Das buddhistische Königreich Bhutan will bald wieder Touristen ins Land lassen. Allerdings müssen Besucher dann eine höhere Abgabe zahlen. Sie soll der nachhaltigen Entwicklung des Landes zugute kommen.
Nach einer langen Corona-Pause will das kleine Königreich Bhutan bald wieder regulär Urlauber empfangen - diese müssen dann aber eine deutlich höhere Touristensteuer bezahlen als vor der Pandemie.
Ab dem 23. September sollen ausländische Gäste eine Gebühr für nachhaltige Entwicklung von 200 US-Dollar (200 Euro) pro Nacht bezahlen, sagte der Generaldirektor des Tourismusrats von Bhutan, Dorji Dhradul. Bisher lag die Gebühr bei 65 Dollar. Die Erhöhung stelle sicher, dass Touristen dem Land, das mehr Klima-Emissionen absorbiert als es ausstößt, wirklich helfen, sich nachhaltig zu entwickeln.
Bhutan liegt zwischen Indien und China. Seine weniger als 800.000 Einwohner hängen stark vom Tourismus ab. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen gehört das Land zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. In Bhutan wird die Philosophie verfolgt, dass das allgemeine Wohlbefinden des Volkes wichtiger ist als das Wirtschaftswachstum. Seit Pandemiebeginn hat das Land mit strikten Covid-Maßnahmen praktisch keine ausländischen Gäste ins Land gelassen. Die Begründung: Die Sicherheit angesichts des gefährlichen Virus sei wichtiger als das Geld von Touristen.
Urlauber mussten bisher Tourpakete für 250 Dollar pro Nacht bezahlen, die Unterkunft, Verpflegung, Transport sowie die Gebühr für nachhaltige Entwicklung beinhalteten. Diese Regelung wird nun gelockert, Reisen können dann individueller zusammengestellt werden.
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