Es sind nicht nur die hohen Energiepreise, die der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern Sorgen bereiten. Nach der Corona-Flaute fürchtet das Gastgewerbe wegen der allgemeinen Teuerung wieder ein Ausbleiben der Gäste.
Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern will mit der Werbekampagne «Das Schönste am Herbst» einem drohenden starken Gästerückgang im Nordosten entgegenwirken. Alternativen im Ausland und eine spürbar abflauende Reiselust vor dem Hintergrund steigender Energie- und Lebensmittelpreise trüben die Aussichten der Vermieter in Mecklenburg-Vorpommern auf die Nebensaison.
Vor allem in Zentren wie Hamburg und Berlin werde nun mit großflächigen Plakaten, mit Zeitungs- und Online-Anzeigen um Gäste für einen Kurzurlaub im Herbst geworben. «Die Menschen sollen das Reisen nicht vergessen. Eine kurze Auszeit am Meer und an Seen kann dazu beitragen, Kräfte zu sammeln, durchzuatmen und für einen Moment abzuschalten», sagte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Für zusätzliche Anreize sollen Kulturangebote wie das Usedomer Musikfestival oder die Veranstaltungsreihe Schlösserherbst sorgen.
Nach den zum Teil sehr hohen und deshalb oft kritisierten Preisen für Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in der Hochsaison sollen ab November auch wieder Sonderangebote mit Zimmerpreisen von 60, 80 und 100 Euro Urlauber locken. Die Aktion soll dann nach den Feiertagen um den Jahreswechsel bis Anfang April fortgesetzt werden. Unklar ist allerdings, ob es angesichts drohender Energieknappheit im Herbst gern genutzte Wellness-Angebote in gewohntem Umfang geban kann. Wie die Umfrage des Tourismusverbandes ergab, erwägt jedes fünfte Unternehmen sogar die vorübergehende Schließung, um die Folgen der Energiekrise einzudämmen.
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