Bottleneck Bangs
Frisuren-Trend: So setzen Sie aufs richtige Pony

29.11.2022 | Stand 29.11.2022, 12:37 Uhr

Pony-Frisuren - Passen gut zu dreieckigen Gesichtsformen: Fülligere Pony-Frisuren, die über die gesamte Stirn reichen. - Foto: Mario Nägler/by dagne.de/dpa-tmn

Wer Lust auf einen neuen Look hat, ist mit einer Pony-Frisur oft gut beraten. Denn die Frisur ist vielseitig - und kann die eigene Gesichtsform ins beste Licht rücken. Das sind die Trends.

Soll es ein lässiger Look sein, das Haar locker in die Stirn fallen - oder doch lieber der kurze, gerade Schnitt? Bei Pony-Frisuren sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Zwei Friseurmeister geben Tipps, welcher Schnitt am besten zu welcher Gesichtsform passt - und was beim Pony dieses Jahr besonders angesagt ist.

Zurück in die 70er mit Bottleneck Bangs

Mit den Trends ist das so eine Sache. Sie werden nicht mehr so stark durch Modeschaffende vorgegeben wie früher, sagt Jens Dagné, Friseurmeister aus Worms. Statt nur auf dem Laufsteg entstehen sie auch auf der Straße oder bei Social Media. Verschiedene Gruppen reagieren zeitversetzt darauf. So ein Trend kann also sehr lange halten, «bis er durch ist», so Dagné.

Einer der Ponytrends des Jahres dürfte dem Friseurmeister zufolge aber eine Frisur sein, die Brigitte Bardot 1979 ins Scheinwerferlicht rückte, die Bottleneck Bangs.

Wie der Name «Flaschenhals-Pony» schon verrät, geht der Pony in Flaschenform - und ohne Übergang zu den langen Seitenhaaren - bis maximal zu den äußeren Wangenknochen. Der Schnitt ist die Weiterentwicklung der Curtain Bangs, erklärt Jens Dagné. Im Gegensatz zu den Bottleneck Bangs geht der gescheitelte «Vorhang-Pony», der im letzten Jahr Trend war, an den Seiten jeweils stufig in die langen Haare über.

Trends als Inspiration nutzen

Bottleneck Bangs sind wandelbar, flexibel und passen fast zu jeder Gesichtsform, sagt Dagné. Auch nach Wochen wirke der Schnitt noch gut und nehme beim Herauswachsen langsam die Optik der Curtain Bangs an.

Damit das typische, natürlich aussehende «Undone-Styling» der Bottleneck Bangs gelingt, empfiehlt der Friseurmeister mit Stylingprodukten die nötige Leichtigkeit und Volumen in den Pony zu bringen.

René Krombholz, der seit über 50 Jahren als Friseur arbeitet, rät Trend-Frisuren aber lediglich als Vorschläge zu sehen. Viel wichtiger sei, welcher Schnitt einem gefällt und zur eigenen Gesichtsform passt.

Rundes Gesicht: Fransig und stark gestuft

So muss es für ein eher rundes, flächiges Gesicht vielleicht nicht unbedingt der Vollpony oder der typische voluminöse «Mireille Mathieu»-Pony sein. Hier sieht stattdessen eine aufgelockerte Pony-Variation oft gut aus. «Fransige, stark gestufte, seitliche Ponys lassen das Gesicht schmaler wirken», so der Branchenexperte von der Friseurvereinigung Intercoiffure Mondial.

Ein strenger Mittelscheitel, toupierte Haare, aufgeplusterte Locken oder Volumen im Wangenbereich lassen ein rundes Gesicht hingegen noch runder und größer wirken.

Ovales Gesicht: Volumen und Fülle am Oberkopf

Zu einem ovalen Gesicht passen die trendigen Bottleneck Bangs oder auch Curtain Bangs optimal, sagt Friseurmeister Jens Dagné. Hier sind Volumen und Fülle besonders am Oberkopf angesagt, damit das Gesicht Ausdruck und Charakter erhält.

Die Nackenpartie sollte dann aber nicht zu kurz ausfallen, um ein optisches Gegengewicht zu schaffen, empfiehlt Dagné. Bauschig gestylte Natur- oder Dauerwelle können den Look stimmig abrunden.

Auch ein Styling, das ovale Gesichter gut zur Geltung bringt: Die asymmetrische Frisur. Dagné rät dabei zu einem mittellangen Haarschnitt, maximal bis auf Schulterlänge.

Bei einem langen Gesicht könne man mit einem Pony die Gesichtsform außerdem etwas weicher und runder wirken lassen, sagt Rene Krombholz. Dabei sei es immer wichtig, den gesamten Schnitt zu betrachten und auch mit den seitlichen Haaren zu arbeiten, die das Gesicht einrahmen.

Eckiges Gesicht: Auflockern und Weichheit schaffen

Ein eher eckiges Gesicht könne man mit weich gestylten Haaren ideal auflockern, sagt Friseur Jens Dagné. Der Pony sollte dann asymmetrisch sein. Von starren und geometrischen Frisurenformen rät er eher ab. Auch «schnurgerade Haare» würden die Breite des Gesichts hervorheben.

Feine Strähnchen oder Multicoloreffekte können das Frisurenbild weiter auflockern und seien etwa Vollcolorationen vorzuziehen.

«Gerade der richtige Pony kann einem markanten Gesicht etwas Weiches verleihen», sagt Jens Dagné. Dazu eignen sich insbesondere längere und sehr abgestufte Ponys bis zum Kinn.

Bei einem dreieckigen Gesicht kann mit einem fülligeren Pony eine breite Stirn kaschiert werden. Weiche Wellen und fransig geschnittene Styles umspielen ein spitz zulaufendes Kinn zusätzlich.

Der richtige Schnitt für jede Haarstruktur

Ein Pony geht immer. Zumindest gibt es keine Haarstruktur, bei der Rene Krombholz per se vom Pony abraten würde. Selbst wenn sich die Haare beispielsweise bei Feuchtigkeit stark kräuseln, lässt sich die Struktur mit Anti-Frizz-Produkten beruhigen.

Nur bei grauen, weißen oder stark strapazierten Haaren ist besondere Vorsicht geboten. Denn: «Diese Haare sind oft etwas störriger», so Krombholz.

Die Natur der Haare zu berücksichtigen, erleichtert in jedem Fall das Styling. Wirbel am Pony und die Wuchsrichtung der Haare sollte man sich im trockenen Zustand genau anschauen, rät Jens Dagné. Und bei Locken mache es Sinn einen «Wuschelpony» zu wählen, der sich weich mit den restlichen Haaren verbindet. Zumindest dann, wenn man die Haare nicht ständig glätten will.

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