Sprudelwasser selbst gemacht
Nach Ja zum Wassersprudler: So finden Sie den richtigen

25.05.2023 | Stand 10.07.2023, 17:06 Uhr

Wassersprudler - Verbraucherschützer bestätigen: Wer regelmäßig selbst aufgesprudeltes Leitungswasser trinkt, spart im Endeffekt Geld gegenüber dem Kauf von Wasserflaschen ein. - Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Wer gerne Sprudelwasser trinkt, hat bestimmt schon mal mit dem Gedanken gespielt, einen Wassersprudler für zu Hause zu kaufen. Doch was muss man bei Kauf und Reinigung der Wassersprudler beachten?

Aufgesprudelt, fertig, los: Hersteller von Wassersprudlern werben damit, dass man keine Kisten mehr schleppen muss und dass es auf Dauer günstiger ist als gekauftes Sprudelwasser und damit nachhaltiger. Fans von aufgesprudeltem Leitungswasser können da uneingeschränkt zustimmen.

Doch Zweifler, die Wasser aus Flaschen im Supermarkt kaufen, begründen das damit, aus Hygienegründen kein Leitungswasser trinken zu wollen. Das ist ein großer Irrtum, zumindest in Deutschland: «Es muss nach der Trinkwasserverordnung so beschaffen sein, dass es ein Leben lang bedenkenlos getrunken werden kann. Überall gelten die gleichen Qualitätsstandards», so der Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

Auch Babys und Schwangere können Leitungswasser trinken, sagt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Wenn das mal nicht so sein sollte, weil zum Beispiel das Trinkwasser belastet ist, wird die betroffene Bevölkerung informiert.

Leitungswasser 100-mal günstiger als Mineralwasser

Je nachdem, wo man in Deutschland ist, schmecke das Leitungswasser ein bisschen anders. Das liegt an den Mineralien im Leitungswasser, die in jeder Gegend verschieden sind, so der VKU. «Trotzdem liegt der Gehalt an Mineralstoffen bei gekauftem Sprudelwasser kaum höher», erklärt Krehl.

Also spricht alles für einen Wassersprudler?

Sprudelwasser-Liebhaber haben preislich durch den Wassersprudler Vorteile: «Wer regelmäßig Sprudelwasser trinkt, wird durch einen Wassersprudler auf jeden Fall im Endeffekt Geld einsparen», so Krehl. Nach einiger Zeit sei es preisgünstiger, sich Leitungswasser selbst aufzusprudeln. «Da Leitungswasser 100-mal günstiger ist als Mineralwasser», sagt Krehl.

Auch für die Umwelt ist ein Wassersprudler laut Krehl besser als gekauftes Mineralwasser, da bei Mineralwasser die Transportwege deutlich länger sind. Und dem Rücken tut man natürlich auch was Gutes, da das lästige Wasserkisten-Schleppen wegfällt.

Fünf Dinge, die Sie beim Kauf beachten sollten

Der Kohlesäuredruck: Umso höher der Druck ist, den der Wassersprudler erzeugen kann, desto stärker kann das Wasser gesprudelt werden, so der TÜV SÜD. Wenn Sie stark gesprudeltes Wasser mögen, sollten Sie sich deswegen für einen mit einem höheren Kohlesäuredruck entscheiden.

Das System: Die Patronen mit Gas kann man eigentlich in jedem Drogeriemarkt und vielen Supermärkten austauschen lassen. Die Wassersprudler der gängigen Hersteller sind auch mit einer Vielzahl von Zylindern kompatibel, so der TÜV SÜD.

Es gibt aber auch welche, die nicht mit den herkömmlichen Zylindern kompatibel sind. Hier sollten Sie vor dem Kauf sicherstellen, dass Sie die Zylinder leicht tauschen oder nachfüllen lassen können. Empfehlenswert ist zudem, sich zur Sicherheit eine zweite Patrone zuzulegen.

Das Material: Dies kann einen großen Einfluss darauf haben, wie langlebig ein Gerät ist. So hält zum Beispiel Edelstahl laut dem TÜV SÜD in der Regel länger als Kunststoff.

Die Reinigung: Auch hier gibt es große Unterschiede. «Einige Modelle haben abnehmbare Teile, die in der Spülmaschine gereinigt werden können, während andere Modelle eine manuelle Reinigung erfordern.», so der TÜV SÜD. Die meisten Hersteller raten allerdings von der Reinigung in der Spülmaschine ab.

Der Preis: Die Preisspanne der Wassersprudler ist sehr breit - je nach Hersteller, System und Anzahl der Flaschen, die man dazu bekommt. Die Preisspanne liegt bei 40 bis 400 Euro.

Hersteller: Die meisten Karaffen sind nicht spülmaschinenfest

Ohne die richtige und regelmäßige Reinigung des Geräts und der Wasserflaschen können sich Keime bilden. Das sind die Tipps verschiedener Hersteller zur Reinigung:

SodaStream empfiehlt eine tägliche Reinigung von Gerätoberfläche und Karaffenbehälter mit einem weichen, feuchten Tuch. Einmal in der Woche sollte man die Karaffe zusätzlich mithilfe der SodaStream Reinigungs-Tabs oder handelsüblicher Haushalts-Zitronensäure oder handelsüblicher Entkalker auf Zitronensäurebasis für Kaffeemaschinen reinigen.

Auch die Mysoda Wasserflaschen sind nicht spülmaschinenfest. Mysoda empfiehlt stattdessen, die Flasche mit einem milden Geschirrspülmittel und warmem Wasser zu säubern - bei Bedarf kann man auch eine Flaschenbürste verwenden.

Zusätzlich wird davon abgeraten, Sirup direkt in der Flasche beizumischen. Wenn man gerne ein Getränk mit Sirup trinken will, sollte man ihn besser erst im Glas beimischen, damit die Flasche länger frisch bleibt.

Philips empfiehlt, die Karaffe mit sauberem, kaltem Wasser, einer Faserbürste und einem milden Reinigungsmittel zu reinigen. Hierfür keinesfalls Lösungsmittel, starkes Reinigungs- oder Scheuermittel verwenden.

Wasserfilter sind eigentlich unnötig

Und dann ist da noch ein Punkt: Jeder hat diesen einen Freund, der einen Wasserfilter in seiner Küche stehen hat und kein Glas Leitungswasser trinkt, ohne es zuvor gefiltert zu haben. Dafür besteht aus gesundheitlich-hygienischen Gründen keine Notwendigkeit, so der VKU.

Daniela Krehl würde Wasserfilter weniger empfehlen, da man sehr hygienisch damit umgehen muss, sodass man sich durch die Wasserfilter nicht sogar Keime einholt. Wenn man doch einen benutzen möchte, sollte dieser nach den Herstellerangaben korrekt gesäubert und der Filter gewechselt werden.

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