Lehrkräftemangel
Eltern rechnen mit schlechteren Zeugnis-Noten

07.02.2023 | Stand 07.02.2023, 17:46 Uhr

Unterrichtssituation - Der Lehrkräftemangel beschäftigt viele Eltern. Sie würden laut Umfrage Quereinsteiger als kurzfristige Maßnahme befürworten, damit weniger Unterricht ausfällt. - Foto: Armin Weigel/dpa/dpa-tmn

Die Auswirkungen von fehlenden Lehrkäften geht an Familien nicht spurlos vorüber. Lernlücken lassen Lernziele utopisch werden. Welche Maßnahmen helfen könnten, darüber haben Eltern eine klare Meinung.

Ist ihr Kind vom Lehrkräftemangel betroffen? 62 Prozent der Eltern von schulpflichtigen Kindern sagen Ja. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1018 Befragten.

Mehr als die Hälfte von den Eltern der betroffenen Kinder rechnet deshalb mit schlechteren Noten auf den Halbjahreszeugnissen. 73 Prozent geben an, dass bei ihnen die Ganztagsbetreuung und Förderangebote häufig gestrichen oder komplett ausfalle.

Ja zu Quereinsteigern, Nein zu großen Klassen

Als kurzfristige Maßnahmen gegen den Mangel an Lehrkräften sind in den Bundesländern verschiedene Überlegungen in der Diskussion. Sie kämen bei den Eltern allerdings unterschiedlich an: Drei Viertel von ihnen (75 Prozent) befürworten die Einstellung von Quereinsteigern und Lehramtsstudenten. Nur gut vier von zehn Befragten (43 Prozent) finden verstärkte digitale Angebote wie Lernvideos zum Selbstlernen sinnvoll.

Nur jeder Fünfte (21 Prozent) hält es für eine gute Idee, Lern- und Prüfungsinhalte zu reduzieren und etwa weniger Schulfächer oder einfachere Klassenarbeiten zu schreiben. Vor allem größere Klassen kommen für die meisten Eltern überhaupt nicht infrage: Nur drei Prozent der Befragten glauben, dass sich die Auswirkungen des Lehrkräftemangels bekämpfen lasse, indem Klassen mit beispielsweise 40 Kindern eingerichtet werden.

Die Umfrage wurde vom Nachhilfeanbieter «Studienkreis» in Auftrag gegeben.

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