Studie
Ältere bringen sich stark in Familie und Gesellschaft ein

02.06.2023 | Stand 14.08.2023, 13:43 Uhr

Ehrenamt im Ruhestand - Die über 60-Jährigen spielen oft eine wichtige Rolle bei der Betreuung ihrer Enkelkinder. - Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn

Von wegen Abstellgleis - viele Menschen im Rentenalter setzen sich privat längst nicht zur Ruhe, sondern engagieren sich in der Familie oder übernehmen ein Ehrenamt. Wie groß ihr Einsatz ist, zeigen diese Daten.

Die über 60-Jährigen in Deutschland bringen sich einer Studie zufolge in Familie und Gesellschaft stark ein. Laut Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2020/21, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorliegen, spielen sie zum Beispiel eine wichtige Rolle bei der Betreuung ihrer Enkelkinder, der Pflege von Angehörigen und ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Ein großer Teil gibt zudem an, stark politisch interessiert zu sein - in Städten etwa 57 Prozent, auf dem Land etwas weniger (rund 49 Prozent). Knapp ein Drittel der Älteren, die ein Enkelkind unter 14 Jahren haben, beteilige sich den Daten zufolge an dessen Betreuung.

Gleichzeitig unterstützen etwa 15 Prozent der Befragten in der Stadt sowie etwa 11 Prozent auf dem Land auch pflegebedürftige Familienmitglieder. Etwa 4 Prozent (Stadt) beziehungsweise etwa 5 Prozent (Land) pflegen Angehörige.

Auch außerhalb der Familie bringen sich Ältere ein. So geht mehr als ein Fünftel der 60- bis 90-Jährigen in der Stadt einem Ehrenamt nach (etwa 23 Prozent). Auf dem Land liegt die Quote bei etwa 17 Prozent.

Der Deutsche Alterssurvey ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte - also von Menschen, die 40 Jahre und älter sind. Die Befragungen führt das Infas-Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bonn durch.

«Ältere Menschen halten unser Land am Laufen», sagte Seniorenministerin Lisa Paus (Grüne) den Funke-Zeitungen. «Das Engagement der älteren Generation kommt unserer ganzen Gesellschaft zugute und hält sie zusammen. Diese enorme Leistung müssen wir würdigen und anerkennen.»

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