Umfrage
Ghosting: Fast jeder Fünfte hat schon Arbeitgeber ignoriert

29.03.2023 | Stand 29.03.2023, 17:39 Uhr

Headset und Maus Detail - Funkstille bevor es richtig angefangen hat? Ob online oder offline: Nicht alle Bewerberinnen und Bewerber erscheinen auch zum Vorstellungstermin. - Foto: Christin Klose/dpa-tmn

«Ghosting»: So nennt man einen plötzlichen Kontaktabbruch ohne jede Ankündigung. Ein Phänomen, das beim Dating eine Rolle spielt - aber auch bei Bewerbungen. Das zeigt eine Umfrage.

Einfach nicht das Richtige, also auf Nimmerwiedersehen? Das denken sich manche Bewerberinnen und Bewerber offenbar mitten im Bewerbungsprozess - und brechen den Kontakt zum Arbeitgeber abrupt ab. Immerhin fast jeder fünfte (18 Prozent) Beschäftigte gab einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Trendence zufolge an, einen Arbeitgeber schon mal so «geghostet» zu haben.

40 Prozent taten das nach dem ersten persönlichen Gespräch, 30 Prozent gingen gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch. Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) gab an, während eines Probearbeitstages einfach gegangen zu sein, jeweils 18 Prozent erschienen nicht zum ersten Arbeitstag oder gingen nach kurzer Zeit nicht mehr zur Arbeit.

Bei 32 Prozent war der schlechte Gesamteindruck des Unternehmens ein Auslöser für den unangekündigten Kontaktabbruch, jeweils 27 Prozent nannten eine schlechte Kommunikation oder einen schlechten Eindruck des Ansprechpartners als Grund. Versagensängste spielten bei 17 Prozent eine Rolle, zu hohe Arbeitsbelastung bei 18 Prozent. Lediglich 7 Prozent hatten ein besseres Angebot eines anderen Arbeitgebers.

Doch nicht nur Bewerberinnen und Bewerber brechen den Kontakt abrupt ab, auch Unternehmen tun dies: Immerhin jeder Zweite (51 Prozent) der 1 914 Befragten mit Berufserfahrung gab an, im Bewerbungsprozess schon mal von einem potenziellen Arbeitgeber ohne Vorwarnung ignoriert worden zu sein.

Die Umfrage ist Trendence zufolge repräsentativ.

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