Es ist ein simples Prinzip: Man lässt ein Auto hinein in die Spur, der Hintermann macht es genauso. Doch in der Praxis klappt der Reißverschluss auf Autobahnen oft nicht. Wie es richtig geht.
Ob vor Baustellen oder Unfallstellen: Wenn auf der Autobahn Spuren gesperrt sind, stockt es schnell. Wenn nun Autofahrer das Reißverschlussprinzip missachten, dauert es für alle noch länger - dann ist Stau fast vorprogrammiert.
Der Reißverschluss sorgt dafür, dass alle rollen und im besten Fall niemand stehen bleiben muss. Die eine wichtige Regel dafür: Nicht zu früh einfädeln, sondern erst dann, wenn die eigene Spur endet, so der Auto Club Europa (ACE). Das klappt aber auch nur, wenn die andere wichtige Regel beachtet wird: Alle Fahrenden auf der noch bestehenden Spur müssen das Einfädeln möglich machen und entsprechend genügend Abstand zum vorausfahrenden Auto lassen.
Im Idealfall fährt dann immer ein Auto von der endenden Spur in eine freie Lücke, dann das nächste Auto in die Lücke dahinter und so weiter – wie bei einem Reißverschluss eben.
Lücken zufahren oder Hineindrängen kann Nötigung sein
Wer vorsätzlich Lücken zufährt und andere am Einfädeln hindert, sorgt übrigens nicht nur für Frust und trägt dazu bei, dass der Verkehr weiter ins Stocken gerät: Man kann sich dadurch auch der Nötigung strafbar machen, so der ACE. Das gilt umgekehrt auch, wenn man das Einfädeln erzwingen will und sich hineindrängt, obwohl keine Lücke da ist.
Nötigung kann nicht nur mit einer Geldstrafe, sondern auch mit Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot belangt werden. In schweren Fällen drohen sogar der Entzug der Fahrerlaubnis und eine Freiheitsstrafe.
© dpa-infocom, dpa:240808-930-197777/1
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