Pick-up Truck
F-150 Lightning: Ford bringt US-Bestseller an die Ladesäule

11.05.2022 | Stand 19.05.2022, 15:50 Uhr

Ford F-150 Lightning - Zugmaschine und Geländegänger: In den USA kommt der F-150 als Elektroversion Lightning auf den Markt - und bei uns? - Foto: Thomas Geiger/dpa-tmn

Wenn der F-150 jetzt auch als Lightning kommt, dreht Ford dem wichtigsten US-Modell so langsam den Benzinhahn zu. Und auch bei uns wächst die Begehrlichkeit für den Elektro-Pick-up - kommt er?

Ford setzt das mit Abstand wichtigste Modell auf dem US-Markt unter Strom: In den nächsten Wochen beginnt der Hersteller ab 40 000 US-Dollar mit der Auslieferung des F-150 Lightning. Ford elektrifiziert damit einen Pick-up, der seit 45 Jahren an der Spitze der Zulassungsstatistik steht.

Der fast sechs Meter lange Fünfsitzer fährt laut Projektleiterin Linda Zhang mit zwei Motoren. Zusammen entwickeln sie je nach Version 332 kW/452 PS oder 426 kW/580 PS und immer ein maximales Drehmoment von 1050 Nm. Das ermöglicht maximal 170 km/h und Sprintwerte auf Tempo 100, die im besten Fall deutlich unter fünf Sekunden liegen sollen.

370 bis 515 Kilometer Reichweite für den elektrischen F-150

Die Energie dafür liefern Akkus mit 98 oder 130 kWh, denen die amerikanische Umweltbehörde eine Reichweite von umgerechnet 370 oder 515 Kilometer attestiert hat. Zudem bietet der Lightning laut Ford den größten Frunk aller Elektroautos: Unter der einstigen Motorhaube können 400 Liter Gepäck schmutz- und diebstahlsicher verstaut werden. Das bei E-Autos oft gebräuchliche Wort Frunk setzt sich aus «Front» und «Trunk» (englisch für: Kofferraum) zusammen.

Neu ist laut Hersteller in dieser Form auch die bidirektionale Nutzung der Batterie: Sie kann nicht nur in der Kabine, im Frunk und auf der Pritsche für Werkzeug und Freizeitausstattung angezapft werden. Sondern sie kann auch den Haushalt versorgen und so Stromausfälle puffern - laut Zhang im Schnitt und ohne Einschränkungen für rund drei Tage.

Der rustikale Elektro-Ford weckt Begehrlichkeiten

Weil Ford in Europa seine Flotte bei den Pkw bis 2030 und bei den Nutzfahrzeuge bis 2035 auf Elektroantriebe umstellen will, wächst nach Informationen aus Unternehmenskreisen auch in der Zentrale in Köln das Interesse an dem großen Pick-up. Als Verbrenner hat der es bis dato nur über freie Importeure ins Land geschafft.

Denn ein ebenso imageträchtiges wie leistungsstarkes Fahrzeug wie der Lightning würde da gut ins Konzept passen. Es könnte die Flotte an SUV genau wie an geländegängigen Nutzfahrzeugen mit hoher Zuglast gut ergänzen, so die Meinung der Manager. Langfristig stehen die Chancen dafür laut Ford in den USA gar nicht schlecht.

Doch schnelle Hoffnungen dürfen sie sich in Köln kaum machen: Ford wurde von der Nachfrage nach dem Lightning derart überrannt, dass der Hersteller nach 200 000 Bestellungen im Dezember die Annahme gestoppt hat und jetzt erst einmal die US-Kunden bedienen muss.

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