Eberl übernimmt in Rohrbach

„Es ist eine Auszeichnung für mich“

Von der A-Klasse in die Bezirksliga: Markus Eberl erklärt, warum er sich den Trainerjob beim TSV Rohrbach zutraut

03.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:59 Uhr
Matthias Gabler

In der Vorrunde noch Cheftrainer des TSV Hohenwart II, nach der Winterpause für den TSV Rohrbach in der Bezirksliga Oberbayern Nord zuständig: Markus Eberl. Foto: J. Meyer (Archiv)

Rohrbach – Der Nachfolger für Stefan Klos ist gefunden: Markus Eberl übernimmt ab sofort den Fußball-Bezirksligisten TSV Rohrbach. Der 42-jährige Wolnzacher, der bis zur Winterpause die zweite Mannschaft des TSV Hohenwart in der A-Klasse 4 Donau/Isar betreute, ist sich bewusst, dass er in sehr große Fußstapfen tritt. Dennoch freut er sich riesig auf die Herausforderung und erklärt, warum der TSV aus seiner Sicht ein besonderer Verein ist.

Herr Eberl, Sie sind neuer Trainer des Bezirksligisten TSV Rohrbach. Wie kam es dazu?
Markus Eberl: Ich wurde von Abteilungsleiter Christian Fischer vor knapp zwei Wochen gefragt, ob ich mir die Trainerstelle vorstellen könnte. Es kam dann zu einem Gespräch, bei dem auch die Co-Trainer anwesend waren. Nach einer Nacht ‘drüber schlafen‘ waren wir uns einig.

Sie haben bisher in der A-Klasse, Kreisklasse und beim TSV Baar-Ebenhausen in der Kreisliga trainiert, nicht aber in der Bezirksliga. Hat Sie die Anfrage überrascht?
Eberl: Ich glaube, dass es viele überraschte Gesichter geben wird, wenn sie meinen Namen lesen (lacht). Ehrlich gesagt, habe ich selbst nie damit gerechnet, dass ich Kandidat sein könnte. Ich traue es mir absolut zu, aber erwartet habe ich es nicht.

Obwohl Sie ja Rohrbacher Stallgeruch haben.
Eberl: Ja, ich war von 2001 bis 2004 Spieler in Rohrbach und bin aktuell auch Jugendtrainer dort, weil mein Sohn da spielt.

Wie würden Sie den Trainer Markus Eberl charakterisieren?
Eberl: Ich bin ein absoluter Teamplayer und bin glaube ich gut darin, aus einem Kader ein starkes Kollektiv zu formen. Das habe ich zuletzt auch beim TSV Hohenwart bewiesen.

Was werden die ersten Schritte bei Ihrem neuen Verein sein?
Eberl: Es geht für mich in der nächsten Zeit darum, die Spieler kennen zu lernen und ein Gefühl für sie zu entwickeln. Deshalb werden wir auch sechs oder sieben Vorbereitungsspiele machen.

Wie schätzen Sie die sportliche Situation in Rohrbach ein?

Eberl: Rohrbach hat jetzt 20 Punkte, drei Zähler Vorsprung vor dem Relegationsplatz und noch das Nachholspiel in Manching. Das Auftaktprogramm ist schwierig, da wollen wir erst mal den Abstand nach unten halten. Natürlich gibt es vor allem im Münchner Raum etliche Teams, die fußballerisch eine feinere Klinge schwingen, aber das ist eben nur die halbe Wahrheit. Unser Kader ist stark genug, um sich zu behaupten. Wir können jedem Gegner richtig weh tun, wenn wir geschlossen auftreten und unsere Stärken nutzen. Ich habe 20 Spieler zur Verfügung, daraus gilt es, ein schlagfertiges Team zu bilden. Zu den Gegnern kann ich ansonsten noch nicht viel sagen, da die Liga neu für mich ist und ich mich wie gesagt vor ein paar Wochen noch nicht als Trainer in der Bezirksliga gesehen habe. Das letzte Heimspiel gegen Attaching habe ich aber verfolgt.

Wie sehen Sie den TSV Rohrbach als Verein?
Eberl: Für mich ist der Verein ein eingeschworener Haufen, der sich von vielen anderen Klubs in der Bezirksliga unterscheidet. Der TSV ist ein etwas eigener Verein, der entweder gehasst oder geliebt wird. Die Mittel sind sicher begrenzter als bei manchem Konkurrenten, aber die Mannschaft hat dafür einen starken regionalen Bezug und bietet dem einen oder anderen talentierten Spieler aus dem Umkreis die Bühne Bezirksliga.

Die Frage muss kommen: Sie treten die Nachfolge von Stefan Klos an, der Rohrbach acht Jahre lang in der Bezirksliga gehalten hat. Empfinden Sie das als Belastung?
Eberl: Ein befreundeter Trainer hat mir gesagt ‘lass es sein, du kannst nur verlieren.‘ Ich sehe aber keine Schwierigkeiten. Vorne weg: Ich habe großen Respekt vor der Leistung von Klos. Acht Jahre Erfolg beim selben Verein zu haben, das ist alles andere als alltäglich. Ich gehe sogar noch weiter: Rohrbach hatte zu meiner Zeit mit Günther Haslbeck, dann mit Jürgen Schmidt oder Markus Mattes, der jetzt seit Jahren erfolgreich den VfB Eichstätt trainiert, auch zuvor schon große Namen als erfolgreiche Trainer. Ich habe die Chance, mich dort einzureihen, das finde ich sehr spannend. Es ist schon eine Auszeichnung für mich, dass mir die Position zugetraut wird. Ich möchte das Gute aus den letzten Jahren mitnehmen und durch meine Arbeit neue Impulse setzen. Für die Spieler ist es auch ein Neustart. Besonders für die , die bisher keine so große Rolle gespielt haben.

Das Gespräch führte
Matthias Gabler
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