Fußball - Bayernliga

„Wir haben noch alles in der eigenen Hand“

Trainer Käs geht mit dem FC Ingolstadt II nach dem 1:1 bei 1860 München II als Dritter in die Winterpause

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

Sein Treffer reichte nur für einen Punkt: Juan Cabrera (links) erzielte beim 1:1 in München die Führung für den FC Ingolstadt. Foto: Meyer

Von Julian Meier

München – Nix war es mit dem erhofften Dreier zum Abschluss des Fußball-Jahres: Der FC Ingolstadt II kam am Samstagnachmittag nicht über ein 1:1 (0:1) im Derby beim TSV 1860 München II hinaus. Trainer Alexander Käs konnte mit dem Punkt dennoch leben. Der Gegner war schließlich alles andere als eine Laufkundschaft. Und nachdem auch die Konkurrenten Punkte liegen ließen, sind die Jungschanzer als Tabellendritter im Hinblick auf die Restrunde weiter gut im Rennen.

„Wenn man sich den Spielverlauf anschaut, geht das Unentschieden schon in Ordnung. Es hätte in beide Richtungen ausschlagen können“, erklärte Käs nach Spielschluss. Sein Team war optimal in die Partie gestartet. Gleich mit der ersten Torchance gingen die Schanzer in Führung: Ein Rückpass von Sechzig-Verteidiger Maxim Gressler geriet zu kurz, Egson Gashi ging dazwischen, legte quer und Juan Cabrera musste nur noch einschieben – das frühe 0:1 (7. Minute). Mit der Torvorlage machte sich Gashi bei seinem letzten Spiel im FCI-Trikot selbst ein Abschiedsgeschenk. Der 23-Jährige hatte (wie berichtet) um die Vertragsauflösung gebeten und wird den Verein im Winter verlassen.

In der Folge passierte dann allerdings wenig vor beiden Toren. Zwei technisch beschlagene Mannschaften schenkten sich nichts. Einmal konnten die Löwen die Hintermannschaft des FCI aushebeln; Philip Kuhn lief nach einem langen Ball allein auf Torhüter Maurice Dehler zu. Doch anstatt selbst zu schießen, legte er nochmal quer auf Jeremie Zehetbauer, dessen Abschluss der zurückgeeilte Simon Kampmann gerade noch auf der Linie klären konnte – Glück für die Schanzer. Auf der Gegenseite hätte Felix Keidel das 2:0 machen müssen, er schob den Ball aber aus fünf Metern am Tor vorbei.

„Mit zunehmender Dauer haben wir den Gegner starkgemacht, weil wir den ein oder anderen Ballverlust zu viel hatten“, haderte Käs. Einer dieser Ballverluste führte nach dem Seitenwechsel schließlich zum Ausgleich: Die Löwen schalteten nach der Balleroberung schnell um, im Strafraum traf Kampmann dann unglücklich TSV-Stürmer Kevin Goden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marco Mannhardt zum 1:1 (55.).

Das Duell der beiden einzigen NLZ-Mannschaften in der Liga war nach dem Ausgleich völlig offen. Dann streckte Sechzig-Spieler Daniel Winkler seinen Gegenspieler Mario Götzendörfer um und sah für seinen Tritt mit offener Sohle völlig zurecht die Rote Karte (77.). Die größte Chance zum Siegtreffer hatten danach dennoch die Gastgeber, Goden traf aus zehn Metern aber nur den Pfosten. „Wir müssen uns ankreiden, dass wir in Überzahl unsere Angriffe schlecht ausgespielt und zu wenig Bälle vorne reingebracht haben“, kritisierte Käs.

Letztlich war es für den FCI aber ein gewonnener Punkt. Die Sechziger – zuletzt immerhin dreimal in Folge siegreich – bleiben damit vier Punkte hinter den Schanzern. Und weil aus den Top fünf einzig der FC Memmingen einen Sieg einfahren konnte, kann Käs mit der Ausgangslage für die Restrunde zufrieden sein. Einen Punkt beträgt der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz zwei. „Es ist auf alle Fälle eine ordentliche Ausgangssituation. Wir haben noch alles in der eigenen Hand, zumindest was den Relegationsplatz angeht“, sagte Käs.

Gleich zum Start im Frühjahr wartet das Kracherduell gegen Tabellenführer SV Schalding-Heining. Davor steht allerdings erstmal die wohlverdiente Winterpause an – der FCI-Coach hat aber längst schon den Restrundenstart im Blick: „Ich glaube, dass es ganz guttut, mal durchzuschnaufen, um dann nach einer längeren Vorbereitung wieder anzugreifen.“

DK


FC Ingolstadt II: Zech – Nduka, Herm, Kampmann (61. Krupa) – Udogu, Götzendörfer, Senger – Keidel, Karaogul – Gashi (70. Domislic), Cabrera (81. Perconti). – Tore: 0:1 Cabrera (7.), 1:1 Mannhardt (55./Foulelfmeter). – Rote Karte: Winkler (77. grobes Foulspiel) / - . – Schiedsrichter: Mignon (Sulzbach-Rosenberg). – Zuschauer: 180.

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