Rohrbach

Kempf GmbH: Startschuss für zweiten Bauabschnitt

Produktion und Verwaltung: Backblechproduzent verlagert Hauptsitz in Gewerbegebiet jenseits der Staatsstraße

24.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:35 Uhr

Packen wir’s an: Zur Schaufel griffen beim Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt der Kempf GmbH im Gewerbegebiet Rohrbach-Ost gemeinsam Christian Keck (von links), Kerstin Schnapp, Johannes Hofner vom KUS, Guido und Sepp Kempf, Entwickler Hans Baierl und Planer Ulrich Rosenmüller vom Büro Goldbeck. Foto: A. Ermert

Von Anna Ermert

Rohrbach – Die Kempf GmbH im Gewerbegebiet Rohrbach-Ost wächst weiter. Am Mittwoch war Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt auf dem neuen Betriebsgelände des Rohrbacher Backblechherstellers. „Dieser Spatenstich ist ein besonderer Anlass, ein Meilenstein und zugleich die größte Investition in der Unternehmensgeschichte“, sagte Geschäftsführer Guido Kempf.

Kempf Bakeware, wie die Firma offiziell heißt, verkauft Backbleche und Coatings in ganz Europa und darüber hinaus – mittlerweile auch in die USA und nach Australien. „Es gibt fast kein Land mehr, in dem es keine Kempf-Bleche gibt“, erzählte der Geschäftsführer. „Wir brauchen die zusätzlichen Flächen – und freuen uns, dass es jetzt losgeht.“ Auf dem acht Hektar großen Areal stehen schon bald rund 21000 Quadratmeter an Geschossfläche zur Verfügung. Im neuen Bauabschnitt entstehen 8000 Quadratmeter Produktionsfläche, 6000 für Logistik und etwa 2000 für die Verwaltung.

Fünf Schlagworte hätten dafür abgearbeitet werden müssen, so Kempf weiter. Die „Nachhaltigkeit“ wird durch großflächige PV-Anlagen erreicht, geheizt und gekühlt werden die Gebäude fast komplett ohne fossile Energie. Große Grün- und Blühflächen entstehen im Außenbereich.

Eine „Wohlfühlatmosphäre“ für Mitarbeiter und Auszubildende soll durch viel Licht und Klimaböden entstehen. Kempf spricht von „New Work“ – und meint damit auch mehr Platz, eine modernes Arbeitsumfeld und Klimatisierung. Unter „Industrie 4.0“ subsumiert der Geschäftsführer höchste Standards bei Digitalisierung und Automatisierung mit fahrerlosen Transportsystemen. Das Gelände bietet zudem „Platz für Wachstum“ für bis zu 200 Mitarbeiter und somit Platz für 50 Prozent Wachstum. Aktuell sind bei der Kempf GmbH etwa 130 Mitarbeiter beschäftigt.

Der fünfte und letzte Aspekt war das „Heimatgefühl“ – auch das ist der Familie Kempf wichtig, weshalb sie sich konsequent pro Rohrbach entschieden hat. Denn elementar für das Gelingen seien gute Mitarbeiter, beste technische Ausstattung und der feste Wille, immer zu versuchen der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Denn preislich könne die könne die Kempf GmbH mit Firmen in Billigproduktionsländern nicht mithalten. „Daher ist Automatisierung so wichtig“, erklärte Guido Kempf. „Wir wollen alles hier in Rohrbach produzieren.“

Ein kurzer Rückblick durfte beim Spatenstich auch nicht fehlen: Fast wäre die Firma nämlich zu Beginn der Planungen ins Gewerbegebiet Bruckbach, also auf Wolnzacher Flur, gezogen. „Das Grundstück stand schon fest“, sagte Kempf. Aber dann sei gerade noch rechtzeitig das Gewerbegebiet Rohrbach-Ost möglich geworden – und die Firma erwarb das jetzige Areal. „Zum Glück“, so Kempf, denn man „kann doch als Rohrbacher nicht Wolnzacher Flur kaufen“, ergänzte er mit einem Lachen. Fertig soll die Baumaßnahme bereits Ende 2023. Dann wird der bisherige Standort von Kempf Bakeware an der Carl-Benz-Straße aufgelöst. Voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2024 soll der Umzug komplett abgeschlossen sein.

Bürgermeister Christian Keck (SPD) schaufelte beim Spatenstich eifrig mit und erklärte: „Die Firma Kempf ist europaweiter Branchen-Marktführer – und somit ein absolutes Aushängeschild für Rohrbach.“ Geplant wurde der Ausbau übrigens seit 2017. Zwei Jahre später folgte der Bebauungsplan – und jetzt der Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt. „Das ist ein Tempo, das nicht jeder kann. Es forderte aber auch eine gute Zusammenarbeit“, meinte Keck – und wünsche der Firma weiterhin alles Gute und eine unfallfreie Bauphase.

Die stellvertretende Landrätin Kerstin Schnapp (Grüne) hatte ebenfalls lobende Worte mitgebracht. „Über solche Firmen freuen wir uns, denn ohne Einnahmen aus der Gewerbesteuer kann der Landkreis nicht investieren“, sagte sie. Die Kempf GmbH schaffe Arbeitsplätze, bilde aus. „Und man merkt auch, Ihnen liegen die Mitarbeiter wirklich am Herzen, das erhält das Sozialgefüge in der Region.“

PK



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