Schrobenhausen

Wasser- und Abwassergebühren werden deutlich höher

Wegen der steigenden Stromkosten müssen die Stadtwerke neu kalkulieren

24.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:40 Uhr

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Die Strommisere erwischt jetzt auch die Stadt Schrobenhausen. Die Stadtwerke stehen angesichts der satten Steigerung der Kosten wie die Gemeinden rundherum vor einer Neukalkulation. Für die Endverbraucher dürften dabei Mehrkosten von rund einem Euro je Kubikmeter Wasser und Abwasser entstehen.

Der Stadtrat hatte sich in seiner Sitzung am Dienstagabend mit der Frage zu beschäftigen, wie er damit umgeht. Er stimmte letztlich mehrheitlich höheren Gebühren zu.

Die jüngste Ausschreibung für den Stromeinkauf ergab für die Stadtwerke für 2023 einen fast viermal höheren Strompreis als bisher. „Die Betriebskosten für die Jahre 2023 und 2024 erhöhen sich damit um insgesamt rund 1,4 Millionen Euro, teilte das Kommunalunternehmen im Vorfeld mit. Das aktuelle Problem: Die Strompreisbremse ist bisher nicht fix, und es ist bisher wohl auch nicht klar, ob sie auch für Betriebe der Daseinsfürsorge gelten soll. Also hatte der Stadtrat diese Frage zu beantworten: Legt man die zu erwartenden Mehrkosten auf die Gebühren um oder nicht?

FW-Sprecher Rudi Koppold hatte dazu eine klare Meinung: „Die Stadtwerke sollen sich erstmal strecken und die Entwicklung im Jahr 2023 abwarten.“ Eine Sichtweise, mit der er allerdings völlig allein da stand. „Rudi Koppold hat nicht recht, denn wir haben das Kostendeckungsprinzip“, sagte Grünen-Sprecher Joachim Siegl. Wenn die Erhöhung jetzt ausbleibe, müsse man den Bürgern im Jahr danach „umso dramatischer in die Tasche greifen“. Genau so sahen es mehrere andere Redner auch. „Es wäre ein Bärendienst, wenn wir alles nachträglich umlegen müssten, was dann aufgelaufen ist“, sagte beispielsweise Stefan Eikam (SPD).

Der wieder in den Stadtrat zurückgekehrte Christian Spreitzer (proSob) lobte, dass nur Verbrauchs-, nicht aber die Grundgebühren angehoben werden sollen, weil damit derjenige belohnt wird, der spart. „Das gefällt mir“, sagte er.

Alle Freien Wähler außer Bürgermeister Harald Reisner stimmten schließlich gegen die Weisung des Stadtrats an die Stadtwerke, alle anderen waren dafür. Entsprechend erfolgt nun eine Neukalkulation der Gebühren, und die Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf deutlich steigende Kosten einstellen.

SZ

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