Geisenfeld

Starke Kinder – körperlich und geistig

Kurs für mehr Selbstvertrauen: Irlanda-Riedl-Grundschule startet neues Trainingsprogramm

24.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:42 Uhr

Wie man sich im Notfall gegen einen Angriff wehrt, auch das gehört zu den Trainingseinheiten, deren Schwerpunkt aber mehr auf Prävention liegt. Fotos: Zurek



Von Maggie Zurek

Geisenfeld – Kinder psychisch wie physisch zu stärken ist ein wichtiger Schritt im großen Maßnahmenkatalog gegen Missbrauch, Gewalt und Mobbing. An der Irlanda-Riedl Grundschule in Geisenfeld gehört daher seit Oktober ein besonderes Trainingsangebot zum Stundenplan.

Initiiert wurde die Aktion, an der sukzessive alle Klassen der ersten bis dritten Jahrgangsstufe teilnehmen, vom Elternbeirat der Grundschule. Eigentlich hätten die Kurseinheiten (zunächst je zwei Stunden pro Gruppe) schon im vergangenen Jahr starten sollen. „Die ursprüngliche Durchführung mit einer Ingolstädter Firma mussten wir aufgrund besonderer Umstände leider kurzfristig absagen“, erklärt dazu der Rektor Dietmar Weichinger. Dank der Vermittlung von Michael Kruppa und Isabelle Sollmann vom Elternbeirat konnte man das Taekwondo-Zentrum Geisenfeld, das entsprechende Kurse in seinem Programm hat, gewinnen.

Selbstverteidigung machtnur Teil der Ausbildung aus

„Wir möchten bei den Kindern verschiedene Lernprozesse anstoßen“, erklärt der Leiter der Taekwondo-Schule, Michael Müller. Und auch Sandra Martin-Müller betont, es gehe um sehr viel mehr als um die klassische „Selbstverteidigung“, die nur einen kleinen Teil der mehrstündigen Ausbildung ausmacht. Denn körperlich könne ein Kind gegen einen Erwachsenen kaum etwas ausrichten. Wer alleine auf diesen Aspekt setze, laufe Gefahr, die Heranwachsenden „in falscher Sicherheit zu wiegen“.

Vielmehr gelte es, das Selbstvertrauen und die Selbstbehauptung der Buben und Mädchen zu stärken, sie für mögliche Gefahren oder Angriffe zu sensibilisieren und mit ihnen Verhaltensstrategien zu üben, die im Notfall helfen können – nicht nur gegen Missbrauch und Gewalt, die von Erwachsenen ausgeht. Auch gegen Mobbing und zur innerschulischen Gewaltprävention sei dies hilfreich, ist nicht nur Sollmann überzeugt. Der Grund: Die Kinder lernen im Kurs auch, sich in andere Gleichaltrige einzufühlen und ihre eigenen Verhaltensweisen zu hinterfragen.

5000 Euro Förderungvom Bürgerring

Von der Wichtigkeit des Angebots ist man beim Bürgerring überzeugt, der daher gerne dem Antrag auf einen Zuschuss zu den Kosten zugestimmt hat. „Die Sicherheit der Kinder ist uns jeden Cent wert“, erklärt Günter Reith als Vorsitzender des Vereins, der 5000 Euro gespendet hat. Das Geld soll es möglich machen, die Kurse längerfristig anzubieten. „Idealerweise könnte das Projekt für die ersten Klassen zur Institution werden“, so Sollmann, die ebenso wie Weichinger für diese großzügige Unterstützung dankte, die es ermöglicht „einen wertvollen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung bei unseren Schülerinnen und Schüler zu leisten“.

GZ



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