Kunstverein als Resonanzraum

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:32 Uhr

Neue Ideen: Adam Langer ist neuer Kurator des Kunstvereins Ingolstadt. Er setzt auf Vernetzung und Synergien und sieht viel Potenzial – im und für den Verein und in Ingolstadt. Foto: Klotzeck

Ingolstadt – Der Kunstverein Ingolstadt hat einen neuen Kurator, der mit seiner ersten Ausstellung, die am Donnerstag eröffnet wird, gleich eine spannende und vielschichtige Position setzt, die richtungweisend für seine Pläne und Ideen ist. Und die auch deutlich macht, wie gut vernetzt und mitten im Kunstgeschehen Adam Langer ist. Als Auftakt gleich die Künstlergruppe um die Robodynamische Diffusion (RDD) nach Ingolstadt zu holen, ist so etwas wie ein Coup.

Langer, Jahrgang 1992, hat Betriebswirtschaft in München studiert und zum Thema Kultursponsoring geforscht. Danach absolvierte er ein Volontariat bei Platform, einem Münchener Kunst- und Kulturprojekt, und studierte an der Hochschule Bildender Künste in Saarbrücken. Seit seinem Master ist er als freier Kurator zwischen Berlin, Nürnberg und München tätig.

Für den Ingolstädter Verein mit Sitz in der Städtischen Galerie im Theater soll er neue Ideen und Konzepte für Ausstellungen entwickeln. Langer ist voller Elan und begeistert: von seiner neuen Aufgabe, von Ingolstadt, vom Kunstverein. Er hat sich auch in die Geschichte des Vereins eingearbeitet, der über Jahrzehnte hinweg seit seiner Gründung 1960 immer wieder weit über Ingolstadt von sich reden gemacht hat und den Langer nun in der Stadt und auch darüber hinaus wieder „sichtbarer, stabiler und stärker“ machen will.

Kunstvereine versteht der vielseitige Kulturmensch Langer als Resonanzräume, in denen Stadtgesellschaften und Ausstellungsflächen immer wieder neu zueinander in Beziehung gesetzt werden können. Hubert Klotzeck, Vorsitzender des Vereins, kündigt dann auch an: „Wir wollen uns im nächsten Jahr mit einer Reihe von Ausstellungen neu verorten und Künstlerinnen und Künstler einladen, die die Geschichte und Position des Kunstvereins auf unkonventionelle Weise hinterfragen.“

Wichtig ist Langer bei seiner Arbeit stets auch die Vernetzung, die Synergien. Auch in den öffentlichen Raum, auch mit der Stadt und der Bevölkerung. Und er stellt sich vor, dass der Kunstverein nicht nur während der Ausstellungen, sondern auch ganzjährig präsent bleiben soll. „Es gibt viel Potenzial.“ Mit seiner ersten Ausstellung hat Langer gleich den Nerv getroffen. Geht es dem Künstlerkollektiv von RDD doch auch darum, in die Stadt hineinzuhören und gleichermaßen Impulse in die Stadt hineinzugeben.

Katrin Fehr


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