Waidhofen

Theaterverein Vorhang auf: Gelungene Premiere

Waidhofener Truppe zeigt „Modenschau im Ochsenstall“

07.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:42 Uhr

Von wegen stilles Örtchen: Nicht einmal auf dem Klo hat Bauer Paul Hartmann (Johann Köpf) seine Ruhe vor der Dorfratschn (Simone Reiner). Fotos: Engl

Waidhofen – Wie im Namen des Theatervereins von Waidhofen enthalten, hieß es „Vorhang auf“ am Samstagabend im ausverkauften Schützenheim für das Stück „Modenschau im Ochsenstall“. Unter der Regie von Albert Finder wurde die Komödie in drei Akten aus der Feder von Jonas Jetten geboten. Ein Stück, das den Akteurinnen und Akteuren durch seine Spritzigkeit und so manche, leicht schlüpfrigen Momente viele Lacher und Szenenapplaus von den etwa 140 Besuchern bescherte.

Bei einigen Szenen tat sich sogar Darstellerin Simone Schlittenbauer hart, sich das Lachen zu verkneifen. Die Auflösung der Geschichte kann an dieser Stelle natürlich nicht vorweggenommen werden, das wäre wohl kaum im Interesse des Theatervereins. Es kann aber schon gesagt werden, dass es auf dem Hof von Bauer Paul Hartmann (Johann Köpf) und seiner Frau Mathilde (Simone Schlittenbauer) finanziell nicht zum Besten steht. Mit Schuld daran ist die Liebe zu seinen teils sehr alten Viechern, unter ihnen auch der wegen seiner Neigung zu Geschlechtsgenossen für die Zucht ungeeignete Bulle Bruno. Spezl Franz (Andreas Lebmaier) springt mit einer kleinen Finanzspritze ein, vom erwarteten Gewinn „sind dann 60 Prozent für mich, die andere Hälfte ist für Dich“, so sein Hilfsangebot.

Immer Ärger mit der Dorfratschn

Freundin Gerda Ungestüm (Hilde Schwab), die mit ihrem Egon bald 25-jährige Verlobung feiern kann und sich streng an ihr Keuschheitsgelübde vor der Ehe hält, mischt in einem unfreiwilligem Team mit Nachbarin Sophia Meier (Anita Trompler) und der Dorfratschn Klementine Dreist (Simone Reiner) beim Verwirrspiel um Bruno kräftig mit. Den Grund liefert aufgrund der Namensgleichheit mit dem unfähigen Zuchtbullen Dr. Braun (Albert Finder).

Nachrichten werden nicht nur durch die Dorfratschn verbreitet, auch Postbote Otto Esser (Alois Lebmaier) hat eine ganz eigene Art, das Postgeheimnis zu wahren. Köstlich Mathilde Hartmanns Kommentar nach einem verbalen Fehler im Auto von Dr. Koch als sie ruft , „am besten hoi ich mia a Schaufe und grab mi ei“ oder Gerda Ungestüm im Kino auf der Suche nach ihrem verlorenen Kaugummi, „ich brauch den jetzt glei, da warn doch meine Zähne angepappt“.

Ein Gag nach dem anderen

Eigentlich geben sich Gags und witzige Momente die Klinke in die Hand. Will man zwei vergnügliche Stunden erleben, sollte man sich die Lösung der finanziellen und familiären Probleme auf dem Hartmann-Hof live ansehen, Gelegenheit dazu ist noch geboten an diesem Wochenende im Schützenheim. Wie gut das Stück angekommen ist, zeigten mehrere „Zugabe, Zugabe“-Rufe aus dem begeisterten Publikum, als der Vorhang vor den Darstellern fiel.

SZ


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