Fussball, Kreisklassen

Darius Neamtu macht den Unterschied

FC Gerolsbach verliert Schlagerpartie gegen DJK Stotzard – SV Steingriff kann SV Klingsmoos nur bedingt ärgern

30.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:56 Uhr

Genau hingeschaut: Schiedsrichter Georgios Barbagiannis (Mitte) vom TSV Rohrbach behielt auch bei diesem Zweikampf des Steingriffer Kapitäns Sebastian Heinzlmeier (r.) Mit seinem Gegenspieler den Durchblick. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Schrobenhausen – Lediglich zwei Kreisklassisten aus den Gruppen Neuburg und Aichach haben die Vorrunde ungeschlagen überstanden, nämlich der SV Klingsmoos und die DJK Stotzard. Den FC Gerolsbach erwischte es dagegen am letzten Spieltag doch noch.

Kreisklasse Aichach

FC Gerolsbach - DJK Stotzard 3:5: Dass der FCG in diesem Schlagerspiel ohne Punkte blieb, lag vor allem an Darius Neamtu. „Wahnsinn, so einen tollen Fußballer wie ihn hatte ich zuvor in unseren Klassen noch überhaupt nicht gesehen“, sagt Gerolsbachs Fußballchef Korbinian Reiner voller Hochachtung über den 24-jährigen Rumänen: „Wenn er nur ein bisschen Platz hat, ist er schlichtweg nicht mehr zu verteidigen.“ Am gestrigen Sonntag netzte Neamtu dreimal ein (22./ 64./84.), schraubte dadurch seine persönliche Trefferausbeute 2022/23 auf 22 nach oben – und glänzte zudem als kluger Vorgabengeber, wie etwa vor dem richtungweisenden 4:3 für den Tabellenzweiten aus Stotzard durch Philip Bauer (82.). „Wir waren keineswegs die schwächere Mannschaft, ein Unentschieden wäre verdient gewesen“, meint Reiner: „Wir wollten jedoch nach dem 3:3-Zwischenstand unbedingt unser 4:3 erzwingen. Und nachdem wir in dieser Phase gleich mehrere Topchancen liegen gelassen hatten, flog uns das Ganze zum Schluss um die Ohren.“ Nach der Gerolsbacher 1:0-Führung durch Daniel Fischer (13.) hatten Neamtu und Bauer (33.) das Match zunächst mal für die DJK gedreht. Fischer (42.) sowie Marco Kutscherauer (58.) gelang dieses Kunststück dann für den FCG ebenfalls, ehe Neamtu mit seinem zweiten Streich an diesem Tag für den 3:3-Zwischenstand sorgte. Der Rest wurde ja bereits erwähnt. „Wir sind für unseren tollen Kampf zwar leider nicht belohnt worden, aber wir sind ja immer noch Tabellenführer“, so das Fazit von Reiner durchaus stolz.

BC Aresing - TSV Kühbach 0:3: „Wir zeigten unsere mit Abstand beste Saisonleistung – und gegen wohl fast jede Mannschaft aus unserer Spielklasse wäre diese wohl zumindest mit einem Unentschieden belohnt worden“, sagt BCA-Pressesprecher Sebastian Schreier. Das Dumme aus Aresing war, dass sie an diesem Sonntag gegen den Tabellendritten ran mussten, und jener war letztlich den entscheidenden Tick cleverer als der Vorletzte des Klassements. Knapp eine Stunde lang verlief das Match sehr rausgeglichen, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Dann allerdings gab es einen Freistoß für den TSV Kühbach rund 25 Meter vor dem Aresinger Kasten, und Matthias Wollesack jagte diesen fulminant in die Maschen – 0:1 (58.). Die Folge hiervon waren wütende Angriffe der Platzherren, sie wollten unter allen Umständen noch den Ausgleich. Alessio-Noel Zschächner besaß hierfür die allerbeste Chance, vergab allerdings freistehend vor dem Gästekeeper Martin Appel (69.). „Vielleicht wäre ein Querpass zum mitgelaufenen Mathias Höß die bessere Option in dieser Szene gewesen“, so Schreiner. Erst der 90. Minute machte Kilian Haberl komplett den Sack für den TSV Kühbach zu, ehe Niclas Mederer gar noch das 3:0 folgen ließ (90.+4).

Kreisklasse Neuburg

BSV Berg im Gau - SC Rohrenfels 1:1: Natürlich war die Stimmung auf dem traditionellen BSV-Weinfest am Samstagabend erneut gut, daran konnte das magere Unentschieden zuvor gegen den Tabellenvorletzten nichts ändern. Direkt nach dem Schlusspfiff wirkte Wolfgang Seel aber schon noch ein bisschen traurig – und das nicht nur wegen des Ergebnisses wegen, sondern auch wegen der Vorstellung der Seinen gegen den Abstiegskandidaten: „Wir haben in den 90 Minuten schlichtweg zu wenig gemacht, deshalb war das Remis am Ende sogar gerecht“, berichtete der Berg im Gauer Abteilungsleiter. Die Gäste aus Rohrenfels taten am Samstag genau das, was in ihrer Tabellensituation zu erwarten ist: Sie fighteten nahezu bis zum Umfallen. Und da der BSV dagegen so gut wie keine Mittel fand, entwickelte sich sehr schnell ein nicht wirklich sehenswertes Match. „Das Ganze bewegte sich tatsächlich auf äußerst niedrigem Niveau – mit Fehlpässen zuhauf und kaum gelungenen Kombinationen“, bestätigte Seel. Selbst das frühe 1:0 der Platzherren, das Fabian Brucklacher per Abstauber nach einem Lattentreffer von Spielertrainer Martin Froncek erzielte, änderte daran nichts (18.). Die Partie blieb offen – und in der 89. Minute gelang Markus Habersetzer tatsächlich noch der Ausgleich für den SC Rohrenfels.

SV Steingriff - SV Klingsmoos 1:2: „Das Wetter hat gepasst, das Spiel hat gepasst – und der Schiedsrichter hat gepasst. Nur das Endresultat passte aus unserer Sicht nicht“, so die Einschätzung von Steingriffs Pressesprecher Hans Kramlich. In der ersten Halbzeit schienen die Lilaweißen noch zu viel Respekt vor dem ungeschlagenen Tabellenführer zu haben, agierten einen Tick zu zurückhaltend – während das Klingsmooser Team von Beginn an sehr aggressiv und griffig wirkte. Prompt nutzten die Weinroten schon in der zehnten Minute einen Steingriffer Ballverlust im Mittelfeld gnadenlos aus und gingen durch Max Steierl in Führung. Nach dem Seitenwechsel wurden die Platzherren mutiger. Ihr Ausgleich durch Dominik Hundemer, der im Nachschuss einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter verwandelte, fiel dadurch nicht mehr überraschend (59.). Schade nur aus Sicht der Lilaweißen, dass sie das Remis nicht ins Ziel retten konnten. Stattdessen leisteten sie sich in der 77. Minute noch eine entscheidende Unachtsamkeit, die von Manuel Kraus rigoros zum Klingsmooser Siegtor ausgenutzt wurde.

SZ



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