2. Bundesliga – FCI-Frauen

Catovic: „Es fehlt gerade an allem“

FCI-Trainer Catovic nach dem 0:2 seiner Frauen beim SC Freiburg II bitter enttäuscht

23.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:12 Uhr

Es gibt einiges zu besprechen: FCI-Cheftrainer Miren Catovic (hier mit Kapitänin Alina Mailbeck) holte nach dem 0:2 in Freiburg zum Rundumschlag aus und kritisierte unter anderem die fehlende Einstellung und Professionalität seiner Spielerinnen. Foto: Meyer/Archiv

Von Sabine Kaczynski

Freiburg – Miren Catovic war bedient. Nach der 0:2(0:1)-Niederlage gegen die U20 des SC Freiburg haderte der Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt nicht nur mit der „bislang schlechtesten Schiedsrichterleistung“, sondern auch mit seiner eigenen Mannschaft. „Es fehlt gerade an allem“, kritisiert der Trainer und vermisste „Einstellung, Bereitschaft und Professionalität“ bei seinem Team. „Das ist enttäuschend.“

Tatsächlich konnten die Schanzerinnen im ersten Durchgang kaum produktive Szenen vorweisen, hatten Probleme bei der Ballannahme, spielten oft zu hastig weiter. Einige Spielerinnen waren – zumindest bei dieser Partie – deutlich vom Zweitliga-Niveau entfernt. Es fehlte an Körperlichkeit und Durchsetzungskraft, zuweilen auch an Technik und Geschwindigkeit, vor allem aber an Kreativität in der Offensive. „Die ersten zehn Minuten haben wir schlicht nicht stattgefunden“, bestätigte Catovic. „Danach wurde es etwas besser und die Partie war ausgeglichen.“

Allerdings nur bis zum Gegentreffer in der 39. Minute, der nach einem Eckball fiel: „Wir wussten genau, dass der Ball in den Fünf-Meter-Raum auf die Nummer 21 kommt. Das hatten wir trainiert, waren in diesem Moment aber trotzdem nicht darauf vorbereitet“, ärgerte sich der FCI-Coach nach dem Treffer von Victoria Ezebinyuo. Auch danach fiel den Ingolstädterinnen nicht viel ein, so dass es mit einem knappen Rückstand in die Halbzeit ging. „Wir haben den ersten Durchgang verschlafen, waren nicht bereit, Fußball zu spielen und haben das Spiel hergeschenkt“, lautete das ernüchternde Pausenfazit des Ingolstädter Trainers.

Nach dem Seitenwechsel gehörte die erste Möglichkeit den Schanzerinnen. Nach einer guten Hereingabe von Vanessa Haim zielte Lisa Ebert jedoch über das gegnerische Tor. Besser machten es die Freiburgerinnen im Gegenzug: Bei einem langen Ball verschätzte sich die FCI-Defensive, so dass die Kugel zu Anne Rotzinger kam, die FCI-Keeperin Franziska Maier austanzte und aus spitzem Winkel das 2:0 besorgte (48.).

Drei Minuten später hatte erneut Ebert die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, als sie von Yvonne Dengscherz bedient wurde, doch ihr Schuss aus guter Position ging genau auf die SC-Torfrau. Die Schanzerinnen bemühten sich, doch auch Alina Mailbecks Freistoß in der 52. Minute fand keinen Abnehmer. Die Gastgeberinnen kombinierten sich dagegen – ohne angegriffen zu werden – durch den Ingolstädter Strafraum, den Abschluss von Melina Laura Reuter klärte Maier gerade noch zur Ecke (56.). Nach wie vor gelang es den FCI-Frauen kaum, wirklichen Druck aufzubauen und für Torgefahr vor dem Freiburger Gehäuse zu sorgen.

Catovic reagierte mit einer taktischen Umstellung und beorderte Mailbeck ins Mittelfeld – und sofort wurde das FCI-Spiel druckvoller und es ergaben sich mehrere Möglichkeiten. Wie in der 70. Minute nach einer schönen Kombination über Ebert, die die Kugel auf Jeanette Harttung weiterleitete, doch deren Schuss strich rechts am SC-Kasten vorbei. Auch die Chancen von Katharina Schmittmann (73.), Vanessa Haim (76.) und Mailbeck (77.) wollten nicht im Netz der Gastgeberinnen landen. Auf der Gegenseite traf Leni Fischer unbedrängt aus der Distanz auch nur das Außennetz (83.). So blieb es schließlich beim für den Tabellenvierten aus dem Breisgau.

„Wir können einfach keine Tore schießen – das ist auch im Training so und schlicht eine Frage der Qualität“, klagte Catovic nach der Partie. „Wir brauchen dringend jemanden, der trifft.“

Durch die Niederlage bleiben die FCI-Frauen als Tabellenzwölfter auf einem Abstiegsplatz. Im nächste Spiel am kommenden Sonntag wartet derweil ein ganz harter Brocken auf die noch sieglosen Schanzerinnen. Um 11 Uhr ist im MTV-Stadion nämlich der in sechs Spielen noch ungeschlagenen Ligaprimus FSV Gütersloh zu Gast.

DK


FC Ingolstadt: Maier – Wolski, Mailbeck, Fritz, Petz (74. Karacubuk) – Böhm (60. Schmittmann), Savoy (46. Fohrer) – Zani (60. Harttung), Ebert, Haim – Dengscherz (60. Spittka).
Tore: 1:0 Ezebinyuo (39.), 2:0 Rotzinger (48.). – Schiedsrichter: Gieringer (Sasbach). – Zuschauer: 90.

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