Ifo-Institut

Ältere Arbeitnehmende brauchen mehr digitale Fortbildung

03.11.2022 | Stand 03.11.2022, 13:42 Uhr

Digitale Fortbildung - Laut dem Ifo-Institut brauchen ältere Arbeitnehmende ein besseres Angebot zur digitalen Weiterbildung. - Foto: Finn Winkler/dpa

Nur wenige Arbeitnehmende gehören zu den Digital Natives - also zu denjenigen, die mit moderner Digitaltechnik bereits aufgewachsen sind. Wer der älteren Generation angehört, hinkt auf dem Gebiet oft deutlich hinterher. Das muss sich ändern, fordert das Ifo-Institut.

Das Ifo-Institut sieht Nachholbedarf bei der digitalen Weiterbildung älterer Arbeitnehmender. Nach einer Studie des Forschungsnetzwerks Econpol zu digitalen Fähigkeiten in Industriestaaten verfügen in Deutschland 62 Prozent der 55- bis 65-Jährigen über digitale Grundkenntnisse - «international ein überdurchschnittlicher, aber kein überragender Wert», wie die Münchner Wirtschaftsforscher mitteilten. Von den 25- bis 44-Jährigen hätten 91 Prozent digitale Grundkenntnisse.

Ältere Mitarbeitende könnten durch Weiterbildung bei digitalen Kompetenzen aufholen, bekämen aber seltener Zugang zu solchen Angeboten. «Ältere Arbeitnehmer mit digitalen Fähigkeiten haben wesentlich bessere Beschäftigungschancen, verdienen höhere Löhne und können nicht so einfach durch Technologie ersetzt werden», sagte Ifo-Experte Oliver Falck. «Die Politik sollte daher Anreize für Unternehmen schaffen, um mehr Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Menschen anzubieten.»

Spitzenreiter sei Neuseeland vor den Niederlanden und den skandinavischen Ländern. Dort sowie in Großbritannien und den USA hätten über 89 Prozent der Jüngeren digitale Grundkenntnisse, und der Abstand zur ältesten Gruppe betrage nur 13 bis 21 Prozentpunkte. Besonders groß sei die Lücke dagegen in Südkorea, Singapur und Ländern wie Slowenien, Litauen und Tschechien.

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