Ingolstadt

Kammerspiele: Jetzt liegen die Vorschläge auf dem Tisch

Oberbürgermeister und Stadtbaurätin stellen die verschiedenen Optionen vor

13.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:36 Uhr

Eine Option von vielen: Der Turm Baur hat sich als Veranstaltungsort in Ingolstadt bereits etabliert. Foto: Brandl (Archiv)

Da hat er aber viele Hausaufgaben aufgegeben, der Herr Oberbürgermeister: Am Donnerstagnachmittag waren der Stadtentwicklungsausschuss, der Finanzausschuss und der Kulturausschuss des Ingolstädter Stadtrates im Orbansaal zusammengekommen, um den nächsten Schritt in Sachen Theaterbau zu gehen.

OB Christian Scharpf (SPD) stellte gemeinsam mit Stadtbaurätin Ulrike Wittmann-Brand zwölf Vorschläge vor, wo die neuen Kammerspiele entstehen könnten, nachdem ja der geplante Standort an der Schloßlände durch einen Bürgerentscheid abgelehnt wurde. Auch die jeweils auftretenden Probleme wurden gleich benannt. Nun sollen die Stadtratsfraktionen bis zum nächsten Plenum am 25. Oktober ihre Favoriten benennen. Bis spätestens zum Jahresende will man dann entscheiden, welche Varianten in die engere Wahl kommen.

Den Begriff „Kammerspiele“ will der OB im übrigen nicht mehr verwenden, er sei zu sehr mit dem Standort an der Schloßlände verbunden, meinte er zu Beginn der Sitzung. Allerdings ist dieser Begriff nun mal eingebürgert, und die Begriffe Ersatzspielstätte oder neues Kleines Haus treffen jeweils nur einen Teilaspekt.

Hier die Vorschläge im Überblick



Wie dem auch sei – zur Debatte stehen nun folgende zwölf beziehungsweise 15 Vorschläge; gegliedert nach Orten, an denen ein Neubau notwendig ist und Orten, bei denen eine bestehende Immobilie umgewidmet werden könnte:

• Neubau im Piuspark: Im Bereich der Gartenschau-Blumenhalle wäre eine Änderung des Bebauungsplans nötig.

• Neubau an der Hans-Stuck-Straße: Das Gelände gehört der IFG, liegt relativ abgelegen. Auch müsste der Bebauungsplan geändert werden.

• Neubau im Klenzepark: Die bestehenden Gebäude sind für das Armeemuseum frisch renoviert, also müsste auf einer „Gemeinbedarfsfläche neu neben der Reithalle gebaut werden. Alternativ könnte die eingelagerte Schiffbrückenremise wieder errichtet und mit einem Anbau versehen werden.n Neubau im Theaterumfeld: Auch hier gibt es zwei Varianten – im Osten des Theaters oder im Süden. Für beide Varianten existieren bereits Entwürfe aus früheren Wettbewerben bzw. der Bachschuster/ Mißlbeck-Entwurf. Der Eingriff ins Stadtbild wäre groß, der Standort ähnlich umstritten wie der durch das Bürgerbegehren abgelehnte.

Neubau am alten Hallenbadgelände: Das Grundstück gehört bereits der Stadt; allerdings würde in der Glacisfläche an einem erhöhten Punkt ein mächtiger Bau entstehen.

• Neubau Südliche Ringstraße: Hier würde der Parkplatz vor der Saturn-Arena nach notwendiger Änderung des Bebauungsplans als Fläche für das Theater genutzt werden.

Neubau Stauffenbergstraße: Hier befindet sich ein Parkplatz, die Grundstücke sind in mehreren privaten Händen.

• Umnutzung Rieterareal: Auf dem künftigen IN_Quartiert steht eine denkmalgeschützte Sheddachhalle; der Umbau dürfte schwierig sein.

• Umnutzung RAW-Hallen: Die Hallen östlich der Gleise könnten gut umgebaut werden, müssten aber teuer gegen Lärm und Erschütterung durch den Bahnverkehr geschützt werden.n Umnutzung Kaufhof: Der Standort mitten in der Stadt würde von der Größe passen; der Umbau käme aber wohl sehr teuer.n Umnutzung Gelände Turm Baur: Hier käme die von der Handwerkskammer unbedingt gebrauchte Steinmetzschule wohl nicht in Frage; wohl aber die zweite Variante, der bereits für Veranstaltungen genutzte Turm Baur. Er müsste überdacht werden, was aber wohl möglich wäre.

Umnutzung Donaukurier-Gelände: In einer der Hallen wäre im Gegensatz zu den anderen Varianten nur eine zeitlich befristete Zwischennutzung möglich. Dennoch müsste viel investiert werden.

DK

URL: https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/kammerspiele-jetzt-liegen-die-vorschlaege-auf-dem-tisch-6705689
© 2024 Donaukurier.de