Kösching/Lenting

Kolping macht sich für Geflüchtete stark

Roadshow mit Spiel- und Mitaktionen an der Realschule Kösching und Mittelschule Lenting

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:08 Uhr

Gegen Vorurteile – das Kolping-Infomobil bot an der Realschule Kösching und an der Lentinger Mittelschule spielerische Mitmachaktionen, um bei den Schülern Verständnis für die Belange der Geflüchteten zu schaffen. Foto: Vogl

Zum ersten Mal stand das Kolping-Infomobil zum Thema Integration von Geflüchteten im Pausenhof der Schule Lenting. Bei der Realschule Kösching war das Infomobil bereits zum zweiten Mal zu Gast. Mit Spiel- und Mitmachaktionen, Texttafeln sowie multimedialen Elementen wollte die Roadshow bei den Schülern Verständnis für die Belange der Geflüchteten schaffen.

Wie reagiere ich adäquat auf Vorbehalte, die mir im Alltag oder bei der Arbeit mit Geflüchteten entgegen gebracht werden? Welche Argumente gibt es gegen Stammtischparolen? Wie kann ich mich positionieren, wo kann ich mich informieren? Antworten auf unter anderem diese Fragen gaben die verschiedenen Stationen des Infomobils zum Beispiel mit der „Vorurteile-Wand“.

Info-Filme regen zum Nachdenken an

Kolping-Bildungsreferentin Louisa van den Bosch führte die Lentinger Mittelschüler dabei langsam an die Thematik heran. Sehr beliebt bei den Kindern waren die Infofilme, auf denen geflüchtete Kinder ihre eigenen Fluchtgeschichten erzählten. Oder die Rucksäcke, die die Geschichten von Geflüchteten nahe brachten. Stets belegt war auch der besondere Kicker, in dem jede Figur verschieden ist – spielerisch wird hier um Toleranz geworben. Und anders als beim sonst üblichen Kicker waren hier auch Frauen vertreten.

Besonderer Ansprechpartner war dabei ein Kolping-Mitarbeiter, der selbst geflüchtet ist. Er konnte den Kindern von seinen eigenen Erfahrungen berichten. Eine wertvolle Erfahrung, fand unter anderem die Klassenlehrerin der 6c der Lentinger Mittelschule Alexandra Köppl: „Ich finde das Infomobil sehr gut, weil wir auch im Unterricht mit dem Thema zu tun haben. Man sieht, dass die Kinder Spaß haben. Ein spielerischer Umgang mit dem Thema ist sehr wichtig.“



Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Kösching


Von der Realschule Kösching besuchten alle achten Klassen 45 Minuten lang die Roadshow mit den Stationen und erhielten dazu noch 90 Minuten Schulung. Für die Realschule Kösching war es ein Herzensprojekt, wie Lehrer Konrad Reindl betont: „Für uns als ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ ist es wichtig, dass wir aktiv gegen Ressentiments gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen vorgehen und ein Klima des Verständnisses füreinander aufbauen. Nicht nur, weil unsere Turnhalle heuer im Frühjahr Erstaufnahmeeinrichtung für ukrainische Flüchtlinge war. Nicht nur, weil auch einzelne ukrainische Kinder unsere Schule als Gastschüler besuchen. Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler insgesamt befähigen, dass sie sich aktiv für ein gutes Miteinander einsetzen.“

Schülerin erzählt von ihren Erfahrungen

Über ihre eigenen Erfahrungen mit dem Projekt berichtete eine Schülerin der achten Klasse: „Wir haben Bilder von bestimmten Personengruppen gezeichnet, um dann die Vorurteile zu vergleichen, wurden vor verschiedene Meinungen über das Thema gestellt und sollten debattieren, welche Aussagen zutreffen. Zum Schluss haben wir uns in einem Rollenspiel in die Situationen von Flüchtlingen im Vergleich zu Einheimischen versetzt. Der Beitrag hat sehr umfassend und spielerisch gezeigt, wie Vorurteile unser tägliches Leben beeinflussen.“

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