Riedenburg

Eine Institution feiert 15. Geburtstag

Mit drei Öffnungstagen in Folge begeht das BRK-Kleiderladl sein Jubiläum – Noch an diesem Samstag 15 Prozent Rabatt

23.09.2022 | Stand 23.09.2022, 17:30 Uhr

Von Miro Lippoldt

Riedenburg – Unter dem Motte „Ihr gebt – Wir helfen“ feiert das Riedenburger BRK-Kleiderladl seinen 15. Geburtstag. Zum Jubiläum gibt es 15 Prozent Sonderrabatt auf alle Schätze in den Räumen an der Altmühl. Und genau um 15 Uhr sollte am Donnerstag der Startschuss für drei Öffnungstage in Folge fallen. Schon eine Stunde vorher standen die ersten Kunden vor der Tür.

Nicht nur Kleidung gibt es im Kleiderladl, sondern unter anderem auch Geschirr, Bücher, Bilder, Kinderspielzeug – und manchmal findet man sogar Gitarren oder Schreibmaschinen. Ist das Inventar oder wird das verkauft? Diese Frage fällt im Laden des Öfteren. Zwölf Ehrenamtliche kümmern sich darum, dass im Ladl alles läuft. Einmal in der Woche hat es normalerweise geöffnet: Immer im Wechsel zwischen Donnerstag und Samstag. „Damit die, die unter der Woche arbeiten müssen, die Gelegenheit haben, samstags zu kommen“, erklärt Elfriede Hanke vom Kleiderladl-Team. Doch mit dem Verkauf alleine hört die Arbeit nicht auf: Montags kann Ware abgeliefert werden. Diese Spenden müssen sortiert werden, denn nicht alles passt zum Laden.

Neben Hanke war im Jahr 2007 der im vergangenen Jahr gestorbene Karl Puschmann die treibende Kraft hinter der Gründung des Kleiderladls. Im Anfangsjahr „haben wir das Baby geboren. Aus diesem Baby ist ein stattliches Kind geworden“, berichtet Hanke. „Das ist schon eine Leistung“, sagt sie bei der Erinnerung an den Anfang. „Zuerst haben wir im Alten Landratsamt in Riedenburg ganz klein angefangen.“ Aus dem Kartons heraus wurde verkauft – Regale hatte man noch keine. „Damals hatten wir eigentlich gar nichts.“

Das änderte sich. Vor allem die Flüchtlingswelle im Jahr 2015 zog ein riesengroßes Engagement des Kleiderladl-Teams nach sich. Aus der ehemaligen Managerschule direkt neben dem Alten Landratsamt wurde die Gemeinschaftsunterkunft – und Asylsuchende damit die direkten Nachbarn des Kleiderladls. Da musste man laut Hanke „groß einsteigen“, denn die Neuankömmlinge hatten nichts. „Wir haben sie eingekleidet.“ Das sprach sich herum und die Spenden und Hilfsbereitschaft seien immer mehr geworden. „Vom ersten Geld haben wir uns Regale angeschafft und die Zimmer eingerichtet“, berichtet Hanke.

Der Umzug an den jetzigen Standort erfolgte im Jahr 2014. Aus dem Erlös wird die Miete bestritten, der Rest kommt sozialen Zwecken zu Gute. Das Einzugsgebiet erstreckt sich weit über den Landkreis und darüber hinaus. Die Ehrenamtlichen holten unter anderem auch schon Spenden in Regensburg, Eichstätt und Kipfenberg ab. „Wir machen keine große Reklame“, so Hanke. Die Mund-zu-Mund-Propaganda trage viel zum guten Besuch bei. Die Menschen seien froh, Gebrauchtes, aber gut Erhaltenes spenden zu können – ansonsten würde vieles im Müll landen. Und längst nicht nur Menschen mit kleinem Geldbeutel gehen hier einkaufen. „Es kann jeder kommen, nicht nur Hilfsbedürftige“, betont Hanke.

Für den vom BRK-Kreisverband organisierten Ukraine-Transport stellt das Kleiderladl stets Kleiderspenden zur Verfügung. Durch diese Ukraine-Hilfe seien die Menschen „wachgerüttelt“ worden und spenden nach Hankes Worten nun noch mehr. „Es ist Wahnsinn, wie viel Hilfsbereitschaft da ist.“

Auch viele Stammkunden kommen regelmäßig und besuchen natürlich auch das dazugehörige Café. Für sie sei es eine Begegnungsstätte, die laut Hanke vor allem während der Pandemie sehr vermisst wurde. Jetzt können die – vorwiegend älteren Stammkunden – sich im Kleiderladl wieder bei Kaffee und Kuchen zusammenfinden – und beim Herausgehen eventuell das eine oder andere Teil mitnehmen.

Das Riedenburger BRK-Kleiderladl samt Café hat auch an diesem Samstag noch einmal geöffnet. Kunden können zwischen 14 und 16 Uhr auf Schatzsuche gehen. Zum 15. Geburtstag gibt es 15 Prozent Rabatt.

DK

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