Peutenhausen

Sonntag wird gefeiert: Jugendfeuerwehr Peutenhausen wird 20

Großes Rahmenprogramm

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:23 Uhr

Die Umwelt liegt den jungen Peutenhausenern auch am Herzen, wie sie hier beim Ramadama unter Beweis stellten.

Von Robert Knöferl

Peutenhausen – Im Herbst 2001 hatte der damals frisch gewählte Kommandant Johann Kneißl die Idee, eine Jugendgruppe der Feuerwehr Peutenhausen zu gründen. Der Gedanke, gut ausgebildeten Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu bekommen, ließ ihn nicht mehr los. Im Winter konnten sich die Jugendlichen aus Habertshausen, Osterham, Westerham und Peutenhausen bei mehreren Gesprächen ein Bild über die Tätigkeiten einer Jugendfeuerwehr machen. Dabei wurde bei vielen das Interesse am Mitmachen geweckt. Inzwischen ist die Jugendfeuerwehr 20 Jahre alt. Am Sonntag wird das gefeiert.

Später als in jedem anderen Bundesland kann man in Bayern erst mit Vollendung des zwölften Lebensjahres der Jugendfeuerwehr beitreten. Die Jugendlichen erlernen dabei die Handhabung der Feuerwehrausrüstung, wie zum Beispiel das Bedienen der Strahlrohre, Knotenbinden mit Leinen, Feuerlöscher, bis hin zur einfachen technischen Hilfeleistung. Zusätzlich wird umfangreiches theoretisches Wissen verschiedenster Themenbereiche vermittelt, wie zum Beispiel Brandschutz, Funktechnik, Umgang mit Karten und Kompass und Erste Hilfe. In der Jugendfeuerwehr wird man also nicht nur auf den aktiven Feuerwehrdienst vorbereitet, vielmehr lernt man wichtige Dinge fürs Leben, die in der Schule oft zu kurz kommen.

Am 2. April 2002ging es los

Der Startschuss der Peutenhausener Jugendfeuerwehr fiel am 2. April 2002, als eine Gruppe mit 14 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren ihre erste Übung abhielt. Im gleichen Monat fand die Jahreshauptversammlung statt, bei der Herbert Karl zum ersten Jugendwart der Feuerwehr Peutenhausen gewählt wurde.

In den darauffolgenden zwei Monaten hielt man zwölf Übungen mit insgesamt stolzen 250 Übungsstunden ab. Jugendwart Herbert Karl, Kommandant Johann Kneißl, 2 Kommandant Anton Blöckl und der mittlerweile aktuelle 1. Kommandant Thomas Tyroller übernahmen die Ausbildung der 14 Jugendlichen.

Um das erlernte Können und Wissen unter Beweis zu stellen und sich mit anderen Jugendfeuerwehren zu messen, finden bei der Jugendfeuerwehr regelmäßig Leistungsprüfungen und Wettbewerbe statt. Bei den Wettbewerben zählen das richtige feuerwehrtaktische Vorgehen, schnelles und effektives Handeln sowie eine gewisse Sportlichkeit. Das Besondere bei der Jugendfeuerwehr ist, dass die körperliche Leistungsfähigkeit allein nie das Erfolgsrezept ist. Wichtig ist immer das Wirken in der Gruppe und das Zusammenspiel von Stärkeren und Schwächeren.

In den zurückliegenden 20 Jahren konnte der Peutenhausener Nachwuchs bei den Kreisjugendfeuerwehrtagen mit Zeltlager immer durch vordere Platzierungen überzeugen. Besondere Highlights waren die Teilnahmen am Bezirksentscheid des Internationalen Feuerwehrverbandes in Moosburg und anschließend am Landesentscheid in Schrobenhausen im Jahr 2016. 2009 durfte Peutenhausen selbst Gastgeber des Kreisjugendfeuerwehrtages für 17 Gruppen mit zirka 160 Jugendlichen sowie 50 Jugendwarten und Betreuern sein. Dabei musste quer durch Peutenhausen ein Parcours mit zehn Stationen, an denen spielerisch Aufgaben aus dem Feuerwehrwesen zu erfüllen waren, bewältigt werden. Beim anschließenden gemeinsamen Zeltlager auf dem Sportplatz bei der Turnhalle wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Im darauffolgenden Jahr ging es für die Jugendfeuerwehrmitglieder zum Partnerlandkreis Saale-Orla-Kreis und den dortigen Kreisjugendfeuerwehrtag in Pößneck. Ein Erlebnis, an das die damaligen Teilnehmer heute noch mit Freude zurückdenken.

Am 7. Juni 2002 fand in Peutenhausen erstmals die Prüfung zum Jugendleistungsabzeichen statt. Als Aufgaben sieht das Bayerische Jugendleistungsabzeichen mit verschiedenen Knoten (Halbschlag, Mastwurf, Rettungsknoten), Ausrollen eines C-Schlauches, Auswerfen einer Arbeitsleine, Kuppeln einer Saugleitung, Zuordnen von Teilen nach ihrer Verwendung, Kuppeln von 90-Meter-C-Schlauch, Üben des Vorgehens beim Löschangriff, Löschübung mit Kübelspritze und einem theoretischen Teil in Form eines Fragebogens ein umfassendes Portfolio des aktiven Feuerwehrdienstes vor und steht den „Großen“ und deren Leistungsabnahmen kaum nach.

Bei all den fast schon ernsten Themen darf der Spaß und das gesellschaftliche Leben in der Jugendfeuerwehr natürlich nicht zu kurz kommen. Daher finden regelmäßig ein- oder zweitägige Ausflüge statt, wie in den Klettergarten, zum Kartfahren, zum Schlittenfahren oder zur Sommerrodelbahn.

Eigener Raumim Feuerwehrhaus

Ein weiterer Meilenstein war für die Jugendfeuerwehr Peutenhausen die Einrichtung eines eigenen, mit Sofas und Spielgeräten, wie einem Kicker, ausgestatteten, Jugendraums im neuen Feuerwehrhaus. Dieser trägt nun zusätzlich zum Miteinander bei und dient gleichzeitig als Rückzugsort, wenn die Jugend Mal unter sich sein will.

Die vielen gemeinsamen Aktionen und Abende schweißen die Jugendlichen über die Jahre hinweg immer wieder zu einer Gemeinschaft zusammen. Sie lernen gemeinsam und als Team zu arbeiten. Viele schätzen die einzigartige Kameradschaft und den Zusammenhalt in der Gruppe.

Allerdings macht der stetige Wandel auch nicht vor der Jugendfeuerwehr halt und so endet spätestens mit der Volljährigkeit die Zeit in der Jungendfeuerwehr, in vielen Fällen mit dem Übertritt in den aktiven regulären Feuerwehrdienst. 46 der 75 aktuell Aktiven in der Freiwilligen Feuerwehr Peutenhausen entstammen mittlerweile der vorausgegangenen Jugendfeuerwehrzeit. Ein echtes Erfolgsmodell hat sich also da in Peutenhausen in den letzten 20 Jahren zur Gewinnung des eigenen Feuerwehrnachwuchses entwickelt und gleichzeitig einen genauso wichtigen Beitrag zum Miteinander in der Dorfgemeinschaft geleistet.

Sonntag wirdgefeiert

Dies soll nun am Sonntag, 25. September, im und am Feuerwehrhaus in Peutenhausen gefeiert werden. Bei der Abnahme der Jugendflamme am Sonntag sind nicht nur die Peutenhausener gefordert, sondern auch die benachbarten Kameradinnen und Kameraden der Jugendfeuerwehr Gachenbach. Die gesamte Bevölkerung ist eingeladen, sich ein Bild vom Ausbildungsstand der Jugendfeuerwehren zu machen und ein paar vergnügliche Stunden miteinander zu verbringen. Vielleicht wird dabei beim ein oder anderen dabei auch das Interesse geweckt, selbst Teil der Jugendfeuerwehr zu werden. Die aktuellen Jugendwarte Andre Hasse und Tim Kramer hätten sicher nichts dagegen, wenn der momentan 20 Jugendliche umfassende Feuerwehrnachwuchs weiteren Zuwachs erfährt.

DAS PROGRAMM

Sonntag, 10 Uhr„Jugendflamme“ für Jugendfeuerwehren Gachenbach und Peutenhausen.
12 UhrMittagessen, Kaffee und Kuchen
13.30 Uhr Siegerehrung

14 UhrVorführungen und Rahmenprogramm wie Drehleitereinsatz
16 Uhr Ausklang

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