Fußball - Bezirksliga

„Gerutscht wie auf der Eislauffläche“

FSV-Trainer Lösch hadert nach 0:1 bei Nord Lerchenau nicht nur mit dem dortigen Kunstrasen

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:24 Uhr

Gingen dieses Mal leer aus: FSV-Torjäger Maxi Ceballos und seine Teamkollegen agierten auf dem schwierig zu bespielendem Kunstrasen beim SV Nord Lerchenau glücklos. Foto: Enzmann (Archiv)

Pfaffenhofen – Ratlosigkeit herrschte bei FSV-Trainer Gerhard Lösch nach der 0:1 (0:0)-Niederlage seiner Pfaffenhofener am Mittwochabend im Verfolgerduell beim SV Nord Lerchenau. „Schlussendlich weiß ich nicht, wie wir das Spiel verlieren konnten. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, haderte der Coach. Sein Team bleibt trotz der Niederlage zwar auf Rang vier der Bezirksliga Oberbayern Nord, hat nun aber bereits fünf Punkte Rückstand auf Rang eins.

SV Nord Lerchenau - FSV Pfaffenhofen 1:0 (0:0), FSV Pfaffenhofen - FC Fatih Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr): Von der ersten Minute an hatten die Gäste die größeren Spielanteile. Nach knapp 20 Minuten erspielte sich der FSV die erste große Chance. Über die linke Seite brach ein FSV-Spieler durch und brachte den Ball scharf in den Strafraum der Münchener. Dort rollte die Kugel Phil Schuler vor die Füße, der eigentlich nur noch einschieben musste. Schuler rutschte aber aus und traf den Ball nicht richtig, sodass dieser nicht über die Torlinie rollte. „Auf dem katastrophalen Kunstrasen sind wir rumgerutscht wie auf der Eislauffläche. Wenn Phil nicht ausrutscht, steht es 1:0 für uns“, echauffierte sich Lösch. Kurz vor der Halbzeit hatte Angreifer Tobias Oesterle eine weitere große Chance, traf aber nur den Pfosten.

Auch nach Wiederanpfiff blieb die Mannschaft um Trainer Lösch dominant. „Wir sind sehr gut aus der Halbzeit gekommen, eigentlich hatte ich das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir unser Tor machen.“ Allerdings fehlte es den Pfaffenhofenern an jenem Mittwochabend neben der Zielgenauigkeit im Abschluss auch am nötigen Quäntchen Glück. So traf mit Paolo Cipolla ein weiterer FSV-Spieler nur das Aluminium. Es kam, wie es kommen musste: Nach einer Ecke der Lerchenauer kam Edin Smajlovic an den Ball und stellte mit seinem Tor zur Führung der Hausherren den kompletten Spielverlauf auf den Kopf (64.). Nach dem Gegentor kam es zu einer weiteren diskussionswürdigen Szene, dieses Mal im Strafraum der Lerchenauer. Tobias Oesterle wurde Lösch zufolge beim Torabschluss im Sechzehner regelwidrig von den Beinen geholt. Die Szene lief weiter, der Abpraller landete wieder bei den Pfaffenhofenern, der anschließende Torabschluss prallte an den Arm eines SVN-Spielers, der sich am Boden abgestützt hatte. Für Lösch war der Fall klar: „Es hätte definitiv einen Elfmeter geben müssen, entweder beim Foul an Tobias oder eben beim Handspiel danach, aber es kam kein einziger Pfiff.“ Pfaffenhofen versuchte bis zum Schluss alles, verlor aber letztlich beim direkten Konkurrenten mit 0:1. „Das war eine mehr als nur unglückliche Niederlage, aber so ist Fußball eben. Da kann ich den Jungs auch keinen großen Vorwurf machen“, erklärte Lösch.

Die Chance auf Wiedergutmachung haben die Kreisstädter bereits an diesem Samstag, wenn Aufsteiger FC Fatih Ingolstadt zu Gast beim FSV ist. Lösch hat sich das letzte Saisonspiel der Ingolstädter gegen den SVN München (2:5) angeschaut und vermerkte, dass einige wichtige Spieler bei den Schanzern um Trainer Serkan Demir fehlten, die womöglich in Pfaffenhofen wieder dabei sind. „Wir müssen hochkonzentriert sein und das Spiel gewinnen“, forderte der Trainer, der aller Voraussicht nach auf den gleichen Kader wie schon am Mittwoch zurückgreifen kann.

wde


FSV Pfaffenhofen: Walther, Hippacher, Kobilarov, Riebold, Cipolla, Schuler, Semache, Starzer, Ceballos, Oesterle, Untersänger (Binder, Heigl, Popa, Wagner). – Tore: 1:0 Smajlovic (64.). – Zuschauer: 100. – Schiedsrichter: Eberhardt (Giengen an der Brenz).

SV Manching - SV Dornach (Freitag, 19 Uhr): Trotz dreier Heimniederlagen in Folge nimmt Fabian Reichenberger das Wort Heimfluch nicht in den Mund. Er sagt vielmehr: „Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Die bisherigen Ergebnisse vor heimischem Publikum sind nicht unser Anspruch.“ Der SV Dornach, der nach einem durchwachsenen Saisonstart zuletzt sechs Siege in Folge feierte, hat als Zweiter genauso viele Punkte gesammelt wie Spitzenreiter Feldmoching – nämlich 21. Der SVM steht bei 14 Zählern. Man braucht keinen Rechenschieber, um sich der Bedeutung dieses Duells für den SVM bewusst zu werden. Fakt ist: Verliert der SV Manching erneut, wächst der Rückstand zur Tabellenspitze auf satte zehn Zähler an. „Es geht gegen einen direkten Konkurrenten und da zählt es jetzt umso mehr, dass wir die Punkte endlich zuhause behalten“, sagt Reichenberger, dessen Team zuletzt zweimal ohne eigenen Treffer blieb. Weil Reichenberger weiß, dass die Spiele unglücklich gelaufen sind, macht er die Torflaute nicht an fehlenden Akteuren fest. „Wir hatten zuletzt ein paar angeschlagene Spieler. Deshalb sind sie gegen Schwabing bewusst nicht eingesetzt worden“, sagt der SVM-Coach. Dafür bekamen U19-Spieler wie Fabio Loi oder Romeo Öxler ihre Chance. Reichenberger: „Sie haben ihre Sache gut gemacht. Priorität hat aber unser Stammkader.“ Daniel Spies dürfte am Freitag zurückkehren, Dzenis Seferovic muss noch eine Sperre absitzen.

dno


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