Von Hans Nusko
Beilngries – Neun Spiele, zwei Punkte, acht Tore: Diese Bilanz weist der 1. FC Beilngries nach seinem Wiederaufstieg in die Bezirksliga Oberpfalz Süd auf. Vor dem Heimspiel der Altmühlstädter gegen den aktuellen Tabellenführer FC Thalmassing an diesem Sonntag (15 Uhr) schildert Robert Halser, Abteilungsleiter und Aktiver im Bezirksligateam, die momentane Lage beim Tabellenletzten.
Man habe zwar gewusst, dass der Unterschied zwischen der Kreis- und Bezirksliga groß sein würde, dennoch habe man nicht mit so erheblichen Problemen gerechnet, erklärt er. Dass der FCB immer noch auf den ersten Saisonsieg wartet, hat Halser zufolge mehrere Ursachen. Zum einen habe man einige als Verstärkung vorgesehene Spieler nicht bekommen. „Wir konnten ihnen den Aufstieg in die Bezirksliga zunächst nicht garantieren, weil er erst nach zwei Relegationsspielen feststand. Da waren sie dann nicht mehr zu haben“, berichtet er. Wegen der Entscheidungsspiele sei zudem die Sommerpause für den Aufsteiger recht kurz gewesen.
Als weiteren und wohl wesentlichsten Faktor nennt der Abteilungsleiter die lange Liste an Verletzten beim FCB. So fällt der in der Kreisliga zum Stammspieler gewordene Innenverteidiger Niklas Schnagl schon seit fast einem Jahr aus, Routinier Christian Höfler ist nach knapp sechsmonatiger Verletzungspause erst jetzt wieder dabei, die Rückkehr des lange verletzten Daniel Hermann dauerte nach langer Rekonvaleszenz nur rund 15 Minuten, ehe er sich erneut schwer verletzte, und Mannschaftskapitän Julius Schmidt zog sich vor kurzem Bänderrisse im Sprunggelenk zu. Zudem mussten immer wieder Akteure wegen vorübergehender Blessuren oder auch wegen Urlaubs ersetzt werden.
Allerdings, so Halser, habe es sich der FCB teilweise auch selbst zuzuschreiben, dass er noch immer sieglos ist. „Wir haben immer wieder individuelle Fehler gemacht, die sofort bestraft wurden und sind einige Male zu schnell in Rückstand geraten“, blickt er auf die bisherigen neun sieglosen Begegnungen seiner Mannschaft zurück. Zudem habe man, wie bereits beim ersten Saisonspiel gegen den SC Regensburg, nicht immer Glück bei Schiedsrichterentscheidungen gehabt. Nicht zuletzt seien nur acht Tore in neun Spielen eine Quote, die dringend verbessert werden müsse. Dass die Verunsicherung beim Aufsteiger derzeit groß ist, führt Halser vor allem auf bislang ausgebliebene Erfolgserlebnisse zurück. „In der Kreisliga haben wir lange Zeit kein Spiel verloren, da war vieles selbstverständlich, es herrschte positive Stimmung.“ Diese sei in der Bezirksliga aber zunehmend abhanden gekommen. Derzeit gebe es viel Unsicherheit, das Selbstverständnis sei nicht mehr da.
Trotz der momentanen Misere gebe es beim FCB aber keinen Aktionismus, man vertraue weiterhin dem zur Verfügung stehenden Kader sowie Trainer Hubert Brigl, versichert der Abteilungsleiter. Schließlich sei die Lage der Mannschaft trotz ihres bislang sicherlich enttäuschenden Abschneidens zwar durchaus ernst, aber längst noch nicht hoffnungslos. Derzeit fehlen der einzigen Mannschaft aus Oberbayern in der Bezirkliga Oberpfalz Süd sechs Punkte zum zwölften Platz, der den Nichtabstieg garantieren würde. „Mit einer kleinen Serie können wir den Anschluss wiederherstellen“, hofft Halser.
Ob sie bereits an diesem Sonntag beginnt, ist indes eher unwahrscheinlich. Spitzenreiter Thalmassing gewann bereits sechsmal, spielte zweimal unentschieden und musste nur eine Niederlage hinnehmen. Dazu kommt, dass der FCB am Sonntag ein weiteres Mal eine Reihe von Stammkräften ersetzen muss. Neben Schnagl, Schmidt, Hermann und Halser (Rotsperre) fehlen auch Sebastian Jaksch und Stephan Karg. Dagegen steht der zuletzt aus schulischen Gründen fehlende Felix Stark laut Halser nun wieder zur Verfügung.
DK