Jetzendorf

Oberilmtaler zum dritten Mal beim Trachten- und Schützenzug

Jetzendorf Trachtler erleben am Sonntag beim Oktoberfest einen Höhepunkt im laufenden Jubiläumsjahr

17.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:38 Uhr

Wie eine große Familie: Die Jetzendorfer Trachtler freuen sich im Jubiläumsjahr auf die mittlerweile dritte Teilnahme am Trachtenzug in der Landeshauptstadt München, der am ersten Oktoberfest-Sonntag stattfindet. Foto: Ostermair

Jetzendorf – Großer Bahnhof für die Oberilmtaler Jetzendorf: Der Gebirgs- und Volkstrachtenverein ist am ersten Wiesn-Sonntag, 18. September, beim Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest vertreten. Trachtlerchef Hermann Edelmann betrachtet die Einladung durch den Festring München als besondere Ehre, zumal die Oberilmtaler heuer ihr 75-jähriges Bestehen zelebrieren.

Die Trachtler steigen am Sonntag um 7.30 Uhr in die S-Bahn, um zum Festzugstart um 10 Uhr rechtzeitig in der Maximilianstraße zu sein. Heuer haben die Jetzendorfer mit Zugnummer 34 b einen besonders guten Platz. Vor ihnen marschiert die Stadtkapelle Unterschleißheim, hinter ihnen fährt der historische Löwenbräu-Fasswagen. Rund 60 Deandl und Buam marschieren auf der sieben Kilometer langen Strecke mit. Für die Jetzendorfer ist der Oktoberfestzug nichts Fremdes, sie waren schon 2007 und 2015 dabei. Auf der Wiesn angekommen, warten reservierte Plätze bei der Fischervroni auf die Oberilmtaler. Von der Zweiten Vorsitzenden Roswitha Glas war zu erfahren, dass sich die Teilnehmer recht unterschiedlich vorbereiten: Vorplattler Hermann Edelmann hält sich mit Radfahren fit. Der jüngste Oberilmtaler, der erst zehnjährige Leo Pfündl aus Niederdorf, übt das Gehen im Marschschritt schon seit Wochen mit seinen Schwestern. Glas weiß, dass bei so einem riesigen Umzug die Euphorie auch weniger geübte Marschierer trägt, auch wenn sich nach einigen Stunden die Füße bemerkbar machen. Als jüngste weibliche Teilnehmerin im Lager der Jetzendorfer freut sich die neunjährige Emmi Mitrenga auf das Erlebnis. Sie ist Trachtlerin mit Leib und Seele.

Keine leichte Aufgabe hat Fähnrich Roland Wildmoser, der das Wahrzeichen des Vereins, die große Fahne, durch die Straßen Münchens bringen und beim Schwingen in voller Pracht zeigen will. Bei den Trachtlern ist es eine Selbstverständlichkeit, nur fein herausgeputzt mitzumarschieren. So schreiben die Statuten bei den Buam kurze, grün ausgestickte Lederhosen, ein weißes gebügeltes Hemd, graue Trachtenstrümpfe mit grünem Umschlag, eine grüne Weste und die Miesbacher Joppe vor. Der Miesbacher Hut mit Adlerflaum und einer roten Nelke darf natürlich nicht fehlen. Die rote Krawatte und die Miesbacher Trachtenschuhe vervollständigen die Tracht.

Die Tracht der Deandl im Isargau, zu dem Jetzendorf gehört, besteht aus einem roten Miedergewand, einem roten in Falten gelegten Rock, einem schwarzen Mieder mit Gschnür und Taler. Darunter dürfen die Pumphose, ein passender Unterrock und ein geeignetes Unterhemd getragen werden. Rote Nelken mit Grün zieren die Brust der Trachtlerinnen – und großer Wert wird auf die Haartracht mit geflochtenem Dutt gelegt. Wie alle Teilnehmer hoffen auch die Jetzendorfer auf trockenes Wetter. Denn bei Regen müsste der Adlerflaum vom Hut genommen und der Trachtenschirm aufgespannt werden. Im Gasthof Buchberger-Kettner in Gerolsbach, treffen sich die Trachtler bereits am Samstag um 19 Uhr vorab zum Vereinsabend.

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