Regionalliga Bayern

„Das ist höchstens ein kleines Tief“

Regionalliga: Eichstätter weiter auf der Suche nach Verstärkungen und der eigenen Form – Amdouni kommt

28.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:17 Uhr

Soll das zuletzt ideenlose Offensivspiel des VfB Eichstätt beleben: Der 21-jährige Mälek Amdouni (rechts) wechselt vom Süd-Bayernligisten SV Pullach in die Domstadt. Foto: Traub

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Neun Spiele, nur acht Punkte und Tabellenplatz 17. Steckt der Fußball-Regionalligist VfB Eichstätt in der Krise? „Nein“, betont Kaderplaner Marco Schiebel, „das ist höchstens ein kleines Tief, aus dem wir gemeinsam wieder rauskommen werden.“ Derweil gaben die Eichstätter unmittelbar nach der 0:1-Niederlage gegen die SpVgg Ansbach einen Neuzugang bekannt.

Es handelt sich um Mälek Amdouni, der unter anderem beim TSV 1860 München ausgebildet worden ist und im Vorjahr für den SV Pullach 34 Spiele in der Bayernliga Süd bestritt. „Er hat vier Tore erzielt und einige Assists beigesteuert. Mälek ist ein junger Spieler, der von einigen Vereinen umworben war, sich aber für uns entschieden hat“, berichtet Schiebel. Als zentraler Offensivspieler soll der erst 21-jährige Amdouni für die zuletzt vermisste Kreativität sorgen. Schiebel gibt sich weiterhin zuversichtlich, dass Mälek nicht die einzige Nachverpflichtung war, sondern sich bis zum Ende des Transferfensters noch etwas ergibt, „auch wenn uns finanziell Grenzen gesetzt sind“.

Dass es im semi-professionellen Bereich der Regionalliga Bayern oftmals nur um das Geld geht, weiß auch VfB-Cheftrainer Markus Mattes und fragt rhetorisch: „Warum geht Caiuby zu Türkgücü München und nicht zu uns?“ Die Antwort liege auf der Hand. Letztendlich bräuchte man bessere pekuniäre Möglichkeiten, um mit den anderen mithalten zu können. Dann hätte man auch ganz andere Optionen. „Wir sind gegen Ansbach 0:1 in Rückstand geraten und konnten dann faktisch nicht mehr nachlegen“, sagt er. Eine potenzielle Verstärkung wäre zum Beispiel Fabio Pirner gewesen, wenn er sich nicht vor Kurzem für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten DJK Vilzing entschieden hätte. „Sein Abgang kam für alle überraschend. Schade, dass ihm zwei Wochen vor Ende der Wechselfrist plötzlich eingefallen ist, dass der Aufwand zu groß ist. Aber wir wollen den Eichstätter Weg nur mit Spielern gehen, die davon zu 100 Prozent überzeugt sind. Deswegen haben wir ihm und letztendlich auch Fabian Neumayer, der mit der Situation unglücklich war, keine Steine in den Weg gelegt“, sagt Kaderplaner Schiebel.

Unterdessen stehen Jonas Fries, Jonas Halbmeyer und Sommer-Neuzugang Timo Meixner vor ihren Comebacks. Das Trio trainiert nach jeweils langer Verletzungspause schon wieder mit dem Ball und wird bald in das Mannschaftstraining einsteigen. „Keine Frage, die Drei könnten wir jetzt schon gut gebrauchen. Wir tun den Jungs aber auch keinen Gefallen, wenn wir sie zu früh einsetzen. Sofern sie in zwei bis drei Wochen die ersten Zweikämpfe mit dem Team bestreiten können, braucht es auch danach noch Zeit und die Belastung muss gesteuert werden“, sagt Mattes – und kritisiert einmal mehr den eng getakteten Spielplan. „Es ist keine schöne Situation, was uns und den anderen Mannschaften zugemutet wird. Das Programm ist megahart. Wir sprechen das seit Jahren an, aber es interessiert keinen“, so der 47-Jährige. Seiner Meinung nach könnte man den BFV-Pokalwettbewerb schon vor der Punktrunde starten, um die Termin-Hatz wenigstens ein bisschen zu entzerren.

Nun ist man im VfB-Lager erst einmal froh, sich eine ganze Woche auf das nächste Heimspiel am Volksfestsamstag (14 Uhr) gegen Türkgücü München vorbereiten zu können. Denn dann steht mit dem Pokalspiel gegen den TSV Rain am Lech (Dienstag, 6. September, 17.30 Uhr) eine weitere Englische Woche an. „Natürlich können wir nicht zufrieden sein, aber wir müssen positiv bleiben. Für viele Zuschauer ist die Regionalliga mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Für uns ist sie aber nach wie vor etwas Besonderes und wir werden alles geben, die Klasse erneut zu halten. Dazu brauchen wir keine Kritik von den Rängen, sondern die Unterstützung der Fans“, sagt Schiebel.

EK

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