Oberhausen

Zauberer Schnitzel expandiert

Das Künstlerehepaar Egerer beendet Dreharbeiten zum zweiten Kinofilm – ein Buch ist geplant

26.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:24 Uhr

Mit Filmklappe und Dose ging es für Sepp und Kerstin Egerer zu den Drehorten.

Von Nicole Gigler

Oberhausen – Kerstin und Sepp Egerer genießen in ihrem Garten die Sonnenstrahlen – und Sepp Egerer dazu noch eine Leberkässemmel. Fast könnte man denken, das Künstlerehepaar hat nichts mehr zu tun, sind doch die Dreharbeiten zur zweiten Verfilmung ihres Hörbuchs „Zauberer Schnitzel“ am Dienstag zu Ende gegangen. Aber weit gefehlt, jetzt geht es erst richtig los.

Nun steht bei Egerers die Postproduktion von „Zauberer Schnitzel im Gipfelglück“ ins Haus. Das bedeutet: schneiden, die FSK-Freigabe beantragen, den Film in ein Kinoformat umwandeln lassen und, und, und. Insgesamt 30 Minuten des Films wurden schon zusammengeschnitten, 70 sollen es am Ende werden. Kerstin Egerer ist, „Gott sei Dank“, wie ihr Ehemann lachend sagt, für den Schnitt verantwortlich.

Die Arbeit scheint der Künstlerin jedoch wenig auszumachen. In den elf Drehtagen, die in den Monaten von Mai bis August stattfanden, sei sehr witziges Material entstanden. „Ich muss beim Schneiden manchmal so laut lachen, dass mich der Sepp im Garten hört“, sagt sie. Bis der Film bereit für die Kinoleinwand ist, wird es laut den beiden noch etwas dauern. „Aber dieses Jahr kommt er noch raus“, versichert Sepp Egerer. „Wir spielen zurzeit so viel Theater, weil wir nicht wissen, was ab Oktober ist, dass wir wenig Zeit haben.“

Die Dreharbeiten selbst seien im Vergleich zum ersten Teil „lockerer“ gewesen, fast wie eine „Familienfeier“, da sind sich die beiden einig. „Man kannte das Team und die Abläufe“, sagt Kerstin Egerer.

Allgemein sei der diesjährige Dreh sehr problemlos verlaufen. „Wir haben zum Beispiel bei uns gegenüber im Pferdestall gedreht und die Pferde hätten nicht besser mitmachen können“, erzählt Sepp Egerer.

Und auch viele bekannte Gesichter konnten sie wieder für den Film gewinnen – Musiker C. B. Green, Bernhard Mahler, Pressesprecher der Stadt, Radio-IN-Moderatorin Kerstin Schulz und sogar Oberbürgermeister Bernhard Gmehling gab sich die Ehre.

Doch fast hätte der Politiker seine Rolle als Pianist verpasst. „Gmehling musste am vereinbarten Drehtag nach Berlin. Aber er hat es dann geschafft, am Vormittag zu drehen und am Nachmittag nach Berlin zu fliegen“, erzählt Sepp Egerer.

Wenn es nach dem Ehepaar gehen würde, könnten die nächsten Dreharbeiten am liebsten sofort beginnen. Aber wie so oft im Leben fehlt dazu das Geld. 25000 Euro schluckt so ein Film, obwohl die Egerers das meiste selbst machen. Sollte es einen weiteren Teil geben, steht bei Sepp Egerer das Hörspiel „Zauberer Schnitzel und der Bankräuber“ als Vorlage ganz oben auf der Liste.

Bis dahin gibt es im Schnitzeluniversum aber noch einige andere Sachen zu tun. Denn wenn es den Zauberer als Hörspiel und als Film gibt, was fehlt da noch? Genau, ein Buch. Und das soll, wie das Ehepaar verkündet, um die Weihnachtszeit auf den Markt kommen. „Es werden Geschichten aus den Hörbüchern vorkommen, aber auch Bonusmaterial“, sagt Kerstin Egerer. Kinder können darin sogar etwas über die Kindheit und Jugend von Zauberer Schnitzel erfahren. Und wie bei den Filmen, soll auch hier wieder alles selbst gemacht werden: Kerstin schreibt, Sepp malt.

Wer es nicht mehr erwarten kann, sich ein Stück des Schnitzeluniversums nach Hause zu holen, sollte einen Abstecher in den Getränkemarkt machen. Ganz ungeplant hat Juliusbräu nämlich das Bier aus den Hörbüchern ins Sortiment genommen.

Geplant war das nicht, wie Sepp Egerer erzählt. „Ich wollte nur ein Etikett für den Film machen lassen, weil es im Film ein eigenes Bier namens ,Hopfnschmankal‘ gibt.“ Daraus wurde dann ein richtiges Bier samt alkoholfreier Variante für Kinder.

Doch Sepp Egerer hat noch größere Pläne: Er will aus Zauberer Schnitzel eine Kinderserie machen: „Zauberer Schnitzel hat genauso viel Potenzial wie der Pumuckl.“

DK



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