Wolnzach

Personelle Notlage in der letzten Schulwoche

Wegen vieler kranker Lehrer mussten einige Grundschüler im Landkreis Pfaffenhofen daheim bleiben

09.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:05 Uhr

Zu viele kranke Lehrer: Nicht nur an der Wolnzacher Grundschule fiel der Unterricht für einige Klassen Ende Juli aus. Foto: dpa

Wolnzach – Schon in der letzten Woche vor den Sommerferien war der Personalmangel an der Wolnzacher Grundschule „fundamental“, berichtet Rektorin Gudrun von Woisky. Sechs Lehrer des 25-köpfigen Kollegiums fielen kurzfristig wegen Krankheit aus, zum Großteil die komplette Woche. Ersatz sei nicht zu bekommen gewesen. „Es war einfach niemand mehr da, leider“, so von Woisky.

Die Unterrichtsstunden seien nicht mehr abzudecken gewesen. Die Konsequenz war nicht nur, dass quer durch alle vier Jahrgangsstufen sogenannte Randstunden abgesagt und die Kinder früher nach Hause geschickt wurden. Daneben musste die Schulleitung – nach Genehmigung vom Schulamt – zwei erste Klassen für drei Tage komplett zu Hause lassen. Die betreffenden Kinder hatten von Dienstag bis Donnerstag damit schulfrei und kamen nur am Freitag noch einmal an die Schule, um ihre Zeugnisse in Empfang zu nehmen.

Zum Glück sei die Zahl der Erstklässler – es waren fünf, die nicht zu Hause betreut werden konnten – überschaubar gewesen. Denn diese konnten in anderen Klassen untergebracht werden, sodass keine Notbetreuung eingerichtet werden musste. „Denn dafür hätten wir ja auch wieder Personal gebraucht“, so von Woisky. Besonders heftig sei die Notlage am ersten Tag der letzten Schulwoche gewesen, da mehrere Lehrer unerwartet fehlten. „Aber die Kinder waren ja schon da“, fährt die Rektorin fort. Spontan halfen zwei Kolleginnen der Mittelschule aus. Auch eine Teilzeitkraft sprang ein.

Die Situation in Wolnzach, so Schulamtsdirektor Erich Golda, stehe nur stellvertretend für die Situation, die zeitgleich an mehreren anderen Grundschulen im Landkreis bestand. „Mit dem bevorstehenden Lehrermangel hat sie noch gar nichts zu tun“, erklärt der Leiter des Schulamts. Die Engpässe seien nämlich krankheitsbedingt aufgetreten – und gerade zum Schuljahresende hin komme so etwas immer mal wieder vor. Den Grund kann Golda benennen. „Die mobile Reserve ist dann aufgebraucht beziehungsweise schon fest im Einsatz“, erklärt er. Die Aushilfen ersetzen jene Lehrerinnen, die während des Schuljahrs schwanger wurden oder aus anderen Gründen nicht mehr arbeiten dürfen. „Kommen dann kurzfristige Krankheiten hinzu, ist die Reserve erschöpft – und wir können nicht mehr anders reagieren, als einzelne Stunden oder sogar tageweise den kompletten Unterricht ausfallen zu lassen.“

reb/pat

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