Fussball, Kreisliga Donau/Isar II

Chancenwucher in der ersten Halbzeit

TSV Hohenwart hat sich 1:3-Heimniederlage gegen FC Moosinning II zum Großteil selbst zuzuschreiben

05.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:12 Uhr

Vergeblich gekämpft: Der TSV Hohenwart mit Nico Prause (l.) verpatzte am Freitagabend seinen Saisonstart. Foto: M. Schalk

Von Roland Kaufmann

Hohenwart – „Das hatten wir uns ein bisschen anders vorgestellt“, so Spielertrainer Markus Kurzhals kurz nach dem Schlusspfiff am Freitagabend. Gerade eben hatte er mit seinem TSV Hohenwart eine 1:3 (0:1)-Heimniederlage gegen den FC Moosinning II erlitten, der Saisonauftakt der Paartaler in der Kreisliga Donau/Isar II ging damit gründlich daneben.

Das „gute Gefühl“, mit dem Kurzhals nun eigentlich die kommenden Aufgaben angehen wollte: futsch, dahin. Weil es die Paartaler zunächst nicht verstanden, ihre klaren Möglichkeiten in Treffer umzuwandeln – wobei sie in einigen Aktionen auch viel Pech hatten. Wie etwa bereits in der 14. Minute, als Oscar Appelmann im Anschluss an einen Eckstoß direkt von der Strafraumgrenze aus abzog – aber irgendwie brachte ein auf der Torlinie stehender Abwehrakteur aus dem Erdinger Moos noch seinen Kopf dazwischen. Rund eine Viertelstunde später zischte ein Freistoß von TSV-Kapitän Daniel Liebhardt nur um wenige Zentimeter am langen Eck vorbei (29.), 60 Sekunden danach scheiterte Nico Prause aus kurzer Distanz am Gästekeeper Tobias Pflanzelt – und auch Kurzhals selbst brachte freistehend den Ball nicht am Moosinnger Schlussmann vorbei (38.).

Mit anderen Worten: Die Platzherren erarbeiteten sich vor dem Pausenpfiff gleich eine Vielzahl an Topchancen. Den einzigen Treffer im ersten Durchgang erzielte jedoch der FCM II. Genauer ausgedrückt war es Marco Esposito, der die Kugel humorlos in den Winkel hämmerte, nachdem die TSV-Defensive in dieser Szene keinen rechten Zugriff auf die Gäste bekommen hatte (17.).

Aber es blieb aus Sicht der Paartaler ja noch die Hoffnung auf Besserung in Halbzeit zwei. Und siehe da: Nach dem Seitenwechsel dauerte es tatsächlich keine zwei Minuten, bis Maximilian Mitterhuber den Ball von der linken Angriffsseite aus nach innen brachte und Tobias Widhopf dort unwiderstehlich aus kurzer Distanz zum Ausgleich vollendete.
Also nun endgültig auf zum Heimsieg? Das Momentum, so hätte man zumindest meinen können, sollte nach dem Treffer zum 1:1 definitiv auf Seiten der Hohenwarter liegen. „Aber nichts da. Nach unserem Tor nahmen wir plötzlich einen Gang raus“, musste Kurzhals nach dem Abpfiff bestätigen. Weshalb sein Team das tat? Verständnisloses Achselzucken beim Spielertrainer.

Die Moosinninger ließen sich da nicht zweimal bitten. Gerade über ihre rechte Angriffsseite, wo der TSV den technischen versierten sowie pfeilschnellen Maximilian Henneberger in keiner Phase in den Griff bekam, stürzten sie nun das Team der Paartaler von einer Verlegenheit in die nächste. Das 2:1 des FCM II durch eine Direktabnahme seines Spielertrainers Manuel Gröber (54.) fiel deshalb schon fast zwangsläufig. Und hätten die Gäste dann innerhalb von 30 Sekunden nicht gleich zweimal Pech mit Aluminiumtreffern durch Stefan Erl (62.) beziehungsweise Alexander Hofmeister (62.) gehabt – die Partie wäre bereits vorzeitig entschieden gewesen.

Nach der hitzebedingten Trinkpause Mitte der zweiten Halbzeit berappelten sie die Paartaler endlich wieder – und drängten nun entschlossen auf den 2:2-Ausgleich. Aber die ganz große Einschusschance gab es nicht mehr – von einem 18-Meter-Knaller von Appelmann einmal abgesehen, den Pflanzelt nur mit Mühe zum Greifen bekam (82.).

Unmittelbar vor dem Schlusspfiff machte Christian Faltermaier komplett alles klar und netzte aus rund 50 Metern Entfernung zum 3:1 ins verwaiste TSV-Gehäuse ein (90.+5). „Nur gut, dass die Saison noch lang ist“, so Kurzhals nach der bitteren Hohenwarter Auftaktpleite. Hiermit hat der Spielertrainer auf jeden Fall Recht.

SZ

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