Kinding

Elf Millionen Euro im Haushalt

Gemeinderat Kinding beschließt Etat 2022 – Deutliche Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen

06.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:14 Uhr

Der Markt Kinding investiert in diesem Jahr unter anderem in Brücken, Radwege und Radwegbrücken. Diese Geh- und Radwegbrücke über die Anlauter zwischen Enkering und Kinding wird ersetzt, da sie marode ist. Foto: Lund

Von Sabine Lund

Kinding – Der Kindinger Marktrat hat den Haushalt 2022 sowie den Finanz- und Investitionsplan bis 2025 verabschiedet. Mit dem Krieg in der Ukraine stehe auch der Markt Kinding vor einer neuen Situation, sagte Bürgermeisterin Rita Böhm (CSU): Die Auswirkungen auf den Haushalt seien noch nicht vollständig absehbar. Grundsätzlich möchte sich Böhm in dieser Situation antizyklisch verhalten und die notwendigen Investitionen in die Zukunft trotzdem vornehmen.

Kämmerin Annette Weigl stellte den Markträten das Zahlenwerk vor, das auf insgesamt fast elf Millionen Euro veranschlagt wurde – zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Ursachen für das gestiegene Volumen liegen in einer unerwarteten Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen um rund 540000 Euro auf 1,8 Millionen Euro und höheren Einnahmen aus der Einkommensteuer von rund 220000 Euro. Das ermöglicht gegenüber dem Vorjahr eine weit höhere Zuführung zum Vermögenshaushalt von rund 600000 Euro. Diese Zuführung steht für die Finanzierung der Investitionen und für Kredittilgungen zur Verfügung. Durch die höheren Steuereinnahmen ist die Steuerkraft der Gemeinde im Jahr 2022 auf 1412 Euro je Einwohner gestiegen und liegt damit über dem Durchschnitt im Landkreis Eichstätt. Aufgrund dieses Anstiegs wird die Marktgemeinde in diesem Jahr keine Schlüsselzuweisung erhalten.

Als größte Posten sind die Erlöse aus den Grundstücksverkäufen, insbesondere aus dem Baugebiet Mühläcker II, in Höhe von 1,2 Millionen Euro sowie Zuweisungen und Zuschüsse für Investitionen mit rund 0,7 Millionen Euro zu nennen. Hinzu kommt ein Darlehen von rund 1,5 Millionen Euro, das zur Finanzierung der Investitionen aufgenommen wurde. Auf der Ausgabenseite sind wesentliche Positionen Baumaßnahmen von rund 2,4 Millionen Euro sowie der Erwerb von Grundstücken (0,6 Millionen Euro). Bei den Baumaßnahmen stechen die Kosten für die neue Kratzmühlbrücke in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro heraus.

Dass der Markt Kinding auch für die kommenden Jahre große Investitionen in die Infrastruktur plant, zeigte sich, als die Kämmerin das Investitionsprogramm für die Jahre 2023 bis 2025 mit einem Umfang von rund 7,8 Millionen Euro vorstellte. Die voraussichtlichen Investitionsschwerpunkte werden die Dorferneuerungsmaßnahmen in Erlingshofen und Enkering, der Bau von Radwegen, der Einbau einer Pelletheizung in der Grundschule in Kinding sowie ab 2025 die Sanierung der Kläranlage in Pfraundorf sein. Die Markträte stimmten nach Beratung dem Haushalt für 2022 und dem Investitionsplan ohne Gegenstimme zu.

EK

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