Ingolstadt

Mit Stipendium nach Amerika

Ingolstädterin absolviert Austauschjahr in den USA – ihre Vorgängerin berichtet von ihren Erfahrungen

01.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:26 Uhr

Entsendet wieder eine Austauschschülerin in die USA: MdB Reinhard Brandl (CSU) mit Lena Meyer (links) und Theresa Schlachtbauer aus Ingolstadt. Foto: Brandl

Lena Meyer aus Pollenfeld ist wieder zurück in Deutschland. Die 17-jährige Absolventin der Maria Ward Realschule in Eichstätt war bis Ende Juni in Milwaukee, USA, um dort ein Schüleraustauschjahr zu verbringen.

Ausgewählt für den Aufenthalt, der im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) vergeben wird, hat sie der CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl.

Stipendienprogramm seit 40 Jahren

Das Stipendienprogramm, welches der Deutsche Bundestag und der US Kongress gemeinsam tragen, gibt es seit fast 40 Jahren. Es ermöglicht jungen Menschen aus Deutschland und den USA, rund ein Jahr im jeweils anderen Land bei Gastfamilien zu leben, dort die Schule zu besuchen, in Betrieben zu arbeiten und Kontakte aufzubauen. Für die hochmotivierten Stipendiatinnen und Stipendiaten übernehmen Mitglieder des Bundestages eine Patenschaft in ihrem Wahlkreis.

Es ist inzwischen gute Tradition, dass sich Brandl nach ihrer Rückkehr mit ihnen zusammensetzt und sich berichten lässt, wie das Jahr verlaufen ist. Bei dieser Gelegenheit wird auch bekannt gegeben, wer das nächste Stipendium erhält.

Neugierig auf die Menschen

Meyer nachfolgen wird die 17-jährige Theresa Schlachtbauer aus Ingolstadt, die heuer die Mittlere Reife an der Gnadenthal Mädchenrealschule ablegte. Die Reise tritt sie im August an. Das Ziel ist derzeit noch offen. Nach ihrer Rückkehr wolle sie die Fachoberschule in Ingolstadt besuchen. Auch einen Berufswunsch äußert sie: „Ich will Hebamme werden.“ Das Land und das, wie sie sagt, freundliche und hilfsbereite Wesen der Amerikaner kennt Schlachtbauer bereits von einem Urlaub an der US-Westküste. „Ich freue mich auf die Menschen“, erklärt sie deshalb.

Berufsorientierung wichtiges Ziel

Ihre Vorgängerin Meyer wird ab September die Fachoberschule Kunst in Nürnberg besuchen und strebt an, das Allgemeine Abitur abzulegen. Das gemeinsame Interesse für Kunst und Gestaltung sei für ihre Gastfamilie wohl ausschlaggebend gewesen, sie aufzunehmen, sagt sie. Die Gasteltern seien Architekten. „Da hat sich bei mir Interesse entwickelt. Ich könnte mir das deshalb als Berufsfeld vorstellen.“ Die Berufsorientierung war ohnehin ein wesentlicher Aspekt des Aufenthalts. Doch auch sonst war es der jungen Frau offenbar nicht langweilig in Milwaukee. „Es war schön, es ist viel passiert, und ich konnte viel mitnehmen“, antwortet sie auf die Frage von Brandl, wie es gewesen sei. An der Schule habe sie sich dem Schwimm- und Fußballteam angeschlossen. In ihrer Freizeit habe sie im Museum mit Kindern gearbeitet. „In den USA wird das Ehrenamt großgeschrieben“, sagt sie hierzu. Durch den Sport habe sie schnell Freunde gefunden, kann sie berichten. Sie sei durch den Aufenthalt offener und mutiger geworden, weil es an ihrer Schule nur wenige andere Austauschschüler gegeben habe und sie deshalb auf die Amerikaner habe zugehen müssen. Meyer würde ein Austauschjahr jederzeit wieder absolvieren, legt sie sich fest. „Ich kann es jedem nur empfehlen.“
Pollenfeld mit seinen gut 3000 Einwohnern und Milwaukee mit seinen fast 600000 Menschen – das sei ein Unterschied gewesen, zumal sie sehr zentral in der Stadt im Bundesstaat Wisconsin im Norden der USA gelebt habe, erzählt sie. Aufgefallen sei ihr, dass trotz der Größe der Stadt der öffentliche Nahverkehr weniger genutzt werde, als man annehme.

Anspruchsvolles Vorbereitungsseminar

Freilich hatten sich die jungen Frauen am Rande des Termins auch gegenseitig einiges zu erzählen und tauschten Informationen und Erfahrungen aus. Beide mussten nach der Stipendienvergabe ein Vorbereitungsseminar durchlaufen. Dieses ist bekanntermaßen anspruchsvoll. „Aber es war eine echt schöne Erfahrung, und ich habe viele interessante Leute kennengelernt“, sagt Schlachtbauer. Junge Leute, die sich für ein Austauschjahr interessieren, könnten sich für das Programm bewerben. Informationen gibt es auf der Homepage www.bundestag.de/ppp.

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