Von Franz Josef Schiebel
Aubstadt – Ein packendes Duell haben sich am 3. Spieltag der Regionalliga Bayern der VfB Eichstätt und der TSV Aubstadt geliefert, wobei beide Teams fast schon fahrlässig zahlreiche Torchancen liegen gelassen haben. Am Ende stand deshalb in Aubstadt vor knapp 320 Zuschauern ein gerechtes 1:1 (1:0)-Unentschieden. Beide Trainer waren sich nach der Partie in Aubstadt bei ihrer Spielanalyse einig.
TSV-Übungsleiter Viktor Kleinhenz konnte mit dem Remis gut leben: „Das war alles andere als ein gutes Spiel meiner Mannschaft. Eichstätt störte uns konsequent im Spielaufbau und hatte ein deutliches Chancenplus zu verzeichnen. Das 1:1 schmeichelt uns ein wenig.“ Eichstätts Coach Markus Mattes wollte nicht widersprechen: „Unsere Leistung war sehr gut, aber leider haben wir vor dem Tor die nötige Konsequenz vermissen lassen.“ Der VfB musste am Samstag auf den erkrankten Torjäger Fabian Eberle verzichten, und auch Dominik Wolfsteiner fehlte mit muskulären Problemen.
Ab dem Anpfiff ging es auf beiden Seiten direkt zur Sache, wobei die erste Großchance in der zweiten Minute den Domstädtern gehörte. Nach Zuspiel von Daniel Haubner schloss Tobias Stoßberger aus halbrechter Position ab, doch seinen Flachschuss klärte TSV-Torhüter Lukas Wenzel glänzend zur Ecke. Fast im direkten Gegenzug kamen die Grabfelder zu einer Dreifachchance. Timo Pitter scheiterte an Eichstätts Keeper Felix Junghan, der Nachschuss von Leon Heinze wurde geblockt und mit letztem Einsatz klärte Luca Trslic gegen Tom Kunert. Danach ging es munter hin und her. Nach Flanke von Stoßberger forderte das VfB-Lager vergeblich einen Handelfmeter. Und wieder war es beim nächsten Konter Stoßberger, dessen Querpass Julian Kügel in Position brachte. Dieser schob das Leder aus elf Metern aber um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Der Chancenwucher rächte sich prompt in der 29. Minute mit der 1:0-Führung für Aubstadt. Aus dem Halbfeld schlug Nils Piwernetz eine Flanke in den Eichstätter Strafraum, Joshua Endres war eingelaufen und köpfte aus zwölf Metern hoch ins rechte Eck ein. Kurz vor dem Pausenpfiff zog Aubstadts Kunert von der Strafraumgrenze ab, die Kopfabwehr von Trslic verhinderte das 0:2.
Auch nach dem Seitenwechsel gelang es dem VfB durch konsequentes Stören, das ansonsten sichere Passspiel der Gastgeber nicht in Schwung kommen zu lassen. Nach Balleroberung und einem Pass in die Schnittstelle der TSV-Abwehr tauchte plötzlich VfB-Kapitän Philipp Federl alleine vor Wenzel auf, sein Heber landete jedoch nur auf dem Tornetz. In der 54. Minute belohnte sich der VfB dann aber mit dem 1:1-Ausgleich – und es war ein äußerst kurioses Tor: Federl traf nach Kopfballvorlage von Sebastian Graßl aus der Drehung zunächst die Latte, den Abpraller setzte er mit dem Kopf an den rechten Pfosten und erst im dritten Anlauf bugsierte er das Leder schließlich zum 1:1 über die Linie. Aubstadt reagierte prompt, eine abgefälschte Flanke von Ingo Feser traf mit viel Glück nur den zweiten Pfosten. Die Schlussphase gehörte jedoch ganz klar dem VfB. Nach Zuspiel von Federl scheiterte abermals Kügel an Torhüter Wenzel und auch Stoßberger konnte eine flache Hereingabe aus fünf Metern nicht im Tor unterbringen. „Vor dem Spiel hätte ich ein 1:1 sofort unterschrieben. Beide Mannschaften haben auch viele Fehler gemacht, aber es war eine sehr unterhaltsame und faire Begegnung“, so das Schlusswort von Mattes.
Bereits am Dienstag (18.30 Uhr) hat der VfB Eichstätt die Würzburger Kickers im Liqui-Moly-Stadion zu Gast (siehe eigenen Bericht) und möchte gegen den Drittligaabsteiger für eine weitere Überraschung sorgen.
EK
VfB Eichstätt: Junghan – Lamprecht, Trslic, Moratz, Oehler – Graßl, Haubner, Federl, Pirner (85. Neumayer) – Stoßberger (94. Fiedler), Kügel. TSV Aubstadt: Wenzel, Hüttl, Köttler (41. Behr), Kunert (46. Trunk), Pitter (81. Rumpel), Langhans, Feser, Piwernetz (61. Volkmuth), Heinze (81. Gündling), Endres, Bieber. Tore: 1:0 Endres (29.), 1:1 Federl (54.).