Geisenfeld

Jubiläum an der Realschule Geisenfeld: Ein Fünfziger mit Leuchtturm-Funktion

Ehrengäste würdigen Engagement – Programm mit Musik, Anekdoten, Fundstücken und buntem Jahrmarkttreiben

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:37 Uhr

Auch optisch und kulinarisch war der Festakt ein Genuss. Das meinten auch die Ehrengäste (von links) Walter Reisinger als Vertreter der Landkreisbehörden und Ministerialbeauftragter Michael Heimes sowie Bürgermeister Paul Weber (rechts) mit Direktorin Sabine Billinger. Fotos: Zurek

Von Maggie Zurek

Geisenfeld – Die Realschule Geisenfeld hat ihren 50. Geburtstag und damit „den Beginn einer Gemeinschaft gefeiert, die für dieselben Werte eintritt“. Das von Direktorin Sabine Billinger beschworene „Miteinander“ fand seinen Höhepunkt in „99 Luftballons“ die Klassensprecher, Elternvertreter, Lehrer, Mitarbeiter der Schule sowie deren politische und sonstige Unterstützer auf ihre Einladung hin im vielstimmigen Chor aufsteigen ließen.

Mal fasziniert, mal bewegt, bisweilen schmunzelnd verfolgten die von Konrektor Willy Krauß in der Anton-Wolf-Halle begrüßten Ehrengäste – darunter der Ministerialbeauftragte Michael Heimes, Landtagsabgeordneter Karl Straub (CSU), Landrat Albert Gürtner (FW), Bürgermeister Paul Weber (USB), Stadtpfarrer Andreas Ring und die ehemaligen Schulleiter Helga Inderwies und Hans Peter Karl – den von Schülern gestalteten Festakt.

Heimes, der die Glückwünsche des Bayerischen Kultusministeriums überbrachte, attestierte der Realschule, ein Best Ager „reich an Erfahrung und Know-how“ zu sein, der „das Selbstbewusstsein neue Wege zu gehen“ und sich „agil“ weiter zu entwickeln habe. Wofür er als Beweis unter anderem Projekten wie Lion’s Quest, die Mint-Initiative (Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), das Programm Kompass 2 und die Rolle als Medien-Referenzschule sowie das Methodentraining für den Lehrplan Plus anführte. Bei alldem halte sie den Geist lebendig, den die Popgruppe Abba im Song „People need Love!“ (veröffentlicht im Jahr der Schulgründung) beschreibt.

Die RSG sei keine bloße „Gebäudehülle“, sondern ein „lebendiges Individuum“, befand Landrat Albert Gürtner.„Politiker mit Weitblick“, wie der Landrat und spätere Staatsminister Hans Eisenmann und der örtliche Bürgermeister Anton Wolf hätten eine Realschule in Geisenfeld erst möglich gemacht, betonte er. Was vierstufig mit einer siebten Klasse und 100 Schülern, betreut von vier haupt- und sechs nebenamtlichen Lehrern begann, ist zu einer sechsstufigen Einrichtung mit heute 880 Schülern geworden. Politiker in Kreis und Stadt hätten nun erneut „Mut bewiesen“ und sich für einen Neubau nebst Dreifachturnhalle und Schulmensa (geschätzte Kosten: „gewaltige“ 66 Millionen Euro) entschieden.

Als eines der für Stadt und Landkreis „herausragendsten Ereignisse“ des Jahres würdigte Bürgermeister Paul Weber das Jubiläum „seiner“ Schule, die unter der damaligen Leitung von Direktor Walter Trapp die „Basis“ auch für seinen persönlichen beruflichen Werdegang gelegt habe. Als die nach der Familie „wohl wegweisendste Station im Kindes- und Jugendalter“ sei es der RSG bis heute geglückt, „den familiären Charakter der Schule zu pflegen“, zugleich aber „die rasanten Neuerungen in der Wirtschaft, der Arbeitswelt und der Gesellschaft zu erkennen“ und entsprechend darauf zu reagieren.

Die Direktorin der vom Kultusministerium offiziell zur Leuchtturm-Schule gekürten RSG , Sabine Billinger, wollte ihrerseits keine „Visionen“ zeichnen, sondern über das sprechen, was „zeitlos wichtig“ ist: den Fokus auf das menschliche Miteinander und das „Wie“ in der Vermittlung von Kompetenzen und Fähigkeiten zu richten. Dies nicht zu tun wäre „fahrlässig“, seien die der Schule anvertrauten Kinder doch in einer „bedeutsamen Lebensphase“, in der sie Vorbilder, Halt und Perspektiven suchten. Die allerorten prangenden Herzen stehen laut Billinger deshalb für ein Schulkonzept, das auch im neuen Schulgebäude fördern will, „was und Menschen zu Menschen macht“: Toleranz, Hilfsbereitschaft, Respekt und Verantwortung füreinander.

Und weil sich ein gutes Miteinander auch in Wertschätzung äußert, schloss Billinger wie ihre Vorredner mit einem umfassenden Dank an alle Unterstützer der Schule sowie Mitgestalter der „wunderbaren Feier“. Begleitet von guten Wünschen – auch für „viel Kraft“ während der Bauphase – startet die Schulgemeinschaft in einen neuen Lebensabschnitt.

GZErinnern Sie sich noch? – Mit dieser Frage, gestellt mitten in einem Sammelsurium an Schulrequisiten aus fünf Jahrzehnten, wurden die Gäste beim Festakt zum 50. Geburtstag der RS Geisenfeld am Eingang zur Anton-Wolf-Halle begrüßt. Als Besucher eines fremden Sterns wuselten schulische Performancekünstler später mit „Major Tom“ durch den Saal, erstaunt über die Informationen und lustigen „Anekdoten-Fundstücke“, die zwei Moderatorinnen, untermalt mit einer Fotopräsentation, für sie bereithielten. Dabei galt im Vergleich von „damals“ und „heute“ das Motto: gleiche Vielfalt, anderer Look. Die stimmige Atmosphäre schufen Schul- und Big Band sowie der Chor, die auch eine Auszeichnung umrahmten: Altbürgermeister Christian Staudter und seine Frau Henriette wurden überraschend zu Paten des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ernannt, das als weiterer Baustein die Umsetzung eines Geistes „bunter Vielfalt“ stärken soll. Die Kulturreferentin versicherte in beider Namen, sich „mit aller Kraft dafür einsetzen und aktiv mitarbeiten“ zu wollen. Der Geburtstag endete in einem nachmittäglichen „Jahrmarkt für alle“ auf dem Pausenhof der Grund- und Mittelschule, bei dem alle kulinarische Schmankerl von frisch frittierten Chips bis Eiscreme genossen, garniert mit Spielen, Wettbewerben und einem lustigen Bilder-Quiz. Zwei riesige Hüpfburgen rundeten das Vergnügen ab. zur


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