Neuburg

Ein Leben für das Geschwader

Die Neuburger Zivilangestellte Irene Köchl erhält das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold

26.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:44 Uhr
Ralf Schmitt

Nicht jeder Träger des Ehrenkreuzes durfte die Auszeichnung aus den Händen der Verteidigungsministerin entgegennehmen. Irene Köchl hat diese Ausnahmestellung allerdings mehr als verdient. Foto: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Neuburg – Der Besuch der Bundesministerin der Verteidigung, Christine Lambrecht (SPD), am Freitag ist nicht nur für das Taktische Luftwaffengeschwader 74 ein außergewöhnliches Ereignis gewesen. Die Zivilangestellte Irene Köchl konnte sich dabei über ein ganz besonderes Präsent freuen. Für sie hatte die Ministerin das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold im Gepäck – eine sehr seltene Auszeichnung für Zivilpersonen.

Als die Politikerin zur Verleihung der hohen Auszeichnung die „gute Seele des Geschwaders“ nach vorne rief, war die Nennung des Namens bereits überflüssig, jeder der Anwesenden wusste, wer gemeint war. In ihren 44 Dienstjahren hat sich Köchl diese Ehrenbezeichnung mehr als verdient. Nicht nur in ihrer eigentlichen Tätigkeit als Personalbearbeiterin zeigte sie ein außergewöhnliches Engagement. Zusätzlich war sie auch zivile Gleichstellungsbeauftragte, Vertrauensperson und im Personalrat tätig. Alle diese Ämter wurden von ihr mit einer Herzlichkeit ausgeübt, die auch weit über die Verbandsgrenzen fast sprichwörtlich ist.

„Fachlich höchst versiert und mit viel Fingerspitzengefühl setzt sie Maßstäbe.“ – „In vorgesetzten Dienststellen genießt sie größten Respekt.“ – „Nicht nachlassend in der Sache ist es beeindruckend, wie sie immer wieder höchst engagiert und erfolgreich arbeitet“, so lauteten nur einige der bemerkenswerten Stellungnahmen ihrer Disziplinarvorgesetzten in der Laudatio.

Der Kommodore Oberst Gordon Schnitger hatte den Antrag für das Ehrenzeichen mit „besonderem Nachdruck“ veranlasst. Dass es nun zur Verleihung kam, freute den Offizier ganz besonders. „Diese Auszeichnung ist wohlverdient. Frau Köchl erfährt dadurch eine angemessene Anerkennung“, erklärte Schnitger.

Für Irene Köchl kam die Auszeichnung überraschend. „Als Personalbearbeiterin bekomme ich eigentlich schon sehr viel mit, was so im Geschwader läuft, aber das ging komplett an mir vorbei“, meinte sie nach der Verleihung kopfschüttelnd. „Ich freu mich auf jeden Fall narrisch“, so Köchl glücklich über diese „geheime Kommandosache“.

„Das Ehrenzeichen der Bundeswehr ist der Dank der Demokratie an Demokraten, an Staatsbürger, die durch besonderen Einsatz für unser Land mehr getan haben als ihre Pflicht.“ Mit diesen Worten hatte der Bundesminister der Verteidigung, Hans Apel, am 12. November 1980 die ersten 34 Ehrenzeichen an Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr ausgehändigt.

DK

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