Neuburg

Mit Coolness bestanden

70 Schülerinnen meistern den Abschluss an der Maria-Ward Realschule in Neuburg

24.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:49 Uhr

Diese drei Absolventinnen schafften einen Notenschnitt besser als 1,2: (v.l.): Johanna Meier (1,18), Rektor Heribert Kaiser, Sophia Franziska Bauer (1,0) und Luisa Maria Hartl (1,09). Foto: Budke

Von Heidrun Budke

Neuburg – Dass sich die Absolventinnen der Maria-Ward-Realschule den Abschluss verdient haben, darüber waren sich alle Festredner bei dem Abschied am Freitagabend im Neuburger Kongregationssaal einig. Corona hatte besondere Anforderungen gestellt, doch die 70 jungen Frauen ließen sich von ihrem Weg nicht abbringen.

Für sie war es „die beste Entscheidung, auf die Maria-Ward-Realschule zu gehen – hier wurde ich unterstützt und habe die besten Freundinnen gefunden“, sagte Schülersprecherin Sabrina Hauser in ihrer Abschiedsrede. Die vergangenen zwei Jahre stellten die Schülerinnen zwar dank der Pandemie sehr auf die Probe, doch „heute mit dem Abschluss in der Hand können wir wirklich stolz sein“. Hauser dankte den Lehrkräften und allen Eltern für die jahrelange Unterstützung und Begleitung und dafür, dass „ihr uns immer zugehört habt“.

Auch Rektor Heribert Kaiser zeigte in seiner Abschiedsrede, dass er die Mädchen gut kennengelernt hat, wünschte „alles Gute als Schulleiter, der ich immer gern für euch gewesen bin“, sowie „Mut zur Veränderung und Eltern, die euch auch nach der Schulzeit unterstützen.“ Zuvor hatte er den Lehrerinnen und Lehrern gedankt für den „Einfallsreichtum und jeden besonderen Einsatz“, denn den habe die Corona-Zeit oftmals gefordert. In diesem Zusammenhang richtete Kaiser Kritik an das Kultusministerium, denn er verstehe nicht, warum das „Lernen unter erschwerten Bedingungen“ und der Aufwand im Home-Schooling nicht in die Bewertung der Leistungen habe einfließen dürfen. An die Absolventinnen sprach er seinen Respekt aus: „Ihr habt die Prüfungen mit Coolness hinter euch gebracht.“

Konrektorin Anita Schmid erklärte, die Absolventinnen stünden nun an der „Wegkreuzung, an der sie sich für einen eigenen Weg entscheiden müssen.“ Auf dem bisherigen hätten die Eltern sie gefördert und die Lehrer mit „viel Begeisterung“ unterstützt – nun folge der nächste Schritt Richtung Berufsleben oder zu einem höheren Schulabschluss.

Die Dritte Landrätin Sabine Schneider (SPD) griff das Thema Ausbildung auf: Auch ohne Abitur seien die Zukunftsaussichten hervorragend. An der Maria-Ward-Realschule werde neben Wissen soziale Kompetenz vermittelt: „Dazu gehören Respekt und Toleranz – diese beiden haben mir bisher am meisten geholfen, ob in der Politik oder im Beruf“, stellte Schneider fest, die selber vor 40 Jahren den Abschluss an der Mädchen-Realschule abgelegt hat.

Roland Habermeier (CSU), Jugendreferent des Stadtrats, sagte, in der Gesellschaft sei zwar viel vorgegeben, „aber es liegt auch daran, was wir daraus machen“. Fürs erste empfahl er aber: „Genießt den Sommer – es ist der Sommer in eurem Abschlussjahr.“

Auch die Elternbeiratsvorsitzende Karin Katzki erklärte, sicher mache man auf dem Weg durch das „unentdeckte Land“ manchen Umweg, doch „ihr habt Freunde, die euch unterstützen.“

Der offiziellen Abschied war geprägt von einer zwar festlichen, aber entspannten Stimmung. Dazu trug die beinahe perfekte Organisation der Feier bei – nur einmal passierte ein kleiner Lapsus, als der Rektor den Stapel der Zeugnisse der 10b mit dem der 10c vertauschte. So gelang eine rundum schöne Feier, in deren Mittelpunkt die Übergabe der Abschlusszeugnisse stand. 70 junge Frauen nahmen den Glückwunsch von Kaiser mit großer Freude entgegen. Zehn der Absolventinnen hatten besonderen Grund zum Strahlen, denn ihnen gelang ein Notendurchschnitt besser als 1,5. Sophia Franziska Bauer schloss sogar mit einer 1,0 ab und meinte auf die Frage unserer Zeitung, ob sie viel lerne oder einfach alles könne, ganz ehrlich: „Schon beides“.

Umrahmt wurde die Feier der Absolventinnen durch musikalische Beiträge. So konnten Schülerinnen und ein Schüler aus der eigenen Talentschmiede – in diesem Falle alle aus der achten Jahrgangsstufe – zeigen, was sie können. Vom Posaunenensemble mit Konstantia Zielke und Lucija Pezic über die Klavierserenade, die Samuel Hafner als bisher einziger Junge an der Mädchen-Realschule darbot, bis zum überzeugenden Saxofon-Vortrag von Daria Boldyrew bekamen alle Auftritte Applaus. Der emotionalste Moment war, als alle Absolventinnen, unterstützt am Klavier durch Musiklehrer Christoph Hoffmann, „Hall of Fame“ auf der Bühne sangen.

Anschließend ging es durch die Gänge der Maria-Ward-Realschule hinunter zum Sektempfang in den Brunnenhof. So konnten sich die Schülerinnen mit ihren Familien von der Maria-Ward-Realschule in gemütlicher und lockerer Runde verabschieden.

DK

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