Karlshuld

Alwin Raupach ist tot: Rotkreuzler mit Leib und Seele

BRK-Bereitschaft Karlshuld trauert um ein Gründungs- und ein Ehrenmitglied und einen Freund

20.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:00 Uhr

Alwin Raupach ist gestorben. Foto: DK-Archiv

Karlshuld – Trauer in Karlshuld und beim Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK): Wie der Verband in einem Schreiben mitteilt, ist Alwin Raupach (Bild), Gründungsmitglied der Bereitschaft Karlshuld und langjähriger Ausbilder, gestorben.

Es gibt Menschen, die vergisst man nicht. Weil man sie ins Herz geschlossen hat und sich in jeder Situation blind auf sie verlassen kann. Menschen, die eine Gemeinschaft durch ihre Anwesenheit und ihren Einsatz derart bereichern, dass man sich ihnen schon bei der ersten Begegnung verbunden fühlt. Die sich mit Witz, Charme, Lebensklugheit, einer schier unerschöpflichen Quelle an Kraft und Herzblut, großer Bescheidenheit, Treue und Kameradschaft einbringen. Menschen, die dazu beitragen, dass die gemeinsame Unternehmung ein festes Fundament erhält und immer mehr aufblühen kann.

Das und noch viel mehr war Alwin Raupach für „seine“ Bereitschaft Karlshuld und den Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). 55 Jahre Mitglied im BRK, Gründungsmitglied in der Bereitschaft Karlshuld, die 2017 ihr 50. Bestehen feierte, ausgezeichnetes Ehrenmitglied des BRK-Kreisverbands – hinter diesen Daten lässt sich nur erahnen, welche Lebensleistung Alwin Raupach dem Kreisverband hat zuteil werden lassen.

Unermüdlich im Einsatz – eine solche Einstellung ist heute selten geworden. Und das war auch schon vor fast 55 Jahren so. Was dahinter steht, klingt in den Worten an, die Der damalige Bereitschaftsleiter Hubert Hammerer zur 25-Jahr-Feier der Karlshulder gewählt hat: „Wenn man so zurückblickt, glaube ich, dass man sich die Gemeinde Karlshuld ohne ihr Rotes Kreuz gar nicht mehr vorstellen kann. Unsere Mitglieder haben viele Stunden aufgewendet und im Dienst am Nächsten versucht, Leid zu mindern und Hilfe zu leisten, wo Hilfe gebraucht wird.“

„Unsere Mitglieder“, auf niemanden trifft diese Formulierung mehr zu als auf Alwin Raupach. Der gelernte Maurer aus Berlin, der nach dem Zweiten Weltkrieg in amerikanische Kriegsgefangenschaft kam und in Karlshuld eine neue Heimat und seine große Liebe Maria fand, die er 1947 heiratete, brachte sich in ganz vielfältiger Weise in die neu gegründete Bereitschaft mit ein. 17 Jahre war er Leiter der Bereitschaft Karlshuld, 25 Jahre Ausbilder bei Erste-Hilfe-Kursen in der Karlshulder Schule, 24 Jahre Übungsleiter der Seniorengymnastik und bis 2019 Helfer bei Blutspendeterminen.

Zu seinen Aktivitäten im Dienst am Nächsten gehörten auch Sanitätseinsätze bei kirchlichen Anlässen. Ob Firmung, Erstkommunion oder Fronleichnam – Alwin Raupach war dabei. Als rühriges Mitglied des Seniorenkreises Karlshuld akquirierte er bei vielen Gelegenheiten neue Mitturnerinnen und Mitturner für seine Seniorengymnastik. Mit Fug und Recht kann Alwin Raupach deshalb als „Gesicht des Roten Kreuzes in Karlshuld“ gelten. Besonders gerne tat er beim traditionellen „Politischen Aschermittwoch“ Dienst – und lernte dort, so erinnert sich sein Freund Hubert Hammerer mit einem Schmunzeln, den einen oder anderen Polit-Profi kennen.

Im Großen wie im Kleinen brachte sich Alwin Raupach mit Leib und Seele ein. Was ihn neben all seinen menschlichen und kameradschaftlichen Qualitäten auszeichnete, waren eine große Kompetenz in allen Rotkreuz-Angelegenheiten der Bereitschaft, eine akribische Planung und eine unverbrüchliche Zuverlässigkeit. Ob San-Dienste, Mittelbeschaffung oder Haustürsammlung – Alwin Raupach war sich für keinen Handgriff und kein Gespräch zu schade. Er war der Kopf der Organisation, hatte alles im Griff und mühelos alle Abläufe und Einsätze durchgeplant. „Was könnte passieren?“ – wer solche Überlegungen anstellt, hat immer auch einen „Plan B“ in der Tasche. Kam der zum Einsatz, lief auch hier alles wie am Schnürchen. „Fehler und Alwin – das passt einfach nicht zusammen“, erinnert sich Hubert Hammerer rückblickend. Bis zum Beginn der Pandemie war Alwin Raupach bei allen Dienstabenden anwesend.

Alwin Raupach hat mit seinem großen Engagement, seiner Kameradschaft und seiner Kompetenz die Entwicklung unseres Kreisverbandes mitgeprägt. Neben dem großen Verlust, steht die Dankbarkeit für sein Wirken, das in unserer Erinnerung lebendig bleiben wird.

Zu dem großen Bedauern aller haben Alwin und Maria Raupach ihre Kronjuwelen-Hochzeit, das 75. Ehejubiläum, um nur zehn Tage nicht gemeinsam begehen dürfen. Das Mitgefühl der BRK-Familie gilt der Familie mit den Söhnen Alwin, Alfred und Günther und allen Angehörigen.

DK

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