Abenberg

Ikone der seligen Stilla geweiht

Künstlerin Sabine Reimann erweist Abenberger Orts-Seligen in religiösem Werk die Ehre

18.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:03 Uhr

Mit der geweihten Stilla-Ikone: Künstlerin Sabine Reimann, Pfarrer Stefan Brand und Bürgermeisterin Susanne König (von links). Foto: R. Unterburger

Von Robert Unterburger

Abenberg – Das Stilla-Fest zählt zu den Höhepunkten des kirchlichen Lebens in Abenberg. Dabei gedenkt man der Kirchengründerin und Wohltäterin Stilla, die um das Jahr 1140 gestorben ist. 1927 wurde sie wegen ihrer Verdienste für arme und kranke Menschen selig gesprochen.

Das diesjährige Stilla-Fest hatte einen besonderen Programmpunkt, wurde doch eine von der Schwabacher Künstlerin Sabine Reimann gemalte Stilla-Ikone gesegnet. Hunderte Pilger und Gläubige nahmen an dem Gottesdienst im Freien vor der Peterskirche teil.

Stadtpfarrer Stefan Brand freute sich, dass trotz der heißen Temperaturen Wallfahrtsgruppen aus Mühlstetten, Stirn, Röttenbach, Obererlbach, Rednitzhembach und Veitsaurach gekommen waren – zum Teil seit 3.30 Uhr zu Fuß unterwegs –, um am Festgottesdienst teilnehmen zu können. Darüber hinaus waren Gläubige aus ganz Deutschland erschienen.

Domkapitular Paul Schmidt, Leiter der Personalkammer im bischöflichen Ordinariat Eichstätt, ging in seiner Predigt auf den Dreiklang „Arbeiten – Freizeit – Beten“ ein – eine Richtung, die unser Leben prägen solle und von der auch die selige Stilla erfüllt gewesen sei. „Insofern war Stilla eine ganz moderne Frau“, meinte der Domkapitular. Anschließend nahm er die Ikonenweihe vor.

„In der byzantinischen Tradition schafft eine solche Weihe einen tiefen Zugang zu der dargestellten Person auf der Ikone“, sagte er. Die Ikone sei in der Zeit der Pandemie entstanden. „Gemalt hat sie die Künstlerin Sabine Reimann mit der Bitte, dass Stilla uns schütze“, so Paul Schmidt. Die rote Farbe symbolisiere das Blut, die Lilie das jungfräuliche Leben von Stilla. Sie trägt eine mittelalterliche Kopfbedeckung, die wie eine Krone (lateinisch „Corona“) wirke.

Der weiße Schleier erinnert an die Legende, wonach Stilla einen Handschuh von der Burg Abenberg warf, verbunden mit dem Wunsch, dass sie dort begraben werden wolle, wohin der Handschuh falle. Dies erklärt, warum sie nicht in der Grablege des Geschlechts der Grafen von Abenberg im Kloster Heilsbronn, sondern in der Stilla-Kirche (Peters-Kirche) begraben liegt.

„Das diesjährige Stilla-Fest ist etwas ganz Besonderes“, hob Bürgermeisterin Susanne König hervor, „Sabine Reimann schenkt den Bürgerinnen und Bürgern von Abenberg eine Ikone unserer Stadtpatronin Stilla.“ Reimann betreibt seit einigen Jahren federführend den Kunstmarkt 15 und leitet dort eine Ikonen-Malschule. Nach altem Brauch würden Ikonen nicht gemalt, sondern geschrieben. „Ich nehme das Geschenk dankbar an und bin gespannt, in welchem christlichen Gebäude die Ikone ihren Platz finden wird“, schloss die Bürgermeisterin ihre Ansprache.

HK



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