Vohburg

Begeisternde Premiere von „In 80 Tagen um die Welt“

Erste Vorstellung eine Woche später als geplant

15.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:10 Uhr

Im Ballon das Schiff überholt: Das klappt aber nur mit der Hilfe der lauthals schimpfenden Lady Pickwick (Karin Schmailzl). Fotos: Messner

Der Druck war groß. Schließlich gab es viele Vorschusslorbeeren: für Regie, Bühne, Musik. Dann beutelte Corona das Ensemble. Verspätet startet „In 80 Tagen um die Welt“. Und dann: Begeisterung auf dem Burgberg.

„Super, großartig. Es hat mir sehr gut gefallen. Alles läuft, die Schauspieler sind top.“ Bühnenbildnerin Valerie Lutz war nach der Premiere in einer lauen, wenn auch windigen Sommernacht spürbar angetan. Auch Regisseurin Gisela Maria Schmitz, die während der Aufführung eher konzentriert Richtung Bühne blickte, gab danach zu: „Ich bin total zufrieden. Sie haben rund gespielt, sogar noch einen draufgelegt. Es sind richtige Premierenspieler.“ Die geladenen Gäste bekamen auch ein Lob: „Ich habe natürlich auch ein Ohr beim Publikum. Das war sehr gut.“

Ähnlich sah es Peter Schärringer, einer der Festspielleiter: „Ich habe ja mitgespielt und kann es nicht so gut beurteilen. Aber angesichts der Reaktionen des Publikums muss es super gewesen sein.“ Schärringers Spielleiter-Co Michael Katzenmüller war auch am Tag danach „noch immer unglaublich begeistert. Alle waren nach dem Auftritt sehr, sehr glücklich. Und ich bin sicher: Das große Lob von den Zuschauern wird zusätzliche Energie freisetzen.“

Rudolf Gregor Knabl, der wieder die Musik für das Stück (neun Musiker, 28 Einsätze) komponiert hatte, fand auch nur positive Worte: „Es ist alles gut gelaufen. Die Musik war schön, hat gut gepasst.“ Sein Fazit: „Die Schauspieler waren gut drauf, so, wie wir es uns gewünscht hatten.“

Geladene Gäste, nette Gespräche, die ein oder andere Hand wird geschüttelt. Dazu eine feine Verpflegungsstation auf dem Burgberg: Gut, dass eine Pause die gut zweieinhalb Stunden unterbrach.

Bei einer Vohburger Premiere kommen die Gäste natürlich aus der ganzen Region, auch aus Ingolstadt. Vor allem aber kommen sie aus Vohburg und Umgebung. Und genau die kennen die Schauspielerinnen und Schauspieler aus der Alten Herzogsstadt besonders gut.

Helmuth Eisele zum Beispiel, der als amerikanischer Rindermillionär und Pistolen-bewehrt sein Leben riskiert. Xaver Dietz, der als Chef der englischen Bank gestohlenes Geld verkraften und viel Tee trinken muss. Mattias Kolbe, der es als Passepartout seinem Chef Phileas Fogg stets recht machen muss und will. Ernst Grauvogel als berechnend schlauer Chief Inspector Fix. Teresa Hofbauer als Prinzessin Aouda, die Mr. Fogg anschmachtet und ihr Ziel (vorerst verlobt) erreicht. Oder auch der in Großmehring lebende Vohburger Andreas Kunze, der als Erbsenzähler Fogg brilliert. Und als Rausschmeißer dann Christina Petz, die „Vorhang“ ruft, obwohl es keinen gibt. „Das weiß ich, aber es klingt so gut.“

Das Wetter soll Open-Air-Theater-tauglich bleiben: Wer Lust auf eine schnelle, farbenfrohe, ideenreiche, kurzweilige und erfolgreiche Erdumrundung hat, bekommt noch Tickets – vor allem für die Aufführungen am kommenden Dienstag und Mittwoch (freilichtfestspiele.de; ok-ticket.de).

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