Gaimersheim

Organisatoren wollen vor Gericht ziehen

Nach Absage des Open Air in Gaimersheim: Streit zwischen Veranstalter und Markt schwelt weiter

14.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:13 Uhr

Mit dem angekündigten „Feiern im Herzen Bayerns“ wird es nichts: Obwohl noch immer mehrere Plakate in Gaimersheim auf das Open Air am nächsten Samstag aufmerksam machen, wurde das Festival bereits am Mittwoch abgesagt. Foto: Gülich

Nach der Absage des am 23. Juli geplanten Open Airs in Gaimersheim durch die Veranstalter präzisiert Bürgermeisterin Andrea Mickel nun, warum der Markt die Genehmigung für das auf 8000 Besucher ausgelegte Festival widerrufen hat: „Die sicherheitsrelevanten Fachstellen haben massive Defizite bei den geplanten Flucht- und Rettungswegen festgestellt.“

Wie berichtet, hat die OAG Events GmbH (Gaimersheim) am Mittwoch das Open Air mit Headliner DJ Antoine gecancelt, nachdem die Erlaubnis dafür aufgehoben wurde. Nun wollen die Geschäftsführer des Unternehmens – Christoph Appel, Fabian Kneißl und Johannes Vollnhals – gerichtlich gegen die Entscheidung der Gemeinde vorgehen. Außerdem kündigten sie in einer Presseerklärung vom Dienstag an, die „entstandenen Schäden gerichtlich durchzusetzen“. Über ihre Rechtsanwältin Sylvia Meyerhuber ließen die Organisatoren weiter mitteilen, dass die Veranstalter in „erhebliche finanzielle Vorleistung gegangen sind“.

Auf Anfrage des DONAUKURIER ging jetzt Bürgermeisterin Andrea Mickel näher auf das monatelange Hickhack um das Open Air ein: „Die Erlaubniserteilung erfolgte am 25. April 2022 mit folgenden Auflagen: Das Sicherheitskonzept muss mit den Fachstellen abgestimmt sein, und die Vorgaben der Versammlungsstättenverordnung sind einzuhalten.“

Die Rathauschefin erinnerte daran, dass am 1. Juli ein Gespräch mit den Geschäftsführern der OAG Events GmbH und dem Markt Gaimersheim stattgefunden habe. Dabei sei über ein Sicherheitskonzept mit entsprechenden Flucht- und Rettungswegen gesprochen worden. „Wir haben überlegt, den Zaun rund um den Festplatz an der Römerstraße abzubauen oder den nahe gelegenen Skaterplatz als Fluchtweg zu nutzen.“ Das alles habe jedoch „nicht gepasst“.

Das neue Sicherheitskonzept wurde dann am 3. Juli an alle relevanten Fachstellen und den Markt geschickt. Zwei Tage später fand ein erneuter Ortstermin mit den Beteiligten statt. „Im Anschluss an diese Vorbesprechung sind die drei Geschäftsführer der OAG in Kenntnis gesetzt worden, dass das Open Air mit 8000 Besuchern nicht stattfinden kann.“ Schriftliche Stellungnahmen aller Fachstellen liegen laut Mickel dem Markt vor.

Am 12. Juli erfolgte dann wegen „erheblicher Mängel beim Sicherheitskonzept“ der Widerruf der Veranstaltungserlaubnis, so die Rathauschefin. Sie malte ein Schreckensszenario an die Wand: „Wenn beim Open Air etwas passiert wäre, wäre das auch eine Katastrophe für den Markt und die Veranstalter geworden!“

Indes versicherten die Organisatoren am Dienstag über ihre Rechtsanwältin Sylvia Meyerhuber: „Die Sicherheit der Besucher stand für die Veranstalter seit Beginn der Planung an erster Stelle. Das ausgearbeitete Sicherheitskonzept sowie die gesamte Planung der Veranstaltung wurde daher von Anfang an eng mit den Behörden, vor allem der Marktgemeinde Gaimersheim, abgestimmt und wiederholt besprochen.“ Im Gespräch mit unserer Zeitung warf Meyerhuber der Kommune sogar vor: „Das war kein rechtmäßiges Vorgehen einer Behörde!“

DK



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