Riedenburg

Klassenzimmer in der Aula

Drei erste Klassen ab September: Kapazität der Riedenburger Grund- und Mittelschule ist ausgeschöpft

02.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:39 Uhr

In diesem Teil der Aula der Riedenburger Grund- und Mittelschule soll ein zusätzliches Klassenzimmer entstehen. Foto: Rast

Riedenburg – In der Riedenburger Grund- und Mittelschule entsteht in der Aula ein zusätzliches Klassenzimmer. Das beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend ohne Gegenstimme. Die überraschende Baumaßnahme ist nötig, weil die Schule nun mit drei statt – wie bislang vorausgesetzt – zwei ersten Klassen planen muss.

Bis vor Kurzem war Rektor Norbert Nadler noch davon ausgegangen, dass zwei erste Klassen reichen würden. Doch wie der Schulleiter auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, ist die Zahl der Schulanfänger Stand Freitag auf 58 gestiegen. Gemäß den im bayerischen Schulsystem geltenden Regeln dürfen aber maximal 28 Erstklässler in einem Raum unterrichtet werden. In zwei ersten Klassen könnten also maximal 56 Kinder beschult werden.

In dem Aula-Bereich, der nun in Trockenbauweise umgestaltet werden soll, werden die Kinder derzeit verköstigt. Das zusätzliche Klassenzimmer soll eine Größe von etwa 50 Quadratmetern bekommen. Große Fensterflächen, Strom und Heizung sind vorhanden. Nadler kann mit dieser Lösung leben, wie er unserer Zeitung sagte. Er hofft aber, dass die Aula spätestens nach dem geplanten Umbau der Schule samt Erweiterung wieder zur Verfügung steht.

Wie Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) den Stadträten berichtete, habe es mehrere Begehungen der Schule gegeben, an denen einmal sogar der Kreisbaumeister teilgenommen habe. Dabei habe man zahlreiche Optionen erwogen, aber im gesamten Schulgebäude keinen Raum mehr für ein zusätzliches Klassenzimmer gefunden. „Die Kapazitäten sind erschöpft, alles was noch an Platz vorhanden wäre, ist nicht ausreichend“, sagte Zehetbauer.

Die Verwaltung bezifferte die Kosten für die Trockenbau-Lösung grob geschätzt auf knapp 47000 Euro. Ein Ingenieurbüro wurde nun beauftragt, Unterlagen für einen Bauantrag, ein Brandschutzkonzept und ein Leistungsverzeichnis für das Einholen von Angeboten zu erstellen. Die Baumaßnahme steht unter erheblichem Zeitdruck, denn sie soll zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein.

Wie Zehetbauer weiter sagte, wurde als Alternative eine Beschulung in drei Containern erörtert. Diese hätten vor dem Schulhaus, bei den Lehrer-Parkplätzen oder auf der Dachterrasse aufgestellt werden müssen. Doch damit wären Zufahrts-, Flucht- und Rettungswege versperrt worden. Zudem wäre der Kauf beziehungsweise die Anmietung von Containern teurer geworden als die nun beschlossene Trockenbau-Variante. Der Kauf der Container hätte die Stadtkasse nach Zehetbauers Worten mit 80000 bis 110000 Euro belastet. Problematisch seien hier zudem Lieferzeiten von vier bis fünf Monaten. Die Kosten einer Anmietung der Container bezifferte der Bürgermeister auf etwa 10000 Euro pro Jahr.

Die Stadträte bejahten die von der Verwaltung bevorzugte Trockenbau-Variante. Der CWG-Fraktionssprecher Karl Freihart begrüßte die „umsetzbare Lösung, die sich finanziell im Rahmen“ bewege. Karin Dachs (CSU) lobte das „gute Konzept“.

Der Stadtrat billigte außerdem die Anschaffung von neuen hochwertigen Schulmöbeln in 16 Klassenzimmern für die Lehrer-Arbeitsplätze. Deren Kauf wird im Zuge der Ausstattung mit digitalen Tafeln nötig. Der Auftrag wurde für 32487 Euro vergeben.

DK

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