Vohburg

Viel Leben auf dem Volksfestplatz

Vohburger Stadtrat hat entschieden, wo der nächste Kindergarten-Neubau stehen wird

30.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:42 Uhr

Der Standort für den neuen Vohburger Kindergarten: der Volksfestplatz. Auf der violetten Fläche könnte der Neubau stehen. Gelb und grün markiert sind Blühflächen und Bewegungspark. Foto: Stadt Vohburg

Volle Kindergärten bedeuten: Nicht jedes Kind, deren Eltern einen Platz für ihren Nachwuchs suchen, bekommt auch einen. Das wiederum bedeutet – zumindest in Vohburg – Neuinvestitionen. So stand am Dienstagabend in der Stadtratssitzung die Diskussion und der Beschluss über den neuen Kindergarten-Standort auf der Tagesordnung. „Es geht heute nur um die Diskussion zum Standort, nicht darum, wie der Kindergarten später ausschauen soll“, betonte Bürgermeister Martin Schmid (SPD). Am Ende bekam der Volksfestplatz in Vohburg den Zuschlag – bei immerhin fünf Gegenstimmen.

Weil ein Teil des Gremiums beruflich verhindert oder bei einer der letzten Proben für das Freilicht-Theater engagiert war, waren nur 13 stimmberechtigte Stadträte anwesend. Da sorgen fünf Gegenstimmen schon für ein anderes Bild als bei anderen Vohburger Stadtrats-Entscheidungen. Zur Wahl standen nämlich noch der ehemalige Eislaufplatz im Vohburger Ortsteil Irsching und eine Fläche an der Bahnhofstraße (hinter dem ehemaligen Norma-Gelände) in Vohburg. Die Irschinger Räte Michael Amann (SPD) und Anton Amann (FW/ FWB) votierten natürlich für Irsching. „Wir waren uns doch einig, dass der Volksfestplatz nicht bebaut wird“, so Michael Amann. „In Irsching ist das Baugebiet erschlossen, es sind der Platz und Parkplätze vorhanden.“ Anton Amann empfand es als ungerecht, dass Irsching nicht berücksichtigt wird. Es sei doch egal, ob die Kinder aus Vohburg nach Irsching gefahren werden oder umgekehrt. Bürgermeister Martin Schmid (SPD) nahm ihm ein wenig den Wind aus den Segeln, als er wage formulierte, er könne auch mal aufzählen, wie viel Geld in den Ortsteil Irsching geflossen sei – im Vergleich zu anderen Ortsteilen.

Ansonsten plädierten fast alle Räte für den Volksfestplatz: Der Pleilinger Ortssprecher Daniel Wagner: „Für den Norden am sinnvollsten.“ SPD-Fraktionssprecher Oliver Rechenauer: „Die Fakten sprechen für den Volksfestplatz, zudem bleibt viel Grünfläche frei.“ AV-Fraktionssprecher Werner Ludsteck: „Auch wenn uns das Herz blutet, weil Irsching keinen Kindergarten hat: Die Vernunft muss im Vordergrund stehen.“ CSU-Rat Konrad Pflügl: „Die Aufteilung des Volksfestplatzes gefällt mir gut.“

Kritisch sahen es FW/FWB-Fraktionssprecher Ernst Müller („In Sachen Logistik nicht ideal. Das Charmanteste wäre in Oberdünzing gewesen. Dort, wo oberhalb das Baugebiet entsteht.“) und sein Parteikollege Heinrich Steinberger: „Viele werden nicht glücklich sein, wenn der Platz zugepflastert wird. Der Volksfestplatz ist ein guter Parkplatz für alle, die in der Stadt arbeiten. Und wo kommt der öffentliche Spielplatz hin?“ Rathauschef Schmid antwortete, das und vieles mehr werde die Planung mit sich bringen. Auch die Forderung von Ludsteck, auf dem Gelände sollten 5000 Quadratmeter als Blühfläche ausgewiesen werden, und der Hinweis von Marcus König (AV), die Fischergasse dürfe nicht für Hol- und Bringfahrten genutzt werden, blieben im Beschluss unberücksichtigt.

Heinrich Steinberger fragte noch, ob man den Kindergarten in Menning nicht hätte aufstocken können. Schmid: „Nein, das genehmigt der Denkmalschutz nicht.“ Außerdem müsse man auf ein, zwei Jahrzehnte denken. „So lange könnte uns Menning, wenn aufgestockt würde, nicht helfen.“

Für einen Neubau sprechen zum einen die aktuellen Belegungszahlen. Nur in Rockolding im Kindergarten „Sonnenschein“ sieht Bürgermeister Schmid „ab September a bisserl Luft“. Zudem spricht die Geburten-Statistik für Vohburg: In Vohburg wurden von 2016 bis 2022 (1. Quartal) 327 Kinder geboren, im Süden (Irsching, Knodorf, Rockolding) 129, im Norden (Menning, Dünzing, Oberdünzing, Oberhartheim, Pleiling, Unterhartheim) 126.

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