Titting

Erfreuliche Ergebnisse der Feldbegehung

Erzeugergemeinschaft sieht gesunde Bestände beim Brauweizen und der Braugerste

29.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:47 Uhr

Pflanzenbauberater Heinz Zacherl, Brauereichef Michael Gutmann und Jakob Bösl, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Jura Land , sehen sich bei der Feldbegehung das Braugetreide sehr genau an (oben). Fotos: Bauer

Von Franz Bauer

Titting – Zur alljährlichen Feldbegehung der Erzeugergemeinschaft Jura Land hat der Vorsitzende Jakob Bösl zahlreiche Experten zur Beurteilung der Getreidebestände eingeladen.

Heinz Zacherl, Pflanzenbauberater vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ingolstadt, hat auf den Ackerflächen von Jakob Bösl und Brauereichef Michael Gutmann Halm und Ähre begutachtet, um eine Einschätzung der zu erwartenden Qualität treffen zu können. Hierbei stellte er fest, dass in diesem Jahr wenig Krankheiten vorhanden waren und die Gesunderhaltung bis zur Abreife stabil bleiben sollte.

Bernhard Reischl und Josef Betz stellten Versuche mit Flüssigdüngung vor. Auffällig ist die gleichmäßige Bestockung, was durch die Einbringung in den Boden und die gute Wurzelversorgung ermöglicht wird.

Die Erzeugergemeinschaft baut Sorten an, die gute Mälzungs- und Braueigenschaften besitzen, sowie auf den mineralienreichen Juraböden gut gedeihen. „In diesem Jahr ist die Spannung besonders hoch, ob ausreichend Braugetreide geerntet werden kann“, sagte Gutmann. Die Lagerbestände sind aufgebraucht, weshalb die neue Ernte von den Brauern und Mälzern sehnsüchtig erwartet wird. Dies bestätigten die Vertreter der Handelshäuser Hainmühle in Morsbach und der Raiffeisen Handels GmbH in Seuversholz. Für die Brauerei Gutmann ist die regionale Rohstoffversorgung von hoher Bedeutung. „Zum einen besteht hier eine Versorgungssicherheit und zudem hat man einen Einfluss auf die Qualität“, so Michael Gutmann. Jakob Bösl, der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft , sieht die langjährige Partnerschaft ebenfalls positiv, denn trotz turbulenter Märkte konnte immer eine gute Einigung erzielt werden. Die Erzeugergemeinschaft produziert rund 600 Tonnen Braugerste und ebensoviel Brauweizen. Wie viel Bier daraus entsteht, bleibt ein Geheimnis. Die Braugerste sollte jedoch für über ein Jahr reichen, beim Weizen wird ein Zukauf nötig.

Über die besondere Herausforderung, Biodiversität und Nahrungsmittelerzeugung in Einklang zu bringen, referierte Heinz Zacherl bei der anschließenden Mitgliederversammlung. Die 20 Landwirte werden seit drei Jahren auf eine nachhaltige Getreideproduktion zertifiziert. In diesem Jahr wurde bei der Betriebsprüfung ein besonderes Augenmerk auf die CO2-Bilanz gelegt, um auch hier langfristig Ansatzpunkte zu finden, den Ausstoß zu reduzieren. „Neben der Qualität ist bei den Konsumenten ein sorgsamer Umgang mit der Umwelt von immer größerer Bedeutung“, erklärte Jakob Bösl.

Michael Gutmann, der ebenfalls in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins Qualitätsgerstenanbau in Bayern teilnahm, gab einen Einblick über die Vorteile des Braugetreideanbaus. Der Tittinger Brauereichef hofft, dass die Anbauflächen in Bayern noch etwas zunehmen. Sein Resümee: „Auch wenn die Knappheit des Getreides momentan im Fokus steht, wollen wir von der nachhaltigen Ausrichtung nicht abrücken und den heimischen Anbau weiter fördern.“

zba

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