Kösching

Pacht für Ackerland steigt deutlich

Köschinger Marktrat für Erhöhung des Zinses – Gewerbegebiet Ruppertswies kann größer werden

25.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:54 Uhr

Biobauer Georg Liebhard aus Desching bekämpft Unkraut auf einem Acker. Der Köschinger Marktrat hat am Donnerstag beschlossen, den Pachtzins für Ackerflächen zu erhöhen. Foto: Schöberl (Archiv)

Wer vom Markt Kösching einen Acker gepachtet hat, muss ab Oktober tiefer in die Tasche greifen: Der Gemeinderat hat am Donnerstag einstimmig beschlossen, den jährlichen Pachtzins für Ackerland mit schlechterer Qualität von bislang 200 auf 400 Euro je Hektar zu erhöhen. Für eine Ackerfläche, die eine bessere Bodenbonität aufweist, sind 600 Euro (bisher 300 Euro) pro Hektar hinzulegen. Dagegen bleibt die Höhe der Pacht für eine Wiese gleich: 100 Euro beträgt nach wie vor der Zins.

Vor der Abstimmung hatte Bürgermeister Ralf Sitzmann (UW) dargelegt, dass die Pachtzinsen für landwirtschaftlich genutzte Flächen „teilweise unverändert seit dem Jahr 2006 gelten“. Deshalb erscheine hier eine Anpassung an das marktübliche Niveau dringend notwendig. Dagegen könne die Pacht für Grünland nach Meinung der Verwaltung unverändert bleiben, so Sitzmann. Das Pachtjahr gilt vom 1. Oktober bis 30. Sepember.

Der Rathauschef und mehrere Markträte machten darauf aufmerksam, dass es in Kösching sehr viele hochwertige Böden gebe. Stephan Nunner (CSU), der als Landwirt selbst Flächen von der Marktgemeinde gepachtet hat, sagte: „Es muss definiert werden, was gute und schlechte Böden sind.“ Außerdem müsse die Ertragsmesszahl berücksichtigt werden. Wolfgang Brauner (ÖDP) und dritter Bürgermeister Georg Liebhard (CSU) sprachen sich dafür aus, „alle landwirtschaftlichen Flächen der Gemeinde zusammenzuschreiben“. Ein weiteres großes Thema in der Sitzung war die Erweiterung des Gewerbegebiets Ruppertswies. Laut Sitzmann plant ein privater Bauherr, auf einer 1,7 Hektar großen Fläche im Norden des bestehenden Areals eine Kaffee-Rösterei anzusiedeln. „Das würde eine Bereicherung für den Markt darstellen“, betonte der Bürgermeister und informierte, dass es vonseiten des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt keine Bedenken gegen eine Erweiterung gebe. UW-Fraktionssprecher Jörg Semmler sagte dazu: „Wir müssen Flächen für Gewerbetreibende zur Verfügung stellen, weil die Nachfrage nach wie vor groß ist.“ Schließlich beschloss der gesamte Marktrat, den Flächennutzungsplan für das Gewerbegebiet Ruppertswies zu ändern.

Hinsichtlich der Standortauswahl für Freiflächen-Photovoltaikanlagen in der Gemeinde hat das Planungsbüro Weinzierl erste Pläne für eine 84 Hektar große Fläche vorgelegt. „Je nachdem, ob die Wertigkeit des Bodens einbezogen werden soll, ergeben sich mehr oder weniger geeignete Flächen“, teilte Sitzmann mit. Laut Wolfgang Brauner sind einige Nachbesserungen erforderlich.

Ja zu Neubau

Eine neue Grund- und Mittelschule kann in Kösching errichtet werden: Mit 14 zu 2 Stimmen (fünf Gemeinderatsmitglieder fehlten am Donnerstagabend) erteilte das Gremium die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt.

Das Vorhaben fügt sich laut Gemeindeverwaltung in die Umgebung ein. CSU-Marktrat Stephan Nunner machte keinen Hehl aus seiner strikten Ablehnung gegen das Großprojekt: „Dabei habe ich Bauchschmerzen!“

Bürgermeister Ralf Sitzmann teilte mit, dass der Neubau der Rudolf-Winterstein-Schulen voraussichtlich 41 Millionen Euro kosten werde. Allein der erste Bauabschnitt verschlinge knapp vier Millionen Euro.

DK

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