Nassenfeld

Kriegergemeinschaft feiert 100-Jähriges

Die restaurierte Fahne aus dem Gründungsjahr wird von Pfarrer Slawomir Gluchowski feierlich gesegnet

25.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:54 Uhr
Hans-Peter Gabler

Pfarrer Slawomir Gluchowski segnete die restaurierte Fahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft Wolkertshofen. Foto: Gabler

Wolkertshofen – Die Krieger- und Soldatengemeinschaft Wolkertshofen hat ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Festtag, vielen Kriegervereinen aus dem Umland und der Bevölkerung gefeiert. Die Vereine trafen sich am Feuerwehrhaus und zogen in einem Festzug zum Kirchplatz. Vorne weg spielten die „Feichtelberger Musikanten“, gefolgt von der Patrona Bavaria auf der Stange. Nach einer Andacht wurde die restaurierte Fahne aus dem Gründungsjahr von Pfarrer Slawomir Gluchowski feierlich gesegnet. Gluchowski betonte, wie wertvoll der Friede gerade in der heutigen Zeit sei. „Der wahre Friede kommt aber nur von Gott“, stellte er fest.

Der Ortsvorsitzende Andreas Husterer zitierte aus den Protokollen der Anfangsjahre der Krieger- und Soldatenkameradschaft. Bereits ein Jahr nach der Gründung, am 20. Januar 1921, wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne beschlossen. 56 Jahre später wurde sie erstmals restauriert. Auch zum 100-jährigen Bestehen wurde wieder Hand angelegt. Neben der neuen Fahnenstange mit aufgearbeiteter Spitze, wurden sämtliche Stoffe gereinigt, die Fransen erneuert und alle Nähte nachgestickt. Somit können die Motive, zum einen auf der Vorderseite, „Der heimkehrende Soldat“, und zum anderen auf der Rückseite, „Das Bühler Friedenskreuz“, wieder in altem Glanz erstrahlen.

„Beide Abbildungen sind für die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, in der die Kriegervereine ihren Ursprung nahmen, durchaus üblich“, betonte Husterer. Er stellte die Bedeutung einer Fahne heraus. Sie gehöre zu den ältesten Symbolen der Menschheit und stehe für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft mit gleichen Werten und Tugenden. Und da sie für gewöhnlich vorausgetragen wird, diene sie gleichermaßen als Orientierungspunkt. Die Ehrerbietung vor der Fahne zur Einführung in die Gesellschaft sei die Fahnenweihe. Das ungeweihte Tuch wird zum Altar getragen und das Besprengen mit Weihwasser stellt gleichsam eine Taufe dar. Gluchowski erneuerte diese Taufe durch eine erneute Weihe, damit sie laut Husterer mindestens für die nächsten 100 Jahre den Mitgliedern der Krieger- und Soldatenkameradschaft Wolkertshofen als Orientierungspunkt dienen kann.

Der Vorsitzende Andreas Husterer erinnerte an die Aktivitäten und Begebenheiten der vergangenen Jahre. Einige Kameraden, die bereits über viele Jahre Teil der Geschichte der Krieger- und Soldatenkameradschaft Wolkertshofen sind, wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Husterer nahm die Ehrung mit dem Kreisvorsitzenden Franz Bayer vor. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Johann Losch ausgezeichnet. Für 40 Jahre Mitgliedschaft ehrte der Verein Quirin Graf, Anton Gruber, Herbert Husterer, Johann Jörg, Reinhard Rössler und Albert Spreng.

Der Vorsitzende der Kreiskriegervereinigung Eichstätt Land, Franz Bayer, bescheinigte dem Kriegerverein die richtige Einstellung. Sie verwalte nicht nur die Tradition ihrer Kameradschaft, sondern habe über viele Jahre durch ihre Mitgliedergewinnung dafür gesorgt, dass ihre über Generationen lange Altersstruktur den Fortbestand der Kameradschaft für die nächsten Jahrzehnte sichere. „Die Kameradschaft lebt, wie an den Aktivitäten zu sehen ist", betonte er.

Der dritte Bürgermeister Daniel Crusius erinnerte an das Ziel der Krieger- und Soldatenkameradschaften, den Frieden in die Welt zu tragen Dies gehöre neben dem Gedenken an die Toten und Vermissten der Weltkriege zu den Grundsätzen der Vereine und sei so frisch wie zur Gründung. Der Kriegerverein bewahre der Vergangenheit immer noch ein ehrendes Gedenken wie mit der kürzlich durchgeführten Kreiskriegerwallfahrt an gleicher Stelle. Aber auch mit der Geselligkeit und dem Miteinanderleben verbinde der Verein die Werte.

hpg



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