Der Großmehringer Ortsteil Katharinenberg steht vor einer Erweiterung: Geplant ist ein Baugebiet mit Gemeinschaftshaus. Die Vertreter der beteiligten Planungsbüros stellten ihr Konzept am Dienstagabend in der Sitzung des Großmehringer Gemeinderats vor.
Laut Andreas Eder vom Büro Eder Ingenieure aus Regensburg wird das Baugebiet sieben Parzellen umfassen, die jeweils eine Größe von 600 bis 700 Quadratmeter haben und durch eine Zufahrtsstraße verbunden sein werden. Das Konzept sieht auch ein auf einer Grünfläche gelegenes Regenrückhaltebecken vor. Im nordöstlichen Bereich soll zur Stärkung der Dorfgemeinschaft ein Gemeinschaftshaus entstehen. Die Räume können sowohl von Vereinen wie dem Schützenverein „Bergrose“ aus Katharinenberg als auch für alle anderen Veranstaltungen genutzt werden.
Wie Isabel Protschky vom Architekturbüro Final aus München in der Sitzung informierte, werde das Gemeinschaftshaus aus einem Erdgeschoss und einem Untergeschoss bestehen. Ebenerdig seien ein 118 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum und ein Aufenthaltsraum mit 58 Quadratmeter geplant. „Die Räume können flexibel genutzt werden. Sowohl eine Bestuhlung als auch eine Nutzung für den Schützenverein mit Schießstand ist möglich“, sagte Protschky.
Ebenfalls vorhanden sein werden eine kleine Küche und eine Terrasse. Die Barrierefreiheit ist nach ihren Aussagen gewährleistet: Neben Toiletten im Keller ist auch ein ebenerdiges WC eingeplant. Im Untergeschoss werden außerdem noch Umkleiden und ein geräumiges Lager zu finden sein. Die vorläufigen Gesamtkosten des in ökologischer Bauweise geplanten Gebäudes bezifferte Protschky auf rund 1,5 Millionen Euro. Die Ausgaben könnten aber durch einen Antrag auf Förderung beim zuständigen Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern um 300000 Euro gesenkt werden.
Nach der Vorstellung des Konzepts hatten die Gemeinderatsmitglieder noch einige Anmerkungen. „Ist die Küche mit 18 Quadratmeter nicht etwas klein geplant?“, fragte sich Thomas Heindl (CSU). „Wenn bei großen Veranstaltungen die Leute bewirtet werden sollen, wird das schwierig.“ Heindls Bedenken teilten auch andere Gemeinderäte. Das Gremium war sich einig, dass die Küche lieber etwas größer geplant werden sollte, um späteren Engpässen vorzubeugen.
Katharina Preisinger (ABG) wollte wissen, ob sich die Bürger an den Planungen beteiligen konnten. „Es gab hierzu mehrere Sitzungen mit den Bürgern“, teilte Roland Brumbach von der Gemeindeverwaltung mit. Isabel Protschky stellte klar, dass es sich bei dem Konzept bis jetzt nur um eine vorläufige Studie handle und Änderungen auf jeden Fall noch möglich seien. Bürgermeister Rainer Stingl (WfG) bat die Ratsmitglieder um ihr Einverständnis zur Fortführung der Planungen – und der Beschluss erfolgte einstimmig.
Mailinger Bach als Feuchtbiotop
Der Großmehringer Gemeinderat beschäftigte sich am Dienstag auch mit den Möglichkeiten zur Renaturierung des Mailinger Bachs im Bereich der Uferstraße. Manfred Pöll vom Technischen Bauamt präsentierte den bisherigen Sachstand.
Nach seinen Ausführungen wurde der Mailinger Bach schon 2007 in einen Gewässerentwicklungsplan aufgenommen. Seitdem habe sich aber nichts getan. Aufgrund starker Verschlammung und der wuchernden Wasserpflanzen bestehe baldiger Handlungsbedarf. Pöll stellte Maßnahmen wie die Schaffung einer natürlichen Barriere vor, wodurch ein Feuchtbiotop entstehen könne. Auch die Fördermöglichkeiten wurden beleuchtet. Der Gemeinderat einigte sich aufgrund der Komplexität darauf, die Angelegenheit im Rahmen eines Workshops und eines Ortstermins mit dem Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt weiter zu besprechen.
Einstimmig angenommen wurde auch die Beschlussvorlage zur Unterbringung von 40 ukrainischen Flüchtlingen im Schlossgut Erlachhof. Am Ende der Sitzung gab Gemeinderat Josef Sonner (UWG) noch bekannt, dass er sein Mandat demnächst nach 32 Jahren niederlegen werde. Da die anderen Mitglieder hierfür ihre Zustimmung erteilen müssen und nicht alle anwesend waren, wurde dieser Punkt aber vertagt.