Kredit trotz Inflation aufnehmen – wie sinnvoll ist das?

23.06.2022
−Foto: unsplash.com

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2022 herrscht in Deutschland die höchste Inflation seit vielen Jahren. Waren des täglichen Gebrauchs, Lebensmittel und sonstige Konsumgüter werden beinahe wöchentlich teurer, mehr als sieben Prozent Anstieg gab es bereits. Die Gehälter hingegen stiegen nicht an, was zu erheblichen finanziellen Problemen führen kann. Auf den ersten Blick schafft der Verbraucherkredit Abhilfe, aber lohnt sich das in diesen Zeiten überhaupt? Tatsächlich oft ja! Ein 1000 € Kredit mit auxmoney kann zum Beispiel nicht nur die finanziellen Engpässe überbrücken, sondern auch von Vorteil für den Verbraucher sein.

Die Inflation kann positive Auswirkungen auf Kredite haben

Schon länger wird davon berichtet, dass die Inflation für die Kreditaufnahme von Vorteil sein kann, doch warum? Hierfür muss der Kredit als solcher einmal genauer betrachtet werden. Wer heute 1000 € leiht, zahlt diese zuzüglich Zinsen an den Kreditgeber zurück. Durch die Inflation sinkt der Wert der Rückzahlung aber ab, somit wird eigentlich real deutlich weniger zurückgezahlt. Es spielt jedoch eine Rolle, wofür der Kredit eigentlich aufgenommen wird. Bei Konsumgütern wird mit positiven Effekten gerechnet.

Autos als Konsumgut sind eher weniger wertstabil und gewinnen fast nie an Wert. Anders sieht es hingegen mit Sachwerten wie Gold, aber auch mit Immobilien aus. Wenn die Inflationsrate hoch ist, steigen die Kosten für diese Produkte an, was wiederum vom Verbraucher zu bezahlen ist. Der Produzent bestimmter Waren ist immer darauf aus, dass sich seine Marge nicht verringert, sondern gleich bleibt.

Wer also heute ein bestimmtes Konsumgut erwirbt, kann davon profitieren, da die Wahrscheinlichkeit eines Preisanstiegs in der Zukunft hoch ist. Der materielle Gegenwert geht nicht verloren, der Preis steigt jedoch an. In der Zukunft ist der Kreditnehmer dann Besitzer eines bestimmten Produkts, was er sich zum „noch“ günstigen Preis gesichert hat und was seinen Gegenwert behält. Der Wert des Geldes hingegen, mit dem der Kredit zurückgezahlt wird, nimmt über die Zeit ab.

Geld lieber sparen oder doch als Kreditaufnahme beschaffen?

Wenn es sich um persönlichen Luxus handelt, raten viele Experten dazu, das Geld dafür lieber anzusparen, denn ein Kredit muss natürlich zurückgezahlt werden. Es handelt sich bei einem reinen Vergnügungskredit um eine Konsumausgabe, die ohne vorhandenes Kapital vorgenommen wurde. Anders sieht es hingegen bei Immobilienkrediten, bei Autokrediten oder bei Krediten für Produkte aus, die jetzt benötigt werden und für die keine Zeit zum Sparen besteht.

Wer zum Beispiel heute ein Laptop kaufen muss, weil er es für seine berufliche Karriere benötigt, kann nicht monatelang sparen, bis das Geld dafür zur Verfügung steht. Es besteht aber die Möglichkeit, mit einem Kleinkredit das nötige Geld schnell zu beschaffen und dann zu noch günstigen Preisen einen Kauf zu tätigen.

Bei Themen wie Geld & Recht gibt es einen dynamischen Markt, der sich mit den Umweltbedingungen verändern kann. Während einer hohen Inflation kann es ratsam sein, selbst Luxusgüter und persönliche Konsumgüter durch einen Kredit zu finanzieren, anstatt das Geld dafür mühsam anzusparen. Anhand eines einfachen rechnerischen Beispiels lässt sich erklären, warum:

Ein Arbeitnehmer möchte sich ein hochwertiges Laptop für 2.000 Euro kaufen und das Geld dafür sparen. Da er monatlich 200 Euro zur Seite legen kann, hat er das Geld in 10 Monaten zusammen. Durch die Inflation können die Preise bis dahin deutlich gestiegen kann, das Ersparte reicht dann nicht mehr aus. Wird direkt über einen Konsumentenkredit finanziert, ist das Produkt einerseits sofort verfügbar und wurde andererseits noch zu einem günstigeren Preis angeschafft.

Ein Blick auf die Zinsen ist beim Kredit während der Inflation wichtig

Schon seit 2021 steigen die Zinsen für Immobilien erheblich an, da die FED mit schrittweisen Zinserhöhungen vorgebaut hat. Auch die Europäische Zentralbank wird an der Zinsschraube drehen und somit wird es für Sparkassen und Banken erheblich teurer, wenn sie Geld leihen möchten. Diese Mehrkosten werden aber nicht von der Bank, sondern vom Verbraucher getragen, an die die Kosten weitergegeben werden.

Die Inflation stieg aufgrund äußerer Umstände in den letzten Monaten rapide an, stärker als seit vielen Jahrzehnten und um dem entgegenzuwirken, ist eine Zinserhöhung seitens der Zentralbank ein wichtiges Mittel. Geldleihen wird teurer, doch die Anpassung seitens der EZB erfolgt sehr zögerlich.

Dieses Zögern versetzt Konsumenten in die seltene Lage, dass die Zinsen für einen Kredit deutlich unter der aktuellen Inflationsrate liegen. Defacto bedeutet das für kluge Kreditnehmer, dass sie weniger zurückzahlen müssen, als sie eigentlich aufgenommen haben. Wenn es sich also jemals gelohnt hat, einen Kredit aufzunehmen, dann während der Inflation.

Kein Geld für unnötige Ausgaben – trotz potenziellem Negativzins

Die positiven Informationen rund um den Kredit während der Inflation suggerieren, dass eine Kreditaufnahme unbedingt sinnvoll ist. Allerdings kommt es immer auch darauf an, welche Anschaffung mit dem Kredit getätigt werden soll. Handelt es sich um Smartphones, elektronische Geräte und Luxusreisen, sollte gut darüber nachgedacht werden. Solche Produkte verlieren während der Inflation automatisch an Wert, die Reise stellt lediglich einen ideellen Wert dar, keinen Sachwert für die Zukunft.

Wenn es hingegen darum geht, eine neue Einrichtung zu finanzieren, ein neues Auto zu kaufen oder wichtige und benötigte Anschaffungen zu tätigen, kann die Kreditaufnahme während der Inflation sinnvoll sein.

Kein nominaler Anstieg des Einkommens während der Inflation

Wenn im Supermarkt bereits die Produkte für das tägliche Leben teurer werden, müsste das Einkommen idealerweise nominal ansteigen. Nur so kann der Lebensstandard aufrechterhalten werden. In der Praxis ist der Gehaltsanstieg unrealistisch, es kommt bei nahezu allen Verbrauchern zu einem Kaufkraftverlust. Arbeitgeber leiden selbst unter der Inflation und haben oft nicht die Möglichkeit, trotz gutem Willen eine Anpassung des Gehalts an die Inflationsrate vorzunehmen.

Langfristig kann aber davon ausgegangen werden, dass eine Anpassung der Gehälter nominal zur Inflationsrate erfolgen muss, allerdings mit einer Zeitverzögerung. Daher ist es wichtig, mittelfristig zu planen. Wenn das Einkommen auf lange Sicht verbessert und der Situation angepasst wird, sinkt dadurch auch die monatliche Belastung, die durch einen während der Inflation aufgenommenen Kredit entstanden ist.

Entscheidend ist aber, dass die Raten auch vor einer Anpassung des Gehalts monatlich gezahlt werden können, ohne dass die finanzielle Belastung für den Kreditnehmer zu hoch ist. Sonst droht am Ende trotz Negativzinsen die Schuldenfalle, die im Zeitalter der Inflation besonders schwierig zu handhaben ist.

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