Kipfenberg

Plâterspîl gastierte mit mittelalterlichem Sound in Kipfenberg

Mittelalterliche Klänge im Römer- und Bajuwarenmuseum

20.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:05 Uhr

Das Sextett Plâterspîl gastierte im Amphitheater des Römer- und Bajuwarenmuseums auf Burg Kipfenberg. Foto: Metzel

Kipfenberg – Wer am Samstagabend etwas erleben wollte, der hatte die Qual der Wahl und konnte unter zahlreichen kulturellen Angeboten in der Region wählen. Diejenigen, die sich für die Serenade des Sextetts Plâterspîl im Amphitheater des Römer- und Bajuwarenmuseums vor der Kulisse der Burg Kipfenberg entschieden haben, kamen voll auf ihre Kosten.

Mit mittelalterlicher Musik, die die Gruppe auf originalgetreuen, teilweise allerdings neu gebauten Instrumenten spielte, machen sich die Musikerinnen und Musiker von Plâterspîl seit Jahren einen Namen in Ingolstadt und Umgebung. Das paritätisch besetzte Sextett hat seine Liebe zur historischen Musik für sich entdeckt. Es vereint Spaß an leichtem, witzigem Spiel.

Plâterspîl, so heißt ein im Mittelalter verbreitetes Instrument, das als eine Vorform des Dudelsacks gilt. Mit Discantschalmey, Hackbrett, unzähligen Flöten und Hörnern, mit Streich- und Zupfinstrumenten oder der Cornamuse kam ein vielfältiges historisches Instrumentarium bei dem Konzert zum Einsatz. Wie das klang und welche herrlichen Melodien sich damit doch entlocken ließen, führte Plâterspîl eindrucksvoll vor.

Alle Musikstücke stellten die Spielleut’ den Zuhöreren auf sehr humorvolle Art und Weise vor. Michael Praetorius (geboren 1571, gestorben 1621) hatte in einzigartiger Weise die Musik seiner Zeit geprägt. So war es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Stücke aus seiner Feder bei dem Konzert auf Burg Kipfenberg zur Aufführung kamen.

500 Jahre alte Gassenhauer, viele Tänze und Balladen ganz in der Tradition der Spielleut’ der Renaissance gehören ebenso zum Repertoire dieses Ensembles wie Volksmusik aus verschiedenen europäischen Kulturkreisen und Selbstgeschriebenes, das den Bogen in die Gegenwart spannt. Dabei erklangen musikalische Kostbarkeiten und dies in ganz stilechter Kleidung.

mme

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