Zusammenarbeit mit Europol

Verpackte Kinderleiche aus der Donau: Rund 40 Hinweise an Kripo

17.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:09 Uhr

Bei der Suchaktion an der Staustufe Vohburg waren auch zwei Spürhunde im Einsatz. −Foto: Konze (Archiv)

Nach dem Fund einer verpackten Kinderleiche in der Donau zwischen Großmehring und Vohburg laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei Ingolstadt weiter auf Hochtouren.



„Zur Identität des Buben gibt es bislang keine Erkenntnisse. Denn die rechtsmedizinischen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen“, teilte am Freitag Michael Graf vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord auf Anfrage der Zeitung mit.

Kanufahrer fand Leichnam

Wie mehrmals berichtet, hatte ein Kanufahrer den Leichnam des vier- bis sechsjährigen Kindes am 19. Mai zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg entdeckt. „Der Leichnam lag vermutlich mehrere Wochen im Wasser“, so Graf.

Zusammenarbeit mit Europol

Weiter informierte er, dass es im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord „derzeit keinen Vermisstenfall gibt, der mit dem Leichenfund bei Großmehring in Verbindung gebracht werden kann“. Nach wie vor werden Vermisstenfälle bayern- und bundesweit abgeklärt. „Hinzu kommen Anfragen an ausländische Behörden. Hier ist unter anderem auch Europol eingebunden.“

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Weiter führte der Polizeisprecher am Freitag aus: „Da die Ursachen, die zum Tod des Jungen geführt haben, noch nicht feststehen, wird seitens der Ermittler in alle Richtungen gedacht.“ Bislang gingen rund 40 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Kriminalpolizei ein. Diese müssten teilweise noch überprüft werden. Polizeisprecher Michael Graf erklärt: „Im Moment zeichnet sich aus diesen Mitteilungen kein Durchbruch und damit keine heiße Spur ab.“

Da nach den Worten des Hauptkommissars nicht ausgeschlossen werden kann, dass Spaziergänger, Wassersportler, Angler oder Radfahrer im Bereich der Donau Beobachtungen gemacht haben, die mit dem Fall des toten Buben in Zusammenhang stehen, wenden sich die Ermittler auch an diesen Personenkreis: Wer hat seit Beginn des Frühjahrs zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Zu denken sei hier an auffällige Fahrzeuge am Ufer, Boote, aber auch an Personen, die sich verdächtig verhalten haben. Hinweise nimmt die Kripo Ingolstadt entgegen.

− DK

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