Kösching

Erfrischender Spaß im Köschinger Freibad - „Echt schön geworden“

Das neue Freibad lockte bislang weit über 1000 Wasserratten an

15.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:15 Uhr

Hochbetrieb herrscht derzeit im sanierten Köschinger Freibad, das seit 31. Mai geöffnet hat. Das neue Kombibecken lockt viele Schwimmer an. Fotos: Krammer

Nach aufwendigen Arbeiten hat das neue Köschinger Freibad nun seit 31. Mai die Türen für Badebegeisterte geöffnet. Am Sonntag lockte das heiße Wetter insgesamt 936 Wasserratten in die Anlage am Weidhausberg, am Tag zuvor waren es 450.

Bei knapp 29 Grad Höchsttemperatur sind nachmittags die Liegeflächen und das Becken im Schwimmbad gut gefüllt. Es riecht nach Sonnencreme und etwas Chlor, die Kinder toben im Nichtschwimmerbereich, und einige versuchen sich auf dem Sprungturm an den besten Arschbomben. Im Kinderbereich spielen Eltern mit ihren Kleinsten und lassen die Füße etwas ins Wasser hängen, auf den Rasenflächen haben es sich viele auf Picknickdecken und Handtüchern gemütlich gemacht. Ein besonderer Höhepunkt für Groß und Klein ist die neue Rutsche, die zu rasantem Spaß einlädt.

Karl Huber von der Wasserwacht Kösching hat mit Manuela Hahn und Daniela Schuster – beide sind Fachangestellte für Bäderbetriebe – alles aufmerksam im Blick. Auf der erhöhten Aussichtsplattform haben sie einen Überblick über das gesamte Gelände und sind – wenn nötig – sofort zur Stelle. „Es passieren hauptsächlich Kleinigkeiten wie Wespenstiche oder Schürfwunden“, berichtet Huber. Gröbere Unfälle seien sehr selten.

Laut Belegungsplan sind mittlerweile 550 Wasserratten im Freibad unterwegs, und die Angestellten haben alle Hände voll zu tun. Auch der Betriebsleiter Marcello Vitiritti packt mit an und kümmert sich darum, dass alles so läuft, wie es sein soll. „Leider haben wir momentan ein paar Schwierigkeiten mit dem Strom und einer Pumpe. Langsam kommen wir auch an die Kapazitätsgrenzen mit dem, was uns momentan zur Verfügung steht. Bei 800 Gästen müssen wir einen Cut machen.“

Von solchen Problemen bekommen die Schwimmer und Sonnenanbeter aber überhaupt nichts mit. Eine kleine Gruppe von Müttern mit Kindern sitzt entspannt im Schatten und beobachtet die mutigen Springer. Simone Ott mit Lisa, Marianne Ladenburger mit Paul und Biljana Pualic mit Nikolai staunen über die waghalsigen Sprünge aus fünf Metern Höhe. „Wir sind heute das erste Mal hier und wollten uns das neue Freibad einfach mal anschauen“, erläutern die Mütter. „Es ist echt schön geworden. Mit dem Kinderbereich im hinteren Teil und dem großen Nichtschwimmerbecken ist es vor allem sehr kinder- und familienfreundlich.“

Auch die Familie Schiegl mit ihrer kleinen Tochter ist zum ersten Mal im neuen Köschinger Freibad zu Besuch. „In der prallen Sonne heizt es sich ziemlich auf. Vor allem mit der Kleinen müssen wir da aufpassen. Aber wir kühlen uns ab, indem wir die Füße ins Becken halten.“ „Das Wasser ist für die Kinder aber schon recht kalt“, setzt der Vater hinterher. Auf Nachfrage erklärt Bauleiter Günter Wolfrum vom Markt Kösching: „Wir fangen erst mal mit 27 Grad Wassertemperatur an. Dann müssen wir schauen, wie es angenommen wird und ob wir gegebenenfalls anpassen.“ Scherzhaft fügt er an: „Bei so heißen Temperaturen ist es aber vielleicht gar nicht schlecht, wenn das Wasser kühl ist.“

Wasserwachtler Karl Huber ist von seiner Aussichtsplattform zum Sprungturm gewechselt und passt auf, dass nichts passiert, während Kinder und Erwachsene beim Eintauchen ins Wasser gewaltige Fontänen erzeugen. Nebenbei erzählt er: „Die Wasserwacht hat eine Abmachung mit dem Markt Kösching. Wir dürfen jeden Donnerstag hier kostenlos trainieren, dafür helfen wir aber an den Wochenenden kostenlos als Aufsicht. Da hat jeder was davon.“ Außerdem könne man donnerstags von 17 bis 20 Uhr den Schwimmunterricht der Wasserwacht besuchen.

Marcello Vitiritti weist darauf hin, dass noch mehr Liegeflächen für die Gäste entstehen sollen: „Der abgesperrte Bereich – dort, wo das alte Hallenbad stand, wird noch mit Rasen angesät und als Liegewiese zur Verfügung stehen.“ Günter Wolfrum verrät, dass die Fläche noch diese Woche angesät werden soll, damit sie pünktlich zu den Sommerferien bereitsteht.

Giuseppe, Christoph und Daniele stürmen zur Erfrischung ins kühle Nass. Die drei jungen Männer aus Demling und Kösching genießen den Freibad-Besuch sichtlich. „Nur ist das neue Freibad etwas klein geworden. Das Becken ist ja jetzt schon ziemlich voll. Wenn dann die neue Liegewiese auch noch genutzt werden kann, wird es eng“, bemängeln sie.

Die Familien Glück und Schmidtinger loben das neu gebaute Freibad: „Es ist sehr schön geworden. Die Kinder können sich hier toll austoben. Es ist nur schade, dass das große Becken in drei kleine Bereiche geteilt ist.“ Doch auch hierbei hat sich der Markt Kösching etwas Sinnvolles gedacht: „Das Multifunktionsbecken ist aufgrund des integrierten Nichtschwimmerbereichs flacher angelegt als das Becken des alten Freibades. Infolge der verringerten Wassertiefe umfasst das Becken weniger Wasservolumen, was natürlich Energie spart. Das Ganze muss ja schließlich geheizt werden“, erklärt Wolfrum.

Vitiritti freut sich über die vielen begeisterten Badegäste und resümiert: „Das Bad wird hervorragend angenommen.“

Informationen

Das Bad am Berg hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet. An Feiertagen und in den Ferien auch montags. Bei kühlen Temperaturen, Gewitter oder Starkregen ist das Freibad geschlossen, und es wird auf das Hallenbad ausgewichen. Erwachsene zahlen 4,50 Euro Eintritt, für Kinder und ermäßigt liegt der Preis bei 3 Euro. Zusätzlich werden auch Familienkarten und ein Spättarif ab 18 Uhr angeboten.

DK



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